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[TXT] Beetlejuice - Der Homo-Byte Report 1/2
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Der Archivar



Beiträge: 160

Titel: [TXT] Beetlejuice - Der Homo-Byte Report 1/2
Verfasst am: Mo, 04 Apr 2011, 18:02
Beitrag
Antworten mit Zitat

Autor: Beetlejuice
Datum: 1992

Code:
 Der Homo-Byte Report 1/2


1. Der gemeine USER (Homo Byte)

   Der gemeine User zeichnet sich besonders durch seine Faehigkeit aus,
   schlicht und ergreifend a) gemein und b) ein User zu sein.
   Seine Freizeit verbringt er ausschliesslich in seinen eigenen vier
   Waenden, oder in Restaurants, in denen gerade eine Anhaeufung sei-
   ner Spezies, ein s. g. Homo Byte Rudel, verkrampft vor einer Limonade
   hockt und schweigend die ueber alles geliebte Tastatur herbeisehnt.

   Ansonsten ist der Homo Byte staendig darum bemueht, das letzte grosse
   Geheimnis seiner unmittelbaren Umgebung zu lueften, nachdem es ihm nach
   jahrelangen Forschungsarbeiten endlich gelungen ist, in Assembler zu
   programmieren - die Frau.

   Interessant wird der gemeine User erst durch seine diversen Untergat-
   tungen:

   a) Der nutzlose Verlierer (Homo Byte Loosus)

      Der Homo Byte Loosus ist eine geradezu bemitleidenswerte Spezies des
      Homo Byte. Seit Jahren im Geschaeft ist es ihm, trotz diverser Be-
      muehungen, nie gelungen, den Status eines Dateneinsteigers abzulegen.

      Dabei stehen ihm bei seinem Hobby a) er selbst und b) sein Computer
      staendig im Weg. Obgleich es ihm aufgrund seiner jahrelangen Taetig-
      keit schliesslich gelang, ca. 500 Briefe zu schreiben, sind letzt-
      endlich lediglich 5 seiner Werke je in einer Mailbox gelandet.

      Unzaehlige Waehlversuche mit einem nicht funktionstuechtigen Modem,
      einer leider zu spaet bezahlten Telefonrechnung, oder mit einem
      Modem, welches die Dreistigkeit besass, nicht eingeschaltet zu sein,
      verhinderten immer wieder den Umstand, in Mailboxkreisen beruehmt
      zu werden.

      Und wenn es ihm dann schliesslich doch einmal gelang, einen Brief
      in einer Mailbox zu veroeffentlichen, zeigte sich sehr schnell,
      dass jene Werke leider nicht geeignet erschienen, sein Ansehen zu
      foerdern.

      Absender  : UDO NULL;ZSUWZS
      Abgesandt : 24-05-1992 14:11:30
      Betreff   : Windows 3.1
      Zeilen    : 1
      Empfaenger: PCN-IBM

      * Origin: Lächle und sei froh - es könnte schlimmer kommen !


      Absender  : UDO NULL;ZSUWZS
      Abgesandt : 24-05-1992 14:12:16
      Betreff   : Windows 3.1
      Zeilen    : 1
      Empfaenger: PCN-IBM

      RZ
      RZZZ
      RZZZZZ

      * Origin: Lächle und sei froh - es könnte schlimmer kommen !


   b) Der hyperaktuelle Laberschwad (Homo Byte Rhabarberibus)

      Der \'Homo Byte Rhabarberibus\' zeichnet sich durch sein enormes Fach-
      wissen aus, welches ueberwiegend aus der Tatsache resultiert, nicht
      in der Lage zu sein, einen Text zu Ende lesen zu koennen, bwz. zu-
      zuhoeren, wenn jemand zu ihm spricht.

      Das Ergebnis sind zumeist raetselhafte Stueckwerke verworrener
      Natur, die in Massen auftretend, fuer allgemeine Heiterkeit bei
      seinen Kollegen fuehren.

      Egal ob \'HoerZu\' oder der Hausmeister seiner Gesamtschule - jeder
      noch so erbaermliche Hinweis wird aufgeschnappt, verarbeitet und
      in Form eines Tatsachenberichtes kreuz und quer durch die Netze
      gepresst.

      So kam es dazu, dass sich der \'Homo Byte Rhabarberibus\' im Ver-
      lauf seiner Karriere zu einem Fachmann fuer Viren, die ausser ihm
      noch nie ein Mensch zu Gesicht bekam, Programme, die nie erschie-
      nen und Hardware, deren Struktur nicht einmal der NASA bekannt ist,
      entwickelte.

