Carson McCullers - Frankie

[boris]

Carson McCullers - Frankie
Originaltitel: The Member of the Wedding

Story: Die 12-jährige Frankie hadert mit sich und ihrem Leben, sie hat kaum Freunde und will unbedingt teilhaben an der Welt der Erwachsenen. Sie träumt davon, nach der Hochzeit ihres Bruders, mit ihm und seiner Braut in die weite Welt zu entfliehen.

McCullers wurde von ihren Zeitgenossen extrem gelobt, ebenso das Buch, das natürlich auf der Liste der 1000 Bücher steht. Geschrieben ist das alles auch wirklich gut, die Welt des Mädchens und ihre Empfindungen sind in dieser coming-of-age-story sehr gut beschrieben, wenn auch manche Äußerungen und Handlungen nicht ganz glaubwürdig sind, völlig egal, wie frühreif die Person ist.
Aber dann der dickste Minuspunkt: Das Buch ist unfassbar langweilig. Ohne große Höhen und Tiefen dümpelt die Story vor sich hin und ist dann irgendwann zu Ende. Ich habe zwischendurch schon versucht, mir im Internet anzulesen, warum das Buch so beliebt ist, und dann bis zum Ende durchgehalten, weil ich dachte, es passiert noch etwas Tolles, gelohnt hat es sich nicht.

In der Ausgabe gibt es noch ein Nachwort, in dem erklärt wird, warum das Buch so super ist, obwohl es so langweilig wirkt (das wird da tatsächlich einfach so zugegeben), aber wenn man schon ein Nachwort braucht, um die angeblich so tollen "Symbole" (eine Schwarze hat ein blaues Glasauge, drei Leute spielen ein Kartenspiel, was man eigentlich nicht mit drei Leuten spielen kann, außerdem fehlen ein paar Karten, was sie nicht merken - gähn) zu erklären und das Buch damit schönzureden, dann ist da schon von grundauf etwas faul.

Fazit: Nein. Vielleicht versuche ich es noch einmal mit "Das Herz ist ein einsamer Jäger" derselben Autorin, aber das hier war nix.