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[TXT] The Feebles - Die Geschichte einer Nacht
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Der Archivar



Beiträge: 160

Titel: [TXT] The Feebles - Die Geschichte einer Nacht
Verfasst am: So, 03 Apr 2011, 23:09
Beitrag
Antworten mit Zitat

Autor: The Feebles
Dateidatum: 14.8.2004

Code:
Die Geschichte einer Nacht

Eines Abends bevor es Nacht wurde,irgendwo. Irgendein
uebernatuerliches Wesen ,welcher Herrkunft auch immer ,liest im Buch
der Physikalischen Gesetze. Irgendwann in der relativen Zeit
schlaeft das Wesen ein und ueberlaesst das Buch seinem Schicksal.
Wie in einer Geschichte ueblich ,in der uebernatuerliche Wesen in
ungewoehnlichen Buechern lesen ,passiert auch hier das scheinbar
unmoegliche.Das Buch faellt zu Boden und versinkt im Schlamm...
Damit waere das Chaos bereit , um sich zu schlagen und die
Multiuniversen wuerden aufhoeren sich nach bestimmten Gesetzen zu
verhalten. Im Normallfall kommt es zu einer umgekehrten Expansion der
Galaxien ,was soviel heisst wie eine Reise zurueck zum beginn
jeglicher Existenz ,dem Urknall.
Aber das ist hier kein Normalfall !
Auf jedenfall wird alles relativ und loesst sich von der reelen
Existenz.
Ein Normalbuerger auf der Erde der vorher noch nach ganz
gewoehnlichen Verhaltensmustern gelebt hat ,wuerde im Normalfall die
Farbe wechseln .Zum Beispiel Rot.
Aber das ist hier kein Normalfall !
Wir stellen uns vor es gibt da einen Menschen Namens Rulf und der
wird wie alle anderen 4,5 Milliarden einfach in die Situation
hineingeschleudert. Ein kurzes Zeitbeben machte sich bemerkbar und
bewirkte bei Rulf einen ungewoehnlichen Kratzanfall , wie auch bei
allen anderen Erdenbewohnern.

-Vielleicht ist dem aufmerksamen Leser ein Zeitsprung von der
 praeservativen ind die pastuelle Schreibform aufgefallen ??
 Lassen sie sich nicht beunruhigen !
 Fast alle Bestseller werden in der Vergangeheitsform
 geschrieben.Lassen sie sich auch nicht beunruhigen von Woertern die
 sie hier lesen ,aber nicht einmal im Duden erklaert bekommen-

Am auffaeligsten machte sich dieses verhalten wohl da bemerkbar ,wo
sich eine grosse Zahl von Menschen aus betimmten oder unbestimmten
Gruenden versammelt hatte. Vielleicht in einer ueberfuellten U-Bahn ?
In einer ueberfuellte U-Bahn fingen ploetzlich alle fahrgaeste an,wie
auf Abruf, sich an den ungewoehnlichsten Stellen zu kratzen. An
einige Stellen kam man aber nur schwer herran ,und das waren dann
meistens die Stellen wo das jucken am unangenehmsten oder am
aktivstem auftrat ,naemlich der Ruecken. Aber das
kraulen,kratzen,beruehren der besseren Haelfte wird auch dann als
angenehm empfunden wenn ueberhaupt nichts juckt.Auf jedenfall behalf
man sich seines netten Nachbarn um an diese markanten Stellen
heranzukommen -\" aeehh koennte sie mir freundlicherweise mal aeh..da
hinten ..aeehh.. ein wenig ..na sie wissen schon \"- \" Aber natuerlich
gerne ,dann koennten sie aber auch ..nun ja ...als gegenleistung
sozusagen\" ,man lernte neue menschen kennen ,vielleicht verliebte man
sich sogar \" Tiefer bitte...ohh..tiiieefer ..jaaah.. noch tiefer
..genau daaajjaahhhh \",um anschliessend gemeinsam die Kratztherapie
noch weiter auszuarbeiten ,unter ausschluss der Oeffentlichkeit
natuerlich !