      Egal ueber was gerade diskutiert wird, welches Programm gerade auf
      dem Markt erschien - der \'Homo Byte Rhabarberibus\' kennt immer je-
      manden, der auf eine jahrelange Erfahrung zurueckblicken kann und
      selbstredend schon seit Urzeiten eine Beta-Version des Nachfolgers
      des neuesten Programmes besitzt.

      Zu peinlichen Verwicklungen kommt es stets nur dann, wenn man den
      \'Homo Byte Rhabarberibus\' bittet, doch eine seiner diversen Beta-
      Versionen zu uebermitteln.

      Bei einem solchen Vorgehen, erhaelt man dann zumeist einen Einblick
      in das Privatleben jener bedauernswerten Kreatur, dessen unzaehlige
      Geschwister, Eltern und Haustiere stets unmittelbar vor der ange-
      kuendigten Uebermittlung das Zeitliche segnen und es dem \'Homo
      Rhabarberibus\' aus eben jenen Gruenden nicht moeglich ist, das ge-
      wuenschte Programm zu uebergeben.


   c) Der vernuenftige Weise  (Homo Byte Papstpaulikus)

      Der \'Homo Byte Papstpaulikus\' steht stets ueber den Dingen, auch
      wenn es momentan keine Dinge gibt, ueber denen man stehen koennte.

      Im Privatleben zumeist im Postdienst oder als Parkplatzwaechter
      taetig, sieht besagte Gattung ihren Sinn der DFUe darin, staendig
      altkluge und aus einem Buch abgetippte Weisheiten an den Mann
      oder die Frau zu bringen, die zwar nie mit dem gerade diskutierten
      Thema in Einklang zu bringen sind, aber stets mit der Floskel be-
      ginnen, man haette das Gefuehl als befinde man sich in einem
      Kindergarten.

      Auf Usertreffen immer in unmittelbarer Naehe eines anwesenden SysOps
      anzutreffen, zieht der \'Homo Byte Papstpaulikus\' eine merkwuerdig
      schleimige und oberlehrerhafte Spur hinter sich her, die ihren
      Hoehepunkt in unzaehligen Weihnachtsgruessen an seinesgleichen fin-
      det, neigt sich das Jahr einmal wieder dem Ende entgegen.

      In einer Mailbox eingetragen, markiert der \'Homo Byte Papstpaulikus\'
      zunaechst einmal saemtliche s.g. Chat-Bretter, moniert das \'Nicht
      vorhanden sein\' einer hiesigen Realnamen-Pflicht und beginnt sein
      Werk in dem Brett, welches den in seinen Augen unverstaendlichsten
      Namen aufweist.

      So trifft man den \'Homo Byte Papstpaulikus\' zumeist in religioesen
      Kreisen verdrehter Kleingeister (s. \'Homo Byte Wachturmikus\'), sowie
      in unzaehligen Brettern computerspezifischer Natur an.

      Den Rest seiner Onlinezeit verbringt der \'Homo Byte Papspaulikus\' mit
      dem Zaehlen von Rechtschreibfehlern und Auswendiglernen der je-
      weiligen Netz- oder Mailboxordnung.

      In letzter Zeit stirbt besagte Randgattung immer mehr aus, da es in
      heimischen Kreisen immer haeufiger zu massiven Verboten seitens des
      jeweiligen \'Homo Byte Papstpaulikus\' Weibchens kommt, die ihren Gat-
      ten lieber spuelend oder umgrabend erleben wuerde.


   d) Der stets drollig Witzelnde (Homo Byte Narratus)

      Der \'Homo Byte Narratus\' besticht zunaechst einmal durch seinen nicht
      enden wollenden Humor, welcher ueberwiegend aus platten Witzen und
      unverstaendlichem Gekicher besteht.

      Einmal in einer Mailbox eingetragen, werden sofort die F-Tasten sei-
      ner voellig ausgelutschten Tastatur belegt. Eine typische Tastenbe-
      legung des \'Homo Byte Narratus\' sieht wie folgt aus:

      F1 = <HiHiHi>
      F2 = <HaHaHa>
      F3 = <HoHoHo>
      F4 = <:-)>

      Aehnlich amuesant sind dann auch zumeist seine Beitraege in den
      jeweiligen Netz-Brettern zu lesen, die ueberwiegend aus einer
      exakten Kopie irgend eines Bezugtextes bestehen und lediglich durch
      eine abwechslungsreiche Einstreuung seiner F-Tasten-Vielfalt unter-
      brochen werden.

