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boris
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Titel: Robert A. Heinlein - Starship Troopers
Verfasst am: Sa, 28 Jan 2012, 09:41 |
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Robert A. Heinlein - Starship Troopers
Nachdem ich das Buch durch hatte, musste ich mir direkt mal den Film geben, zu den Unterschieden wurde sich hier schon ausgelassen.
"Starship Troopers" wurde mit dem "Hugo", einem der (soweit mir bekannt ist) beiden bedeutendsten Preise für Science Fiction ausgezeichnet (der andere ist der "Nebula"). Ich fand Heinlein noch nie wirklich gut, trotzdem wollte ich mal wissen, wie gut das Buch wirklich ist. Positive Kritikerstimmen bescheinigen Heinlein hier sein spannendstes Buch auf der Höhe seiner Schaffenskraft geschrieben zu haben. Was die Typen geraucht haben, würde ich gerne wissen.
Story: Nachdem alle anderen Gesellschaftsformen gescheitert sind, wird in dieser von Heinlein erdachten Zukunft nur demjenigen das Wahlrecht zugesprochen, der min. zwei Jahre Militärdienst geleistet hat. Das soll sicherstellen, dass jemand, der wählt, sich bereits für die Bevölkerung verdient gemacht hat.
Erzählt wird die Geschichte von Johnny Rico, der sich zum Militärdienst meldet und nach seiner Ausbildung in den Krieg gegen die "Bugs" verwickelt wird.
Wer hier das Buch zum Film erwartet, wird schwer enttäuscht. Es gibt eine Kampfszene am Anfang und eine am Ende, die restlichen 300 Seiten (von 340) sind pure Langeweile! Die Hälfte des Buches besteht aus der Beschreibung der Ausbildung von Rico, die andere Hälfte aus seinem Werdegang innerhalb des Militärs, wobei Heinlein sich seitenweise über die verschiedenen Ränge und Dienstgrade auslässt, wie und warum man auf- und absteigt, etc. Das Ganze wird immer wieder unterbrochen durch philosophische Exkurse und Diskussionen zwischen Schülern und Lehrern für "Geschichte und Moral" (die vom Militär gestellt werden), die Todesstrafe wird ebenso gerechtfertigt wie die Prügelstrafe als adäquates Mittel zur Erziehung von "abweichenden" Jugendlichen. Des weiteren wird der beschriebenen Gesellschaftsform und der unbedingten Notwendigkeit zum Krieg bescheinigt, das einzig Wahre zu sein.
Ich will mich hier nicht über faschistische und rassistische Tendenzen des Buches auslassen (dazu mehr hier, man hätte meinen können, dass die im Buch vertretenen Meinungen als eine satirische Überspitzung funktionieren sollen, die den Leser zum Nachdenken und zum Widerspruch anregen - aber weit gefehlt: allen Quellen nach, die ich mir nachher noch durchgelesen habe, entspricht der verbreitete Mumpitz tatsächlich Heinleins Meinung, das Buch ist also nicht mehr als ein dämliches Pro-Militär-Pamphlet, angereichert mit langweiliger Militärgeschichte und -theorie, dessen SciFi-Elemente ("Bugs" statt Menschen, Raumschiffe und spezielle Kampfanzüge) man getrost hätte weglassen können.
Fazit: Ein reines Kriegsbuch, total unspannend mit fast völlig fehlender Handlung und platten Figuren, als SciFi lächerlich uninspiriert - inhaltlich insgesamt absoluter Dreck.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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