Zurueck zu Rulf ! Der Anfall ging vorrueber.Schade das er nicht zum
kratzen kam,weil er die Gelegenheit verpasste indem er nach geeigneten
juckreizstillenden Mittel suchte.Rulf setzte sich auf einen Stuhl und
wurde auch prompt von zwei, zum Leben erwachten, Rueckenkissen
attakiert. Sie hatten wohl auf den guenstigen Augenblick gewartet und
krallten sich fast vergeblich am Hals des Opfers fest.Wie kann
man sich auch ein Kissen vorstellen das versucht einen Menschen zu
erwuergen. Rulf sprang panisch von dem Stuhl und versuchte den
Meuchelmoerder zu packen.Er bekam ihn sogar zufaellig zu fassen und
riss panisch an dem Kissenueberzug. Er musste eine ganze Menge Kraft
aufwenden um den sich um seinen Hals windenden Stoffballen loszuzerren.
Mit einer wuchtigen Drehbewgung, der oberen Bereiche,schleuderte er sich
zu Boden ,sprang wieder auf und glaubte nicht zu sehen was sich dort
in seinen Haenden wand.Sein Unterkiefer klappte herrunter und machte
dabei eigenartige Geraeusche mit seiner Zunge. \" Das kann doch nicht
sein...\".Doch Rulf es kann !!,wenn das Buch der physikalischen
Gesetze im Schlamm versinkt ,dann kann alles sein !!
Rulf warf das Kissen entsetzt zu Boden und trat panisch mit dem
rechten Fuss auf dem etwas herrum bis es nur noch zuckte und dann
schliesslich zu \"leben\" aufhoerte.Er keuchte und versuchte das zu
verarbeiten was ,als federgefuellter Brei ,jetzt vor ihm lag.
 \" mein Gott...das ist mein Rueckenkissen...aber..\",er drehte sich
langsam um und starrte auf den Stuhl.Es war eigentlich garkein Stuhl
,eher eine selbstgefertigte Holzsesselschnitzerei.Der Sessel oder Stuhl war
leer.Rulf liebte es sich in seinen beiden Kissen hineinzuwuehlen,wenn er auf
dem Sesselstuhl sass.Einer der beiden lag jetzt tot vor ihm,das
andere aber war nirgendwo zu sehen.Ihm wurde heiss.Schweiss bildete
sich auf seiner bleichen Stirn.Dann wurde ihm kalt als der Schweiss
wieder verdunstete.Es haette ihn nicht weiter verwundert,wenn
sein Schweiss sich in kleine Wolken verwandelt haette die versuchen
ihm in die Nase zu kriechen.Er hoerte ein rascheln hinter sich,oder
war es ein schaben ?? Wie eine Ballerina ,nur nicht ganz so
geschickt,drehte er seinen Koerper in die Richtung der unheimlichen
Gerauesche. Das Kissen war unberechenbar ,auf jedenfall stellte Rulf
es sich als eindeutige Gefahr vor.Sein Blick eilte durch den Raum auf
der suche nach Mordwaffen. Messer sind die geeignetsten Waffen um auf
Grosswildkissenjagd zu gehen.Doch Messer waren in der Kueche und die
Kueche lag genau in Richtung der kissenartigen Laute. >Ich muss das
Telefon erreichen..das ist meine einzige Rettung<,dachte Rulf den er wollte
sowenig Aufmerksamkeit wie moeglich erregen,deshalb beschraenkte er
sich aufs denken. Das denken war zwar eines seiner groessten
persoenlichen Probleme ,aber die Situation forderte es Opfer zu
bringen. Diesmal war der Schweiss ,der ihm uebers Gesicht lief,schon
vorher kalt.Die Angst stand ihm nackt und ungeniert im Gesicht
geschrieben als er Bewegungen unter der Couch vernahm. Fuer ihn war
das genau der richtige Zeitpunkt um in die Kueche zu fluechten.
