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Titel: [TXT] Beetlejuice - Per Anhalter durch die Profiboxen
Verfasst am: Mo, 04 Apr 2011, 18:16 |
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Autor: Beetlejuice
Datum: 1992
Code: |
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ÍÍÍÍÛÝÛÝÛÍÛßßßßÍÍÍÛÍÍÍÍÍ[ Die PC-NET MAILBOX-PRESS ]ÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍ
DERÍÛÝÛÛÛÍÛÛÛÛÛÍÍÍÛÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍ
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ÉÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍ»ÉÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍ»
º TEXTE und IDEE (c) by Beetlejuice ºº ZUM THEMA : Per Anhalter durch die º
º Veroeffentlichung in Fremdnetzen ºº ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ Profiboxen º
º erwuenscht, aber nur in Verbind- ºº º
º dung mit diesem Logo gestattet!!! ºº Gastautor : ./. º
ÈÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍͼÈÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍͼ
Per Anhalter durch die Profiboxen
oder
Profiboxen und wie man sie erkennt und sich dort verhält
\'Was ist eine Profibox?\', werden sich einige jetzt sicherlich fragen. Dabei
sind diese und deren Betreiber recht einfach zu erkennen. Besagte Betreiber
zeichnen sich zunaechst einmal durch den Umstand aus, von sich selber zu be-
haupten, schlicht und ergreifend \'Profi\' zu sein, was sie durch Texte, wie
\'Per Anhalter durch die Spielzeugboxen\' glauben, dem Rest der Welt weismachen
zu muessen. Das Auffaelligste an einer Profi-Mailbox ist zunaechst erst ein-
mal der hackermaessige Geheimhaltungsgrad im Sinne weltweiter Organisationen,
wie CIA oder BKA. Werbung ist eine Schande und so wird dem User auf wunder-
same Art und Weise eine weitere Ergaenzung seines Hobbys sozusagen in die
Modem-Wiege gelegt, das profihafte Suchen von ultrageheimen Telefonnummern.
Da Profis im Laufe ihrer Schaffensperiode jeglichen Sinn fuer kuensterliche
Gestaltung verloren haben, besteht das mailboxeigene Logo lediglich aus einig-
gen rustikal verpackten Asciisymbolen, die beim naeheren Hinsehen schlicht den
Namen der Mailbox beinhalten, die der hiesige Systembetreiber in muehevoller
Kleinarbeit in eine fuer ihn logische Reihenfolge brachte.
Fortgeschrittene benutzen fuer den Namen ihrer so farbenpraechtig praesentier-
ten Mailbox sogar manchmal Punkte, die das ganze \'Emblem\' noch geheimnisum-
witterter gestalten sollen. Typische Namen fuer eine Profimailbox waeren so-
mit \'Z.S.U.W.Z.S.\', \'BIT2010A25\' oder \'IQ130\'.
Der Name des Systembetreibers wird selbstredend stets unterdrueckt und der
User, dem es nach tagelangen Umfrageaktionen doch noch gelang, eine Telefon-
nummer einer Profi-Mailbox zu ergattern, freut sich bei seinem ersten Login
ueber die Tatsache, von einem ebenso selbstredend vielsagenen Herren Klaus
Mueller oder Fritz Meier begruesst zu werden.
Da Profi-Mailboxbetreiber zu den Menschen zaehlen, denen eine uebergrosse
Phantasie in die Wiege gelegt wurde, taucht dieser nach wie vor selbstredend
vielsagende Realname gleich an mehreren Stellen innerhalb einer Profi-Mailbox
auf. Spaetestens nach der 12. Werbeeinblendung fuer irgendwelchen Computer-
schrott, den der hauseigene Systembetreiber nebenbei ueberaus preiswert ver-
sucht an den Mann zu bringen, ist jedem User unweigerlich klar, dass er ein-
mal mehr auf einen Namen gestossen ist, den er sein Lebtag nicht mehr verges-
sen wird.
