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Titel: [TXT] Magic Cee - Wie man eine Bekanntschaft pflegt
Verfasst am: Mo, 04 Apr 2011, 20:30 |
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Autor: Magic Cee
Dateidatum: 14.8.2004
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VORWORT...
Moin!
Ihr koennt euch schon mal wieder startklar machen, weil hier ueber kury
yyyyzzzz test...test 1-2-1-2...kurz oder lang der Messias wieder predigen
wird.
Sofern es die Zeit neben dem Studium erlaubt...also: auf die Knie und...
\"Wir danken dir, oh Herr,
dass das endlose Warten nun ein Ende hat.
Oft riefen wir, doch du hoertest nicht.
Oft hoerten wir, doch du riefst nicht.
Ofz hoerten wir, was wir riefen
und riefen doch nicht, was wir hoerten,
als du hoertest, dass wir riefen auf das du hoeren moechtest.
Wir wissen, du hoertest uns rufen nach gereiften Riefen,
deren Rufe die Reifen gerafft haben.
Doch nun raffen wir, das Rufen nach Reifen und gerifften Riefen
rasant im rigorosen Reifenrief raffbar ist.
Wir reifen.
Wir rufen.
Wir raffen.\"
In diesem, unserem Sinne: CU... :-) Magic Ceee featuring Dr. Kurz
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Wie man eine Bekanntschaft pflegt
===============================================================================
Der folgende Text zeigt Magic Ceee einmal nicht als Gott, sondern vielmehr als
Menschen mit Fehlern und Schwaechen. Dies kommt daher, dass Goetter bisweilen
das Verlangen haben, die Behausungen der Menschen aufzusuchen, um gemeinsam mit
ihnen etwas Spass zu haben.
Nun hat unser Held jedoch bisweilen die Eigenschaft,die Leute bis zur absoluten
Grenze zu provozieren. Besonders gerne tut er dies bei solchen, von denen er
weiss, dass er sie leicht reizen kann. Und ein solches Individuum befindet sich
im Bekanntenkreis unserer Hauptperson; ein Maedel names Petra. Es sei an dieser
Stelle darauf hingewiesen, dass das Maedel nicht der Typ unseres Helden ist,
aber er findet sie dennoch ganz nett. Und so ergreift er dann auch des Oefteren
die Gelegenheit, sie durch einen spontanen Besuch zu schockieren.
Noch eine Anmerkung: da der Text zum groessten Teil aus Dialogpassagen besteht,
werden die Namen der Sprecher abgekuerzt. MC bedeutet also nicht, wie man viel-
leicht annehmen koennte, \"Master of Ceremonies\", sondern \"Magic Ceee\". Sein Ge-
genueber erhaelt das praegnante Kuerzel \"P\" wie Penis,es steht jedoch in diesem
Kontext fuer \"Petra\".
Aus Platzgruenden werden weiterhin die einleitenden Floskeln weggelassen; wir
steigen direkt ein.
MC: Du bist\'n Oeko.
P: Na und? Was is\'n da so schlimm dran, wenn man sich fuer Sachen einsetzt,die
einem wichtig und richtig errscheinen?
MC: Ich hasse Oekos. Oekos haben lange Haare und riechen aus dem Hals. Nu los,
hol\' die Gitarre und sing mir was vom sterbenden Wald vor.
P: Ich habe keine Gitarre. Du weisst genau, dass ich nur Klarinette spiele.
MC: Aber die ist doch aus Holz, die Klarinette?
P: Ja, aber ich...
MC: Heuchlerpack, elendes! Stellen sich im Regen hin und demonstrieren und hak-
ken hinterruecks die Baeume ab, um sich Erpelfloeten zu schnitzen.Sag jetzt
nichts.
P: Mir Dir kann man nicht reden. Willste noch Kaffee?
MC: Ja, aber ohne Holz.
P: Mein Gott, jetzt haengt er sich wieder stundenlang daran auf. Was wuerdest
Du denn machen, wenn es keine Baeume mehr gaebe?
MC: (schluerft am Kaffee,verbrennt sich dabei die Zunge) Scheisse! Was ich ohne
Baeume machen wuerde? Keine Ahnung. Vielleicht onanieren.
P: Siehste, Dir faellt nix mehr ein.
MC: Kein Wunder bei dem Kaffee. Ich frage mich,warum der Loeffel noch nicht ge-
schmolzen ist. Was willste mit Baeumen? Aus Baeumen macht man Papier, jenes
praehistorische Werkzeug, auf dem vergangene Kulturen etwas taten, was ge-
meinhin als \"Schreiben\" bekannt ist.
P: Du mit Deinem scheiss Computer! Wenn\'s nach Dir ginge, dann wuerden doch
ueberall schon solche Dinger rumstehen. Es geht doch nichts ueber einen
handgeschriebenen Brief!
MC: Plapperlaquatsch, handgeschrieben! Guck\' Dir doch mal die Sauklauen mancher
Leute an. Und dann die Fehler! Einfach ekelhaft. Ausserdem...