Er rannte so schnell er konnte einen Tisch und deren Vase um und
bemerkte das er verfolgt wurde. Das Kissen war unter der Couch
hervorgekrochen und sprang jetzt in grossen Saetzen hinter ihm her.
Hechtend uebersprang er ein paar querliegende Pantoffel und waere beinahe
an der Tuerkommode gescheitert.
Er hatte wohl zu stark beschleunigt und konnte nicht mehr abstoppen.
Er prallte gegen die Wohnzimmerwand und krallte sich einen Augenblick
hilfesuchend an ihr fest.Nach Luft ringend sah er sich um..
Da war sie vor ihm : Die kuechentuer ,gluecklicherweise nicht
verschlossen.Er riss sich von der Wand los und bemerkte nicht wie
kurz dannach das Kissen durch die Luft schwirrte und gegen die eben
noch von ihm gefuellte Wand donnerte.
Es ,diese aussergewoehnlich Kreatur aus Stoff und Stickereien, klebte
etwa 2 sec. an der Wand um sich dann schmatzend wieder abzuloesen
,sprang zu Boden rollte sich geschickt ab und began erneut mit der
Jagd auf Rulf.Es hinterliess einen Sprung in der Wand der bis zu
Decke reichte. Das Kissen hatte Rulf einen Vorteil gegenueber .Es
konnte fliegen. Es machte zwei Saetze und schmiess sich in Rulfs
Richtung. Rulf erreichte die Kuechetuer. Er stuerzte in den winzigen
Raum,der durch allerhand Schraenke ,Toepfen und Gasherden noch
winziger wirkte und schleuderte die Tuer hinter sich ins Schloss.
Ein dumpfes Gerauesch war zu vernehmen als das Kissen gegen die
Holztuer prallte.Diesmal hielt es sich nicht lange mit kleben auf
und stuerzte gleich zu Boden.
Rulf fiel keuchend zu Boden.Er rang ,wie ein zu ertrinken drohender
Karpfen , nach Luft. \" Ne- ... - in ,das kann nicht - ...  -
wahr sein.Haette ich doch bloss auf meine Mutter gehoert und waere
woanders hingezog-\" .Ein brutales schlagen gegen die Tuer unterbrach
seine Selbstgespraeche abrupt.Das Kissen versuchte die Tuer
aufzubrechen und wie es Rulf schien sogar mit guten Aussichten.Bei
jedem -BUMP- gab die Tuer protestierende Laute von sich und die
Angeln quitschten leise. Er konnte sich beim besten Willen nicht
vorstellen woher ein einfaches Ding solche gigantischen Kraefte
hernahm.Vielleicht war es ja mit Steinen gefuellt ,das andere war es
zumindest nicht gewesen.Die Tuer nicht aus den Augen lassend,tastete er
blind auf dem Kuechentisch herrum.Seine Finger fanden irgendetwas und
schlossen sich hilfesuchend um dessen Griff.Das Messer ,dass ihm jetzt
fast vertraut in der Hand lag, hatte eine 40 cm lange Klinge und sah
ziemlich scharf aus.Das Gewicht des Messers beruhigte ihn.Er stand
zitternd auf ,sein kleines Breitschwert im aussgestreckten Arm gegen
den noch unsichtbaren Feind haltend. Die Waffe hatte einen enorm
langen Griff,vielleicht sollte er es beidhaendig halten. Jetzt
klammerten sich zwei verkrampfte haende an das Kuechenmesser.
Wahrscheinlich fragen sich die Leser warum sich ausser den Kissen
nicht noch andere, nicht lebensfaehige, Gegenstaende aufmachen um sich
auf Rulf zu stuerzen oder wer weiss was zu tun.Kissen sind eben besonders
anfaellig gegen nicht vorhandene Naturgesetze.