Selbstzufrieden und weiterhin fantasievoll gestaltet praesentiert sich auch
der Rest des Mailbox-Outfits. Auf die Erwaehnung irgendwelcher Netze wird
ebenso verzichtet, wie auf Hinweise den jeweiligen Rechnertyp betreffend.
Erstens ist es der User natuerlich selbst schuld, wenn er mit Area-Namen wie
\'KLO-32/90:098\' nichts anfangen kann und zweitens gibt es ebenso natuerlich
nur einen Rechnertyp auf dieser Welt, da sich Apple, Amiga oder Atari nicht
einmal dazu eignen, Toastbrot knusperleicht zu erhitzen und nicht Jesus an
einem Kreuz vor sich hin vegitierte, sondern ein Mann mit dem huebschen Namen
\'IBM K. Ompatibel\'.
Logt man sich in so eine Box ein, wird man, wie bereits weiter oben beschrie-
ben zunaechste einmal von seitenlangen Hinweisen auf irgendwelchen Hardware-
Krempel gequaelt. Hat man diese noch ertragen, wird man mit dem wichtigsten
Kriterium einer Profi-Mailbox konfrontiert - Der Boxordnung!
Jeder Profi-Betreiber der etwas auf sich haelt, hat einen moeglichst breiten
Wulst an Verfuegungen, Verordnungen, Paragraphen und Notizen zur Verfuegung,
die dem Neuankoemmling zunaechst erst einmal beweisen sollen, dass es sich
hier um eine Mailbox handelt, in der man alles haben kann - nur keinen Spass.
Fuer jede mit wirren Buchstabenkombinationen ausgezeichnete Area gibt es eine
Hauptverordnung, eine Unterverordnung, diverse Querverweise auf Nebenverord-
nungen und wichtige Hinweise auf weitere ebeso wichtige Rahmenbedingungen beim
Umgang mit der jeweiligen Profi-Mailbox.
Ueberaus beliebt ist die Gebuehrentafel, die gegliedert in verschiedene Staf-
feln, darauf verweist, wieviel der User fuer welche Area berappen darf und
welche Areas derart wichtig, interessant und einzigartig sind, dass der Be-
treiber fast schon dazu gezwungen wird, fuer diese besondere Schutzgebuehren
zu verlangen, die beim naeheren Hinsehen lediglich dazu dienen, den Wunsch
des Betreibers zu foerdern, einmal in der Woche moeglichst nobel ein Restau-
rant aufsuchen zu koennen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der s.g. Nutzerantrag, der zumeist aus
einem Formular besteht, welches man dem Betreiber ausgefuellt zusenden muss.
Eine Kopie des letzten Schulzeugnisses, zwei Lichtbilder neueren Datums so-
wie ein polizeiliches Fuehrungszeugnis gehoeren ebenso zu den Pflichten eines
Users in einer solchen Box wie die obligatorische Unterschrift unter den aus-
gekluegelten Profivertrag zwischen Betreiber und Benutzer.
Wie bereits beschrieben, verbindet der Betreiber einer Profi-Mailbox die Hoehe
der Spendensumme mit den Zugriffsrechten innerhalb seines Prachtbunkers.
Konkret heisst dies : Wer zwanzig Mark mehr bezahlt, hat nun auch die Moeg-
lichkeit, auf IBM-Areas in mandarin-chinesisch zugreifen zu duerfen - voraus-
gestzt, er lernt die Verfassung Chinas auswenig und verpflichtet sich, keine
dummen Fragen zu stellen.
Merke: In einer Profi-Mailbox existieren dumme Fragen, doch nie dumme Antwor-
ten!
Nach einiger Zeit und weiteren Spendenaktionen ist der User dann endlich so-
weit, das erste Mal in eine Area schreiben zu duerfen. Seine Nachricht landet
dann zunaechst einmal im Systembetreiber-Kontroll-Brett, wandert von dort
in die Mailboxeigene Sicherheitsueberpruefung und wird dann - nach nur zwei
Wochen - endlich in das jeweilige Netz geleitet, wo sie dann aufgrund mangeln-
der Aktualitaet von anderen Profi-Mailboxbetreibern sofortigst in ein s.g.
