Benjamin Black - Die Blonde mit den schwarzen Augen

[boris]

Benjamin Black - Die Blonde mit den schwarzen Augen
Ein Philip-Marlowe-Roman

Story: Eine schwarzäugige Blondine sucht Philip Marlowe in seinem Büro auf und bittet ihn, ihren verschwundenen Liebhaber zu finden. Schnell bekommt er heraus, dass an der Sache etwas nicht stimmt, auch andere Gestalten suchen den Verschwundenen, der zunächst einen tödlichen Unfall zu haben scheint - dann aber von seiner Geliebten sehr lebendig in San Francisco gesichtet wird. Marlowe ermittelt weiter, und schon bald gibt es mehr Leichen.

John Banville alias Benjamin Black auf den Spuren von Raymond Chandler, dessen berühmten Detektiv er wieder zum Leben erweckt. Sogar der Titel ist von Chandler, der eine Reihe von möglichen Romantiteln in seinen Notizen hinterließ.
Überall wird gelobt, wie echt Black/Banville Chandler imitiert hat - ich habe vor langer Zeit Erzählungen von Chandler gelesen und vor nicht so langer Zeit einen Roman, der mir - besonders literarisch - nicht gefallen hat. Banville hingegen macht hier einen guten Job, es ist aber natürlich kein Banville, auch kein Black, denn die hardboiled-Schiene verträgt sich nun einmal kaum mit innerer Handlung. Auch wenn Banville das gut hinbekommt, schimmert immer wieder sein wahres Können durch, was den Roman zu einer kurzweiligen Nummer werden lässt.

Fazit: Gut geschrieben, gute Story, literarisch auf jeden Fall deutlich besser als Chandler, kann man gut lesen, für eine Empfehlung reicht es trotzdem nicht.