In genau diesem Augenblick starrten Rulf ein paar Loefel an.Sie
hatten sich aus dem Abflussbecken erhoben und wuerden ihn
angrinsen wenn sie dazu in der Lage gewesen waeren. Ein teller ruettelte
kurz und lag dann wieder still.Ein anderer Teller ,ungluecklich
plaziert beendete sein kurzes leben in dem er sich in einen
Scherbenhaufen verwandelte.Er hatte versucht sich aufzurichten und
war dabei ueber einen Salzstreuer gestolpert und zu Boden gefallen.
Ein Salzstreuer kruemmte sich vor lachen. Das klirrende Gerauesch des
Tellers bewirkte bei Rulf einen fastHerzinfarkt ,sein Kopf schwoll rot an
und drohte zu explodieren .Er sprang in die Hoehe und das Messer bohrte
sich in die Decke. Er starrte nach oben und zerrte an dem Griff
herrum ,doch die Klinge blieb sturr. Erst jetzt bemerkte er seine
kleinen Gesellschafter die sich anscheinend zu einer Schildkroete
formierten.Einen Teller als Luftabwehr ueber sich haltend ,kam die
Scharr aus Loeffeln, Gabeln und Salzstreuern auf ihn zu. Das dumpfe
Schlagen an der Tuer hatte aufgehoert ,gerade noch rechtzeitig ,denn
es waren ueberall schon Risse zu sehen und die Angeln drohten unter
der fehlenden Belastung der Schlaege zu Boden zu fallen. Ein Rulf
hatte sich auf seinen freien Abend gefreut und bewegte sich jetzt erneut,
aber diesmal langsam , in Richtung der Kuechentuer ,die neue
Bedrohung im Auge behaltend.Ein Schmerz durchzuckte seine linke Ferse
Rulf senkte seinen Blick und bemerkte,dass der Boden von winzigen
Scherben wimmelte,die aufgeregt umhersprangen.Auf eine dieser
Scherben hatte er seinen Fuss niedergelassen und das protestierende
Porzellanstueck bohrte sich durch seinen Strumpf blutig in
die Ferse. Den Schmerz ignorierend schritt er weiter. Jetzt war er
ein Star, die Formation beobachtete faszieniert jede seiner
Bewegungen. Inzwischen hatte sich noch ein paar Messer zu dem
anderem Essbesteck hinzugesellt und wurden wie Speere in die Hoehe
gehalten.Jedem Schritt von Rulf folgend naeherten sie sich der
Tischkante.Sie werden sich alle Knochen brechen.Rulf war auf dem
besten Wege seinen Verstand zu verlieren. Er griff langsam nach der
Klinke .Seine Hand war nur noch wenige Zentimeter entfernt ,als ihn
ein metallisches Schwingen innehaltenlies. Das Messer an der Decke
versuchte sich aus der festgesteckten Lage zu befreien. Es bog sich
zimlich kritisch von einer Seite zur anderen.Irgendwann im laufe der
Geschichte gab es auf und verhungerte.
Irgendetwas war draussen vor dem Fenster.Rulf sah ein helles Schemen
und irgendetwas stuerzte dann ploetzlich durch das geschlossene Fenster
in den Raum hinnein.Es stuerzte nicht ,Nein,es flog wie Supermann und zerstoerte
die Fensterbalken ohne sichtliche Muehe. Das Kissen beschrieb einen Bogen
und landete auf dem Tisch. Aber der Tisch war schon besetzt. Lange
dolchartige Schneidemesser bohrten sich in den pulsierenden
Kissenleib.Ein Teller zerbrach ,Loeffel und Gabeln verschwanden unter
dem zusammenfallendem und sterbendem Sitzpolster. Rulf starrte einen
Augenblick lang auf den chaotischen Haufen aus Wolle und Stahl ,dann
rannte er aus dem Zimmer. Eine Illustrierte versuchte sich ihm in
den Weg zu stellen und wurde von seinen wuetenden Haenden in Stuecke
gerissen.Kleine Papierfetzten sanken leblos zu Boden.\" Ich muss hier
weg !!!\",Rulf hastete in den Flur.Er zog sich ein paar Schuhe ueber
,pruefte ob er seine Autoschluessel bei sich trug,griff nach einem
Mantel  und floh aus seiner Wohnung. Irgendwoher aus dem vierten
Stock war ein markerschueternder Schrei zu hoeren ,kurz darrauf
stuerzte etwas aus dem Fenster und schlug hilferufend auf dem
Betonpflaster auf.Mr.Heinrich versuchte sich abzurollen und brach
sich dabei das Genick.Er war schlisslich nicht mehr der juengste ,mit
seinen 78 Jahren wirkte er aber dennoch ziemlich ruestig. Mrs
Heinrich stuerzte kreischend die Treppe herrunter ,rollte ein paar
Meter und bleib schlisslich leblos vor Rulf liegen.Irgend etwas ,das
aussah wie ein Steckdosenverlaengerungskabel wand sich ihr um den
Hals.Es war aber kein Verlaengerungskabel,eine leuchtende Nachttischlampe
starrte Rulf in die Augen.Woher sie wohl den Strom nahm ?
