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Titel: [TXT] Sammy - Schlaftabletten
Verfasst am: Mo, 04 Apr 2011, 17:50 |
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Autor: Sammy
Dateidatum: 14.8.2004
Code: |
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SCHÖNER LEBEN MIT SAMMY
Heutiges Thema: Schlaftabletten
Das erste, was sein Gehirn an diesem morgen brauchbar verarbeiten
konnte, war ein haesslicher, brauner Fleck, welcher mitten auf der
Zimmerdecke prangte. Ein solcher Auftakt machte ihm jedoch nichts
aus, denn er war ganz andere \"Morgen danach\'s\" gewoehnt. Um es kurz
zu machen - er war ein Sauefer.
Er - das war nicht nur ein aufgedunsenes Gesicht und filzige Haare,
sondern auch Jack Hornsby. Obwohl ihm einige seiner besten Freunde
genau das Gegen- teil versichert hatten. Seine \"Karriere\" war, wie
so viele in den 804ern, verlaufen. Glaenzender Abschluss am College,
steile Karriere, und dann der er- ste Griff zur Droge - Alkohol. Als
seine Frau ihn verliess, geschah dies zu einem Zeitpunkt, als ihm
schon alles egal war. Das er noch nicht in der Gosse verschwunden
war, konnte man dem Umstand zuordnen, dass Jack (noch) ein gutes
Finanzpolster hatte. Folglich liess man ihn in seinem 6 Zimmer
Appartment in Ruhe. Die Ruhe war sogar so vollkommen, dass er nicht
einmal das Radio hoeren konnte, welches ihn um 12h geweckt hatte.
Geweckt hatte? Er hatte nichts gehoert und war selber aufgewacht.
Und von 12h konnte auch nicht die Rede sein. Eher 17h. Nun rappelte
er sich endgueltig auf um nach seiner Uhr zu suchen. Seinen un-
menschlichen Kater ignorierte er einfach - eine Technik, die in
langen Sauf- naechten erlernt sein will. Tatsaechlich, es war sogar
schon 21:44. Muehsam die Koordination zurueckgewinnend, wankte er
zum Fenster, durch dessen Rolladen grelles Licht kam. Er machte sie
hoch und - erblindete.
Nachdem sich die Augen wieder einigermassen erholt hatten, sah er ein
weiteres Mal hinaus. Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel - und
das kurz vor 10. Allerdings kam ihm alles dort draussen SEHR hell
vor; es stach genau- genommen so in den Augen, dass man kaum hinsehen
konnte. Aber in seinem Zustand hatte man nicht mehr so grosses
Vertrauen in den Koerper. Er und seine Uhr wuerden wohl wieder eine
Macke haben. Er hatte einfach den Radiowecker nicht gehoert und war
dann...
\"Nein, die Uhr geht richtig! Du hast verschlafen. Das ist alles.\"
Jack erstarrte so gut es ihm in seinem Zustand gelang. In vielen
Filmen drehen sich die Darsteller sehr dramatisch um oder wenden sich
auesserst ruck- artig dem Sprecher zu. Wie dem auch sei, Jack tat
nichts dergleichen, sondern er drehte sich einfach dem Gnom zu. Ja,
Sie haben richtig gelesen. Es war ein kleiner, gruener Gnom wie man
ihn kitschiger nicht haette darstellen koennen. Und offensichtlich
konnte dieser Gnom reden - eine Kunst die Jack im Moment
ausserordentlich schwerfiel.
\"Schauen Sie nicht so daemlich, ich habe keine Zeit fuer Faxen.
Spreche ich mit Jack Hornsby?\"
Jack nickte nur. Und auch das tat er in der allgemein ueblichen
Form.
\"Ok, dann hoeren Sie mir zu. Wir haben schon rund 8 Stunden
Verspaetung, und das nur, weil es auf diesem abgefuckten Planeten
soviele Penner wie SIE gibt.\"
Jack wollte etwas einwerfen, zum Beispiel, dass das alles nicht seine
Schuld sei, aber er liess es dann doch bleiben.
\"Kurz und knapp: Wir befinden uns gerade mitten im Dritten
Weltkrieg, und die oberste Schoepfungsbehoerde hat beschlossen, es
nun gut sein zu lassen. Also wird bei der Gelegenheit gleich das
Armageddon, oder wie Sie vielleicht sagen, \"Der Weltuntergang\",
durchgefuehrt. Ich habe nur ein paar Fragen, dann haue ich wieder
ab. In rund 5 Minuten haben wir dann hoffentlich alles hinter uns.
