Film: Morgen musst Du sterben

[boris]

Morgen musst Du sterben (2010)

Story: Johannes Ganten, egozentrischer Professor, erhält eines Morgens einen Zettel mit der Post, auf dem steht "Morgen musst du sterben". Er ignoriert die Warnung und hampelt sich durch einige offene Baustellen in seinem Leben (Ex-Geliebte, Ex-Frau, Freundin verliebt sich in seinen Sohn), aber die Warnung wiederholt sich und wird dringlicher, was ihn dann doch etwas nervös macht.

Prisma (das Fachblatt für fundierte Filmkritik) bescheinigt hier Uwe Kockisch (in der Hauptrolle), dass er "zu Deutschlands besten Charakterdarstellern zu zählen ist" - das kann ich so nicht unterschreiben, er macht seine Sache zwar nicht schlecht, in einigen entscheidenden Momenten wirkt sein Spiel allerdings aufgesetzt und etwas platt, was bei einer derartigen One-Man-Show schon unangenehm auffällt. Wer ihm hingegen völlig die Show stielt, ist die immer unfassbar großartige Susanne Lothar (als verhuschte Nachbarin), bei der schon die kleinste Änderung in ihrer Mimik bereits größtmögliches Tennis ist.
Insgesamt ist der Film nicht schlecht, so richtig gepackt hat er mich allerdings nicht, dafür war mir das Schema der sich anhäufenden Katastrophen zu repetitiv und Kockisch als vermeintlich kafkaesker "Held" zu wenig verzweifelt (bzw. zu wenig glaubwürdig in seiner Verzweiflung).

Fazit: Kann man sich ansehen, für die Szenen mit Susanne Lothar gäbe es eine maximale Empfehlung, für das Gesamtwerk nicht.


Hier in der 3sat-Mediathek zu sehen (verfügbar bis bis 06.03.2021).