Rulf ueberwand seinen schrecken und stuerzte die Treppe
hinunter.Irgendwo ueber ihm bruellte eine Badewanne. Er hatte vorher
noch nie eine Badewanne bruellen hoeren,aber das musste eine
Badewanne gewesen sein. Nur eine Badewanne wuerde derart
badewannenartig bruellen. Ueberall klirrte es und verzweifelte
Menschen schrien in der gegend herum.
Rulf wuerde sich noch nach Jahren an die unglaubliche Brutalitaet
erinnern , mit der die Lampe sich ueber ihr Opfer hermachte.
Er hastete panisch die Treppen hinunter und vermied es das Gelaender
zu beruehren ,nachdem es versucht hatte sich um seinen Arm zu
wickeln.Wenigstens waren die Treppen noch die alten und fuehrten
vertrauenswuerdig nach unten. Rulf verharrte mitten im Laufschritt,er
konnte ein ueberkippen seiner Masse gerade noch verhindern indem er
sich auf den Hintern setzte. Mehrere Fussmatten und 3 der 5
Hausbriefkaesten standen vor der Ausgangstuer.Sie hatten ihn noch
nicht bemerkt. Rulf wusste das er an ihnen vorbeimuss wenn er nach
draussen gelangen will. Langsam und leise schlich er sich.Er wusste
natuerlich nicht das Fussmatten und Briefkaesten mit keinem
vergleichbarem Hoersystem ausgeruestet sind. Aber er vermutete ,was
laufen kann,das kann auch hoeren und er irrte sich nicht. Irgendwie
,hoerten sie ihn.
Und sie drehten sich um. scheinbar Zeitlupenartig drehten sie ihm
ihre Voderseiten zu. Vorne war da, wo man es auch vorher vermutet
hatte. Also die Borsten der Matten bildeten sozusagen die
Gesichtzuege,vielleicht unterschieden sie sich sogar an den
formationen der abstehenden oder umgeknickten Borsten voneinander.
Wie sie kommunizieren bleibt bis in alle Ewigkkeit ein Raetsel.Aber
sie bildeten zwei abgesprochene Gruppen ,zwei der massigen Briefkaesten und
jeweils 4 Matten auf der einen Seite ,von links auf ihn zukommend
,die anderen sturr am Hauseingang bzw Ausgang verharrend.
Rulf wich zurueck.Die Dinge versetzten ihn in Panik.Ein Kissen konnte
ihm jetzt keinen Schrecken mehr einjagen,nein, er wuerde sich lachend
uebergeben ,aber das waren stahlverstaerkte Postbotenkiller.Die
Briefschlitze lachten ihn grausam an. Die Namenschilder zwinkerten
wild.

Nein Rulfs Abenteuerreihe endet hier noch nicht.Aber es wird Zeit
fuer eine Fortsetzung .Wie bei jeder guten Schundgeschichte.Im
Normalfall nimmt das Niveu ab und das wird es auch diesmal
tun.Hoffentlich ...