Aktualitaets-Kontroll-Brett ueberfuehrt wird.
Hat man dem Systembetreiber nach einiger Zeit sein erstes Jahresgehalt ueber-
wiesen, wird man von selbigem zum systemeigenen Mit-Koordinator ernannt, der
ab diesem Zeitpunkt auch Zugriff auf die boxeigene Pornoecke hat und darueber
hinaus ab sofort den Zusatz \'System-Koordinator 3./891A9KG9\' tragen darf.
Nach der Gebuehrenverordnung ist nichts so wichtig wie das Netz der Mailbox.
Man weiss zwar nach wie vor nicht, in welchem Netz man sich gerade befindet,
doch ist es wichtig zu wissen, dass man dieses selbstredend natuerlich nach
aussen hin stets positiv zu repraesentieren hat.
So stoesst man unweigerlich auf die Vorschriftenpalette fuer das korrekte
Abfassen von Netz-Mails. Da jede Area natuerlich einen s.g. Area-Cop besitzt,
der wiederum seine Mails nur mit einer blauen Schaffnermuetze schreiben darf,
legt der hiesige Systembetreiber natuerlich sehr grossen Wert auf den Umstand,
diese areawichtige Persoenlichkeit nicht zu erzuernen.
Grausame Area-Strafen waeren die Folge beispielsweise einer falschen Anrede
oder einer nicht erwuenschten Verabschiedung im Sinne von \'MfG\'.
Da man sich - wie immer das Netz jetzt auch heissen mag - natuerlich in einer
ernsthaften Umgebung aufhaelt, ist nun der Punkt gekommen, wo es dem Profi-
Mailbox-Betreiber gegeben erscheint zu entscheiden, was man unter einer netz-
wichtigen Mail versteht und was als Kinderkram abzuhaken ist.
Dabei setzt jeder User natuerlich voraus, dass der jeweilige Betreiber ueber
mehrere Diplome verfuegt, jegliche Varianten der deutschen Sprache beherrscht
und darueber hinaus bei jedem Thema in der Lage ist zu entscheiden, ob der
jeweilige Beitrag nun sinnvoll ist oder nicht.
Halten wir also fest: Profi-System-Betreiber sind zumeist ueber 100 Jahre alt,
werden im Familienkreis auch als Methusalem angeredet und schweben seit ihrer
Heiligsprechung knapp unterhalb der Decke durch die Raeumlichkeiten ihres
Tempels.
Wieder zurueck zum Netz.
Da der Profi-System-Betreiber immer von der Tatsache ausgeht, dass sein Netz
das beste, groesste, schoenste und profimaessigste ist, faellt jeder ueber-
greifende Netzkrach von vorne herein flach.
Die Weisheit fliesst durch einen Trichter und landet lediglich in dem ange-
schlossenen Netz. Zur Not greift man bei drohender Gefahr zu ueberaus gewich-
tigen Vokabeln wie \'Kindergarten\' oder \'Kleinkindernetz\'. Und wenn auch diese
profihaften Argumente nicht ziehen wollen, bleibt einem immer noch der Um-
stand, den Heiligenschein mit einer Lichterkette zu verstaerken und gnaden-
los wichtig in der Intention das mindere Volk zu ignorieren.
Neben dem Netz bietet der Profi-Betreiber natuerlich keinerlei lokale Atrakti-
vitaeten an. Zum einen fehlt es an der noetigen Zeit, die ja, wie bereits be-
kannt, fast ausschliesslich dem Verfeinern der Mailboxordnung gewidmet wird
und zum anderen waeren wir wieder da, wo dieser Exkurs begann.
Merke: Wessen Kreativitaet schon daran scheitert, Farben zu sortieren, wird
auch morgen noch davon ausgehen, dass alles andere eh Kinderkram ist.
MFG
DER
NET-REPORTER
(c) by DER NET-REPORTER 1992 |
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