      Neben o.a. Ausbruechen ueberschwenglicher Heiterkeit besticht der
      \'Homo Byte Narratus\' ebenso durch stetiges Einstreuen verschieden-
      artiger Gruesse an irgendwelche Mit-User, die so wie er ebenfalls
      spaetestens um 22:00 Uhr im Bett liegen muessen und den Sinn und
      Zweck ihres Lebens darin sehen, einmal unbemerkt an Papa\'s Bier
      zu schlabbern.

      Man trifft den \'Homo Byte Narratus\' fast ausschliesslich in Spiele-
      Code-Brettern, in denen er mehrmals im Jahr durch den Umstand auf
      sich aufmerksam macht, oeffentlich Schwarzkopien tauschen zu wol-
      len, was er wiederum hoechst lustig findet.

      Im Privatleben ist der \'Homo Byte Narratus\' eher ein Einzelgaenger,
      der nur dann zum Herdenbyte heranreift, wenn sich andere Exemplare
      um seinen Gameboy scharen, den er wie kein anderer in der Lage ist
      zu beherrschen.

      Interessierte Leser dieses Textes sollten sich also einmal in ein-
      schlaegigen Kaufhaeusern umsehen.


   e) Der alternde Fast-Hacker (Homo Byte Schwadlappus)

      Der \'Homo Byte Schwadlappus\' war ueberall fast dabei, hat jeden be-
      kannten Hacker beinahe kennengelernt und wohnte unmittelbar in der
      Naehe - also fast in der selben Stadt - des Hackers, der jeweils in
      irgend einem Artikel irgendeiner Computerzeitschrift Erwaehnung
      fand.

      Beschaeftigt man sich mit diesem Phaenomen naeher, stellt sich her-
      aus, dass der \'Homo Byte Schwadlappus\' innerhalb weniger Monate bis
      zu 25 Mal umgezogen sein muss.

      Auf Usertreffen sieht man den \'Homo Byte Schwadlappus\' stets laessig
      an einer Theke lehnend. Lauscht man seinen Worten, erfaehrt man mit
      steigendem Alkoholpegel, dass der \'Homo Byte Schwadlappus\' sowohl
      waehrend der franzoesischen Revolution die Tricolore schwenkte, als
      auch mit anderen Kameraden in den Ardennen herumkroch und insgesamt
      31 Schussverletzungen ueberlebte.

      Wieder in der Mailbox eingetrudelt, beginnt der \'Homo Byte Schwad-
      lappus\' sofort mit seinem Tagewerk.

      Geradezu von der Festplatte traeufelnde Beitraege ueber die ach so
      ruhmreiche Vergangenheit, ruehrseelige Schmelz-Maerchen ueber Sauf-
      gelage unter Hackern und wahnwitzige Verfolgungsjagten kreuz und
      quer durch die Weltgeschichte quillen in regelmaessigen Abstaenden
      zaehfluessig aus seinem Editor.

      Nebenbei ist der \'Homo Byte Schwadlappus\' selbstredend staendig damit
      beschaeftigt ein \"ganz grosses Ding\" zu planen.

      Fragt man nach, erhaelt man dann zumeist tiefschuerfende Einblicke in
      die Welt der Datenbanken und die Vorgehensweise von BKA, MAD und CIA.

      Einmal im Jahr allerdings zeigt der \'Homo Byte Schwadlappus\' Flagge.

      Dann naemlich, wenn sich herausstellt, dass sein 586\'er Supergau-PC
      lediglich mit 12 mhz zu laufen scheint und der \'Homo Byte Schwadlap-
      pus\' glaubt einen Virus gefunden zu haben, weil er versuchte ein
      File auf seiner Festplatte in ein anderes Verzeichnis zu kopieren,
      wobei seine Autoexec.bat den Bach runter ging.

      So geschehen an irgendeinem Tag in irgend einer Mailbox.

      Absender  : BIG_BOSS;ZSUWZS
      Abgesandt : 27-07-1992 22:58:16
      Betreff   : Schwerer Virenbefall - HILFE!
      Zeilen    : 15
      Empfaenger: PCS-LETZE_RETTUNG

      Hallo Freunde,

      Habe heute vermutlich einen noch nicht bekannten Virus, den mit
      grosser Wahrscheinlichkeit mein Freund \'Megabyte\' programmierte,
      auf meiner Platte gefunden.
      Dieser hat vermutlich alle meine Daten zerstoert.

      Da alle meine Freunde gerade im Knast sitzen, brauche ich Hilfe.

      Habe einen 286 Wang-PC mit 20\'er Festplatte.

      Wer gibt mir einen geilen Tip?

      THE BIG BOSS

      * Origin: Liegt der SYSOP tot im Keller war THE BIG BOSS wieder
                schneller

(c) by DER NET-REPORTER 92

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