(c) The Feebles


Fortetzung :
Was bisher geschah :

Rulf wich zurueck. Er stolperte ueber eine der ausgetretenen Stufen
und schlug sich den Ellenbogen auf. Dieses glueckliche Missgeschick
war deshalb so positiv,weil es ihm nur knapp eine Freikarte ins
Jenseits erspart hatte. Die moerderischen Attentaeter , der
chaosmutierte Mietbesitz hatte zum Angriff gestartet ,aber nicht
mit der unfreiwilligen Fallaktion von ihm gerechnet. 4-5 Haare von
dem noch fallendem Rulf mitreissend ,bohrte sich die Armada in die
oberen Stufen hinnein. Die Briefkaesten fielen durch die ploetzliche
Formaenderung in Ohnmacht , die Matten taumelten benommen auf das
Gelaender zu .Die Stuetzhilfe machte keinen Unterschied zwischen Warm
,kalt und ueberhaupt keinen Bluetlern griff sich die leichtsinnigen
Fussabtreter und wuergte sie zu Tode. Wie kann man eine Borstenmatte
zu Tode wuergen ?,fragen sich sicherlich jetzt alle Leser ,die sich
ueberhaupt gerne Fargen stellen. Nehmen wir als Beispiel einen
Igel,der sich auf die Strasse wirft und sich fraegt ob er jemals
Feinde hatte. Er hatte eigentlich keine den wer beisst gerne in eine
zuckende Drahtbuerste ??? und trotzdem starb er bemitleidenswert
unter den ruecksichtslosen Reifen noch ruecksichtsloserer Autos.

Rulf sah auf. Ueberall waren quetschende ,zerreissende Toene zu
vernehmen. Ein Gelaender schien mehrere Fussmatten zu verdauen. Diese
fanden jedoch keinen Gefallen daran und taten alles um sich irgendwie
herrauszuwringen. Ein Briefkasten stoehnte leise hinter ihm , der
andere lehnte aufgeplatzt an seinem Ruecken.Briefumschlaege tropften
aus der Wunde herraus und bildeten eine weisse Papierpfuetze.
Die verbleibende Tuerbewachung schien das Weite gesucht zu haben.
Rulf half sich aechzend hoch ,vermeidete es aber tunlichst sich dem
Gelaender auch nur um Haarebreite zu naehern.
Er stolperte die letzten Stufen herrunter und wanderte erschoepft in
die kuehle Nacht hinnaus.
Ein kleiner Pinscher , verfolgt von einer Laterne, hechelte an ihm
vorbei und klaeffte froehlich. Das Paar bog um eine Ecke und verschwand
aus Rulfs Blickwinckel . Das Bellen hoerte auf nachdem man einen
deutlichen Klatsch vernahm und ein Winseln bewies das die Leuchte
zumindest fast toedlich getroffen hatte. Ein weiteres Klatsch und
das Winseln verstummte. Ein Schauer kroch Rulf den Ruecken hinnauf
,klammerte sich an seinem Hinterkopf fest, aechtzte zoegernd hinnauf
und hinterliess eine graue Spur in seiner duncklen Lockenpracht.
Die Luft war kuehl und dicke Nebelschwaden zogen verirrt durch die
Strassen. Vereinzelte Schreie und Hilferufe klangen durch die Nacht.
Rulf lebte seit 5 Jahren in der kleinen Stadt. Littletown war ein
zuverlaessiger Fluchtpunkt wenn man seine Ruhe haben wollte.Rentner zog
es magisch an diesen langweiligen Ort.Es gab zwei Tennisplaetze und ein
Schwimmbad. Ein Paradies fuer alle ueber 70ig jaehrigen die Probleme
beim gehen hatten :Die meisten Strassen fuehrten bergab ,welches auch
in umfangreich illustrierten Prospekten beschrieben wird ,erwaehnt ,dass
man Strassen die man hinuntergeht auch irgendwann hinnaufgehen muss ,
wurde dieses natuerlich nicht. Schliesslich gibt es Taxis ,die die
70 Grad Steigungen mit eingebautem Kettenantrieb problemlos
bewaeltigen.