P: Kannste ueberhaupt noch schreiben?
MC: Wenn, dann nur im 16-Bit Format.
P: ??? Du bist unsicher und wehrst Dich mit Sachen, die ich nicht verstehe.
MC: Was verstehst Du ueberhaupt? Ist doch eh alles ueberfluessig. Baeume, Fahr-
raeder, Tee und alte Leute. Ich sage: knallt sie ab, die haben doch ganz
genau gewusst, worauf sie sich da einlassen. Und jetzt kriechen sie herum
und warten auf den Gnadenschuss.
P: Das meinst Du doch nicht ernst!
MC: Latuernich. Und bitte nenn\' mich nicht Ernst.
P: Ich koennte Dich umbringen! Du bist doch gar nicht mehr in der Lage, etwas
anderes aufzunehmen als \"Technik\".
MC: Das stimmt nicht. Ich habe da ein Programm, mit dem kann Lieder aufnehmen.
Total geil, alles wird wegrationalisiert: die Kassettenrekorder, Platten-
spieler und am Ende sogar die Saenger und Musiker, die eh zuviele Fehler
machen.
P: Das sieht Dir aehnlich. Wieso heiratest Du nicht Deinen Scheissrechner?
MC: Er hat kein Loch fuer meinen Schwanz. Aber waer\' schon geil; die perfekte
Frau: tut alles, was man ihr sagt, meckert nicht, man kann sie an- und aus-
schalten und brauch sich nicht ewig das Gelaber anzuhoeren. Aber irgendwann
gibt es bestimmt mal ein Adapter fuer den elektronischen Geschlechtsverkehr
im stillen Kaemerlein.
P: Dir fliegt gleich ein Aschenbecher an den Kopf! Wieso kann man sich nicht
vernuenftig mit Dir unterhalten?
MC: Gespraeche unter Menschen basieren immer auf Unlogik. Einer sagt was; der
andere geht nicht genau drauf ein - und schon ist man bei einem anderen
Thema.
P: Was einem mit Dir nicht passieren kann.
MC: Doch, ich bin ja leider noch kein Rechner. Aber ich arbeite hart daran.
P: Du willst mir doch nicht erzaehlen, dass man sich mit einem Rechner unter-
halten kann!
MC: Das kommt darauf an, was Du unter \"Unterhalten\" verstehst.
P: Ich meine so wie wir jetzt.
MC: Sicher kannste das, da hab ich auch ein paar Prgramme fuer. Du solltest Dir
auch einen Rechner kaufen. Und wenn Deine Oekofreunde kommen, kannste ihn
ja als Teemaschine tarnen.
P: Faengt das schon wieder an?
MC: Ist doch wahr. Normalerweise muesste das ganze Oekopack doch nackt rumlau-
fen. Wenn ich schon die Pisser bei uns auf der Schule sehe: fressen Brote
mit Kartoffeln, pinseln Friedensgeier an die Waende und nach der Schule
fahr\'n se mi\'m Auto nach Hause. Alle abknallen, sag ich.
P: Ist doch gar nicht wahr.
MC: Was? Du nennst mich einen Luegner? Guck\' Dir doch mal den Andreas an. Kommt
aus der DDR hierher, der alte Fluechtling,nistet sich mit seiner Sippe ein,
beschwert sich ueber den Konsumzwang, geht auf Demos und faehrt mit dem BMW
von seinem Daddy einkaufen. Der soll bloss abhauen, der alte Kommunist.
P: OK, da muss ich Dir Recht geben,da hatte ich auch schon laengere Diskussio-
nen mit ihm drueber.
MC: Bei Kerzenlicht und Kartoffeltee, was? Ich bepiss mich gleich!
-> (An dieser Stelle bemerkt unser Held, dass sein Gegenueber langsam wuetend
wird. Falls es dem Leser noch nicht aufgefallen ist: alle Aussagen sind na-
tuerlich nichts weiter als Phrasen, um zu provozieren.) <-
P: Pass auf, was Du sagst, sonst kriegste gleich echt den Aschenbecher an den
Kopf.
MC: Ist ja schon gut, babe. Hab ich in gewisser Weise Dein Emanzenbewusstsein
verletzt?
P: Ach, lass mich in Ruhe.
MC: Warum? Es erregt mich, wenn Du wuetend bist.
P: Dann geh doch zu Deinem Rechner.
MC: Nachher. Aber ich will nochmal auf die alten Leute zurueckkommen. Sag mal
ernsthaft: moechtest Du rumkriechen und von anderen gefuettert werden? Ich
nicht. Wenn ich 60 bin, kauf ich mir \'ne Harley und piss die Oekos an.
P: Hoer auf!
MC: Noe. Alles ueberfluessig. Genauso wie Sonnenuntergaenge.
P: Faengt das schon wieder an? Da hab ich einmal gesagt, dass ich sowas
schoen finde und schon ziehste mich damit auf.
MC: Ist doch wirklich zum Pissen. Wenn ich Bock auf Sonnenuntergang habe, dann
zieh ich mir das auf\'m Rechner rein,zur Not in fast 5000 Farben und mittags
um sieben.
