J.M. Coetzee - Zeitlupe

[boris]

J.M. Coetzee - Zeitlupe

J.M. Coetzee - noch nie gehört, hat aber 2003 den Nobelpreis für Literatur erhalten und steht mit diesem Buch (und anderen) auf der "1000 Bücher..."-Liste.

Story: Paul Rayment verliert bei einem Unfall ein Bein und ist nach der Rückkehr in seine Wohnung auf einen Pflegedienst angewiesen. Er verliebt sich in eine Krankenschwester, die allerdings verheiratet ist und seine Zuneigung nicht erwidert. Irgendwann steht plötzlich die Schriftstellerin Elizabeth Costello vor der Tür und nistet sich bei ihm ein. Sie stellt seiner trägen, abweisenden Art Lebenspraxis entgegen - was er nicht so einfach zulassen will.

Was auf amazon ein "Meisterwerk mit doppeltem Boden" genannt wird und eine Reihe Rezensionen nach sich zieht, die dieser Erzählung über Alter, Verlust und Liebe ähnliches bescheinigen, kam bei mir nicht wirklich an. Bis der seltsame Quälgeist auftaucht, vergeht zuviel Zeit, man muss sich regelrecht durch die Seiten durcharbeiten - und auch, wenn es dann ein wenig schwungvoller (wenn auch etwas surreal) zugeht, wird es nicht wirklich interessanter, selbst die Figuren machen keine Lust, ihnen zu folgen, die Story wirkt irgendwie planlos und beliebig.
Sprachlich ist die ganze Nummer wirklich gut erzählt, wenn man aber im Endeffekt nicht weiß, was das alles soll, hilft auch das nicht.

Für mich überhaupt kein Anlass, weiteres von Coetzee lesen zu wollen. Im Gegenteil.