Rulf arbeitete ausserhalb im 65km entferntem
Smogindustriegebiet. Einen naehergelegenen Ort in der aktiven
Luftverpestungszone vermied er.
Aber zurueck in die Zukunft... aehm zur geschichte.
Stille war eingekehrt. Der Nebel hatte sich verdichtet und schien die
Schallwellen zu vesrchlucken. Ein kleiner Vogel viel tot vom Himmel
und platsche zu Rulfs rechten in ein Blumenbeet.Die Todesursache war
nicht erkennbar und bevor Rulf den Verstorbenen naeher begutachten
konnte wurde der Singvogel von einer unbeschrifteten Tuete
eingepackt und fortgeschleift.
Der Faden riss . Rulf wurde erst weiss dann rot... seine Haende
verkrampften sich und sahen aus wie Schoepfungen moderner Kunst
,fuchtelten wild durch die Luft. Ein Schrei loesste sich aus seinen
Stimmbaendern und wurde immer laenger ,lauter und unmenschlicher.
Rulf lief los .Ohne eine bestimmte Richtung einzuschlagen hechtete er
mit grandiosen Sprunguntermahlungen ,rannte ueber die Strasse und
rammte das Haus gegenueber. Das Haus schwankte kurz unter der
ploetzlichen Belastung und stand dann wieder still. Rulf fiel in
einer zeitlupenartigen Drehung nach unten und schlug sich das Kinn
auf dem Bordstein auf. Irgendwo hupte ein Fahhrrad.

Sein Kopf dumpfte in unraegelmaessigen Intervallen und jedesmal
brannten ihm Schmerzen Loecher in sein wiedererlangtes Bewustsein.
Er schlug die Augen auf und starrte auf einen Gullideckel. Seine Nase
rieb an dem rauhem Beton und sein Haar hatte sich mit hilfe von
geronnenem Blut auf dem Boden festgetrocknet. Er hob den Kopf und
Schmerzen durchzuckten seinen angeschlagenen Schaedel.
Er sah sich um und Schmerzen durchzuckten seine angeschlagenen
Halssehnen.Er stand auf und Schmerzen durchzuckten alle nur denkbar
moeglichen angeschlagenen Koerperregionen .Selbst einige undenkbare waren
nicht ausgenommen. Die Sonne war bereits aufgegangen ,jedoch noch nicht zu
erkennen. Schwueler Nebel lag in der Luft und machte das Atmen
beschwerlich.
Stille.
Kein Laut war zu vernehmen ,wenn man den unrythmischen Atem und die
scharrenden Bewegungen von Rulf einmal ausklammerte. Rulf war ein
Genie darin Geraeusche ertoenen zu lassen wo eigentlich Stille
angebracht waere. Rulf war ueberhaupt ziemlich Geraeuschvoll. In der
Industriekantine zog er oft neugierige Blicke auf sich. Die
Reihenklos ,neben dem ,auf dem er sich niedergelassen hatte, waren
meistens unbesetzt ,meistens nachdem er sich auf einem der Schuesseln
,moeglichst in mittiger Position - Rulf gehoerte zu den Menschen die
glaubten das mittigpositionierte Klos in Reihen zu den am wenigsten
benutzen gehoerten - niedergelassen hatte. Auch in Bus und Bahn
blieb er nicht unbemerkt ,sei es nun durch schnalzige Gerauesche mit
der Zunge oder blaehartige aus ..aehm.. eben anderen Regionen.
Stille.
Auch das laute Schlagen von Rulfs linker und rechter Herzklappe muss
ausgeklammert werden und wenn wir schon dabei sind ,auch der Nebel
kann ,wenn man genau hinhoert ,nebelartige Gerauesche von sich geben und
wird nicht in die Stille einbezogen. Ueberhaupt Stille ist zu relativ
Leises Knarren 50 Kilometer unter der Erdoberflaeche weckte einen
erstarrten Lavabrocken und einen Regenwurm der sich eideutig verirrt
hatte.