P: Ich warne Dich, Du fliegst gleich raus!
MC: Von mir aus, waer\' ja nicht das erste Mal. Aber leih\' mir vorher noch einen
Gedichtband aus Recycling-Papier.
P: Raus!
MC: Kaffee!
P: OK, letzte Chance. Ich will jetzt nichts mehr von Computern hoeren.
MC: Hm. Dann muss ich ja den ganzen Abend schweigend hier sitzen! Du kannst mir
doch nicht erzaehlen, dass Du noch nie den Rechner von deinem Daddy benutzt
hast!
P: Doch, zweimal. Aber...
MC: Ich stelle erfreut fest, dass Du langsam zum Menschen wirst.
P: Mit dem Scheissding sollte sich Bewerbungen schreiben. Haette ich sie mit
der Hand gemacht, waere ich zehnmal so schnell fertig geworden.
MC: Aber dafuer kannste jetzt soviele drucken, wie Du willst.
P: Nee, habse nicht gespeichert...
MC: (Grinst) Mach\' Dir nix draus, bist halt nur ein Weib.
-> In diesem Moment naehert sich ein runder Gegenstand dem Kopf unseres Helden.
Es ist, wie sich spaeter herausstellt, ein Aschenbecher, der sein Ziel je-
doch verfehlt. <-
MC: Vielleicht haettest Du vorher die Flugbahn berechnen sollen. Ich hab da ein
Programm...
P: Ich werde wahnsinnig!!! Los, lass mich an der Zigarette ziehen!
MC: Noe. Wenn Du schon aufhoerst, dann richtig. Aber so sind die Weiber. Erst
einen auf willensstark machen und dann kommen se angekrochen, so wie die
alten Leute.
P: Halt den Mund und lass mich ziehen.
P: Aber es kann Dir doch nicht egal sein, wenn irgendwelche Leute mehr ueber
Dich wissen als Du selbst!
MC: Ich weiss eh nichts. Was soll das Ganze? Ich hab ne Adressverwaltung,
wo mehr drinsteht als nur Name und Anschrift.
P: Das glaubste doch selbst nicht.
MC: Wetten..?
P: Um was?
MC: Um einen Kasten Pils.
P: Du mit Deinem Scheissbier. Was steht denn nun da drin?
MC: Zwei Worte, die in einer rythmischen Bewegung staendig aufblinken.
P: Und diese zwei Worte lauten?
MC: ACHTUNG OEKO ! (grinst und sucht vor diversen Gegenstaenden Schutz)
P: Jetzt platzt mir wirklich gleich der Kragen!
MC: Ich denke, Emanzen tragen nur Rollkragenpullis?
P: Hoer auf, ich warne Dich.
MC: Du vergiss es. Gib mir Kaffee und wir wechseln das Thema.
P: Nein. Raus, oder ich vergesse mich!
MC: OK, ok. Beruhig Dich, babe. War doch alles Unsinn.
P: Du hast einen seltsamen Humor. Du kennst Deine Grenzen nicht.
MC: Noe, ich setze mich dann immer bei mir auf\'s Fensterbrett.
P: Was? Im dritten Stock?
MC: Sicher damit ist es mir ernst. Ich warte bis Oekos vorbeikommen, dann
bepiss\' ich sie.
Ausserdem habe ich keine Grenzen. Denk\' daran.
P: Dass ich nicht lache. Und wieso schuettest Du immer soviel Milch in den
Kaffee??
MC: Um zu vergessen.
P: Was denn vergessen? Jetzt kommt doch sicher wieder irgendwas.
MC: Nein, damit ist es mir ernst.
P: Was denn, was musst Du vergessen?
MC: Den Schmerz.
P: Red doch mal in ganzen Saetzen.
MC: Sei mir nicht boese, wenn ich Dir jetzt etwas sage, was schon lange mein
Herz belastet.
P: Oh, man. Was ist denn nun los?
MC: Lach nicht. Es ist mir wirklich ernst damit.
P: Nun sag schon.
MC: Pea, ich...weisst Du...naja...
P: Was ist denn los..
MC: Du weisst...Du bist halt ein Oeko....(lacht hemmungslos)
P: Jetzt raus, oder ich werde wild!!!
MC: Ja, wild ist\'s am besten! Los, dressier mich! Aber keine Gnade!
P: Verpiss Dich..!!
MC: Jaja. Tschuess...ach so, ich brauche eine Staubhuelle fuer meinen Rechner.
Kannst Du mir sowas stricken ???
-> Die letzten Worte unseres Helden verhallen schaurig im Treppenhaus
Soweit also der Besuch unseres Helden bei den Menschen. Inzwischen hat sie
herausbekommen, dass er nicht alles so ernst meint, wie er es sagt.
Was jedoch nicheisst, dass sie ihm nicht mehr auf den Leim geht...
In diesem, unserem Sinne: Vote Magic Ceee ( --> 630 ) ;-)
C by Magic Ceee |
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