Richard Bachman (Stephen King) - Amok

[boris]

Richard Bachman (Stephen King) - Amok
Originaltitel: Rage

Story: Charlie, der vor einiger Zeit schon einmal einen Lehrer mit einem Schraubenschlüssel schwer verletzt hat, bringt eine Pistole mit in die Schule, erschießt zwei Lehrer und nimmt seine Klasse als Geisel. Während sich vor dem Schulgebäude die Einsatzkräfte beraten, beginnt in der Klasse ein Psychospiel zwischen den Schülern.

Nach Jahrzehnten mal wieder was von King lesen, dachte ich mir, als mir das Buch in die Hände fiel. Sein erstes, noch unter Pseudonym, das nicht mehr nachgedruckt wird, weil es Amokläufe an Schulen gab, die das Buch zur Vorlage hatten, ein Täter hatte es in seinem Spind.

Eins muss man King lassen: Erzählen kann er. Die Abläufe, die Figuren, die Dialoge sind allesamt in Ordnung, die Texte kann man so weglesen. Literarisch ist das aber nicht, sprachlich haut es einen nicht um.
Die Story ist ok, die Hauptsache allerdings nicht der Amoklauf, sondern die Dynamik zwischen die Schülern. Die ist ebenfalls ok - ob so richtig glaubwürdig ist, wie ruhig alle bleiben angesichts einer Leiche im Raum und des Täters mit Waffe, auch wenn er verspricht, ihnen nichts zu tun, sie mal dahingestellt, auch die Selbstjustiz am Schluss ist mir etwas zu glatt.
Viel wird aufgefüllt mit Erzählungen der Schüler, meist über erlittenes Unrecht, speziell des Täters. Das ist mir allerdings zu hobbypsychologisch und erklärt rein gar nichts (war wohl aber auch Absicht so).

Fazit: Ok erzählt, inhaltlich viel zu glatt, ohne wirkliche (nötige) Tiefe. Braucht man nicht - auch nichts anderes von King.