Film: Für immer Sommer 90

[boris]

Für immer Sommer 90 (2020)

Story: Andy ist erfolgreicher Banker und erhält ein Schreiben, in dem ihm vorgeworfen wird, vor 30 Jahren eine Frau vergewaltigt zu haben. Er fährt durch die Gegend und sucht seine alten Freunde auf, um herauszufinden, was damals wirklich passiert ist.

Ohne dass ich es wusste, kam mir bei den ersten Dialogen sofort der Gedanke, dass sie Geschichte improvisiert ist. Das ist tatsächlich so, es gab zwar eine grobe Handlung, die Schauspieler wussten aber nichts davon. Das führt zum einen dazu, dass die Dialoge extrem natürlich sind, so etwas hätte man wahrscheinlich nie schreiben können, auf der anderen Seite zieht sich dadurch die Sache etwas. Der Film wurden in vier Episoden gedreht, was man leider merkt, denn die einzelnen Teile folgen immer demselben Schema: Andy fährt wohin, es gibt eine Unterhaltung und den Vorwurf, dass er sich 30 Jahre nicht gemeldet hat, dann den Gegenvorwurf, dass der Gesprächspartner hinter dem Vergewaltigungsvorwurf steckt, dann der Hinweis, dass es ein anderer gewesen sein müsse, dann die nächste Episode. Am Schluss wird dann sogar noch etwas zu dick aufgetragen.

Insgesamt kein schlechter Film mit tollen Schauspielern (allen voran Charly Hübner als Andy), die super Dialoge improvisieren. Die Handlung ist ganz gut, aus den genannten Gründen aber etwas zäh und von der Struktur her sich wiederholend. Einen Plustpunkt gibt es noch für den Umstand, dass Corona mit eingebaut wurde.
Kann man sich ansehen, für die Improvisation hätte es eine Empfehlung gegeben, für das Gesamtwerk knapp nicht.


Hier kann man sich den Film (in vier Folgen) ansehen.