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boris
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Titel: Film: Werk ohne Autor
Verfasst am: Di, 29 Dez 2020, 18:22 |
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Werk ohne Autor
Story: Maler Kurt Barnert erlebt einige traumatische Dinge zum Ende des Zweiten Weltkriegs und wächst dann in der DDR auf. Er verliebt sich in Ellie, die Tochter eine ehemaligen Nazi-Arztes und ringt mit seinem künstlerischen Anspruch im Gegensatz zu den Bildern des sozialistischen Realismus, die er malen muss. Er flieht schließlich kurz vor dem Mauerbau mit seiner Frau nach Westdeutschland und schreibt sich bei der Düsseldorfer Akademie ein, wo er endlich seinen Stil zu finden hofft.
Ein grandios besetztes Epos von 3h mit dem immer herausragenden Tom Schilling in der Hauptrolle, der hier leider etwas hinter seinen schauspielerischen Möglichkeiten bleibt, aber das liegt eher am Drehbuch, das die Hauptfigur irgendwie seltsam emotionslos darstellt. Die Schau stehlen ihm hier ganz klar Sebastian Koch, der grandios als Nazi-Arzt und herrischer Vater auftritt und Saskia Rosendahl in der viel zu kurzen Rolle als Kurts Tante. Auch sonst ist der Film top besetzt, Ben Becker spricht schätzungsweise gerade mal drei Sätze, Lars Eidinger hat nur fünf Minuten am Anfang als Museumsführer durch die Ausstellung entarteter Kunst.
Ansonsten ein toller, gut ausgestatteter und fotografierter Film (nominiert für zwei Oscars), der Zeitgeschichte geschickt mit einer Künstlerkarriere verknüpft (Vorlage war Gerhard Richter), in der es neben einiger heftiger Schicksalsschläge auch ständig um die Frage nach der (eigenen) Wahrheit in der Kunst geht.
Top.
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