Alles verstanden?\" Jetzt wollte Jack aber unbedingt etwas sagen. Und
er tat es auch:
\"Gnnn...aehhh....hmmm...\"
\"Danke! Also hier die Fragen: 1. Was ist ihrer Meinung nach dem
Sinn des Lebens? 2. Hat Ihnen der Aufenthalt in der Schoepfung
gefallen, und wenn ja, wuerden Sie sie weiterempfehlen? Und als
letzte: 3. Haben Sie noch etwas zu sagen, bevor das Armageddon
durgefuehrt wird?\"
An diesem Punkt kam Jack zu dem Entschluss, dass er offensichtlich
GAR NICHT aufgewacht war, sondern einen absoluten Horror-Traum
miterlebte. Nie wieder Alk , schwoerte er im Hinterkopf, und er
sollte sogar recht behalten. Und da er nichts zu verlieren hatte,
solange er nicht vom Bett fiel, konnte er ja auch ruhig antworten.
\"Aha. Aber gerne Mister...\"
\"Alois Christ. Freunde nennen mich Anti.\"
\"Mister Christ. Also die Fragen...\"
\"Der Sinn des Lebens war Frage 1.\"
\"Kann ich vielleicht mit Frage 2...\"
\"Nein, tut mir leid, die EDV schnallt das dann nicht. Also Bitte
Frage 1!\"
\"Nun...der Sinn....tja....\"
\"Mister, Zeit ist Geld. Also etwas hastig, wenn ich bitten darf.\"
\"Der Sinn des Lebens ist also: Wein, Weib & Gesang, ab und zu eine
Orgie, und soviel Spass wie moeglich\"
\"Schoen, also Standart #6356. So, und jetzt Ihre Meinung!?\"
\"Meinung?\"
\"Ja, zur Schoepfung!\"
\"Recht nett, nur die Betten etwas hart. Der Koerper haette etwas
robuster, und die Meere weniger nass sein duerfen. Die Idee mit den
Insekten sollte man nochmal ueberdenken...\"
\"Und Kohl? Eine Fehlplanung?\"
\"Kohl? Meinen Sie?\"
\"Unbedingt. Wuerden Sie uns empfehlen?\"
\"Gerne. Mit Einschraenkungen zwar, aber gerne.\"
\"Gut, haben Sie noch etwas zu sagen, oder darf ich Ihre Akte
schliessen?\"
\"Die Frauen habe ich gern gekuesst, nur Gerda war immer etwas wuest -
wenn Sie verstehen was ich meine.\"
\"Aber Voll und Ganz. Vielen Dank dann. Kommen Sie gut durch die
letzte Minute. Dann wird die Zeitsperre aufgehoben. Ciao!\"
Sprach\'s und verschwand.
\"He! Ich wuerde aber recht gerne jetzt aufwachen. HAAALLOOO!!\"
Ein irrer Verdacht kam in ihm auf.
\"HE! DAS KANN DOCH NICHT ALLES SEIN. DAS KOENNT IHR DOCH NICHT
MACHEN!!! ICH WEISS JA NICHT MAL...\"
\"LADIES & GENTLEMAN. DER PRAESIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA:
Liebe Mitbuerger,
es ist soweit. Die Kampfhandlungen eskalieren waehrend Sie dies in
den Bunkern hoeren. New York, Washington, Chikago sind in den
letzten Minuten nuklear getroffen worden. Aus Europa, wo vor kurzem
noch schwere Kaempfe am Rhein gemeldet wurden, kommt seit 1 Stunde
kein Lebenszeichen mehr. Verzweifeln Sie nicht, dies ist die
Bewaehrungsstunde der Demokratie. Es ist nicht, ich wiederhole,es
ist nicht das Ende. Bitte befolgen Sie weiter die Anweisungen des
Bunkerpersonals oder der Ordnungskraefte. Bleiben Sie stark im
Herzen!
LADIES & GENTLEMAN, DER PRAESIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN VON
AMERIKA. DIESE MELDUNG WIRD AUF ENDLOSBAND WIEDERHOLT. BLEIBEN SIE
AN DEN EMPFAENGERN! SUCHEN SIE SOFORT DEN NAECHSTLIEGENDEN BUNKER
AUF.
\"LADIES & GENTLEMAN. DER PRAESIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN VON
AMERIKA:
Liebe Mitbuerger,
es ist soweit. Die Kampfhandlungen eskalieren waehrend Sie dies in
den Bunkern hoeren. New York, Washington, Chikago sind in den
letzten Minuten nuklear getroffen worden. Aus Europa, wo vor kurzen
no... Es WAR das Ende. Aber die Kritiken sollen gut gewesen sein.
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