Film: Der neue Freund

[boris]

Der neue Freund (2023)

Story: Henriette stellt ihrer Tochter Karin ihren neuen Freund Philipp vor, der etwa in Karins Alter ist. Zwischen den dreien entwickeln sich schnell Spannungen, wobei alte Wunden aufbrechen und nicht klar ist, wer mit welcher Absicht agiert.

Kammerspiel (Schauplatz: Ein Haus + Garten) mit drei Schauspielern: Die immer tolle Corinna Harfouch (Mutter), die unglaublich aufspielende Karin Hanczewski (Tochter) und Louis Nitsche (Freund).
Was Hanczewski hier an kleinen Gesten und Mimik-Änderungen aufbietet, um ihren Missbilligungen und Meinungen Ausdruck zu verleihen, ist großartiges Kino, das kann man kaum besser machen! Ansonsten bietet der Film ein halbwegs gelungenes Psycho-Drama mit tollen Figuren. Warum nur halbwegs? Im letzten Drittel wird der Streifen trotz ein paar netter Einfälle leider etwas albern und unglaubwürdig, wenn sich die Tochter plötzlich dem eigentlich so verabscheuten Freund annähert und es am Schluss irgendwie an den Haaren herbeigezogen eskaliert.
Dass es zum Ende hin auf irgendeinen Höhepunkt hinauslaufen muss, ist klar, die Umsetzung allerdings war recht unbefriedigend und nimmt dem Film, der in der ersten Hälfte auch vom Schnitt her toll ist, einiges von seinem Potential.

Fazit: Ganz, ganz knappe Empfehlung aufgrund der hervorragenden Leistung Hanczewskis und der ersten Hälfte der Story, danach flacht es leider etwas ab.