Rulf sah sich erneut um. Die Strasse war leicht
beleuchtet.Vereinzelte Laternenmasten stroemten ein unheimliches
Licht aus ,dass dem Nebel unwirkliche und scheinbar lebende Formen
verlieh. Eine Nebelreiterschar galoppierte an Rulf vorrueber. Eine
eindeutige Illusion .Das klacken der sich entfernenden Pferdehufe
ignorierend ging Rulf die Strasse hinunter. Irgendjemand hatte eine
Strassenleuchte aus dem Betonboden gerissen.Fusspuren konnte er keine
erkennen und um eine Anzeige zu erstatten war es noch zu frueh am
Morgen. Was koennte jemand mit einer Strassenlaterne wohl anfangen.
Rulf ging zu seiner kleinen Privatgarage.Er wusste nicht mehr wieso
er derart frueh am Morgen durch die vernebelten Strassen wanderte, er
wusste nicht wieso er zu seinem Wagen ging ,er wunderte sich nicht
ueber die unheimliche Stille. Stille ?? Irgendwo im Universum waren
Gerauesche zu vernehmen die eindeutig nichtmenschlich waren.Irgendwo
blubberten Fische in Aquarien und vielleicht hoerte man ,wenn man sich
konzentrierte ,auch die Geister der Verstorbenen ,die jetzt als
Illusionen durch den Nebel des Grauens reiten und das klappern von
nichtbeschlagenen Pferdehufen die Rulf gekonnt ignoriert hatte.
Schweisstropfen bildeten sich auf der angeschlagenen Stirn von
Rulf.Sie kullerten ueber sein Gesicht und vielen lautlos zu Boden.
Schweissatome wurden vom Asphalt aufgesogen und verschwanden spurlos.
Irgendwann erreichte er benommen den Parkplatz auf dennen er sich eine
von diesen kleinen Kleingaragen gepachtet hatte. Sie waren eigentlich
viel zu winzig um ein Auto schadenfrei hinnaus- und hineinbefoerdern zu
koennen und ans Ein-und Austeigen hatte die Konstruktoere wohl
garnicht gedacht.Aber man entwickelte gewissen Tricks um sich doch
irgendwie zum Anlasser vorzuarbeiten. Die meisten Einwohner mit
Kleinmietgaragen hatten sich Lueftungsklappen auf dem Wagendach
installieren lassen. Sie boten einen ausreichenden Durchmesser zum
Ein- und Austeigen.
Jemand hatte Rulfs Garagentuer aufgebrochen .Das Auto war nirgendwo
zu sehen.
\" Mei -Mein- AUUUUUTOOOO \",schrie Rulf denn er liebte sein Auto ueber
alles. Seine Frau war ihm vor Jahren davongelaufen sein Auto war stur
bei ihm geblieben.Er liebte es mehr als er seinen Fernseher oder seine
Liegecouch liebte , es bestand eine gewissen tiefere Beziehung
zwischen den beiden ,eine Art psychosomatische Verbindung ,wenn er
zaertlich auf die Hupe drueckte erklang ein angenehmes -Toooet-
,sein Auto lies ihn nie im Stich. Aber jetzt war es fort. Rulf riss
den Kopf panisch von rechts nach links ,auch den Himmel und den Boden
liess er nicht aus und betrachtete alles mit aufgerissenen Augen.
Ich muss den Diebstahl melden..-\" SOOOFOOORT \",Rulf eilte zur
naechsten Telefonzelle. Er hatte Glueck ,alle anderen Telefonzellen
in der Stadt ,zwei um ganz genau zu sein ,marschierten in diesem
Augenblick zielstrebig in irgendeine ungeahnte Richtung.Toaster
schlossen sich ihnen an und bald hatten sich auch noch andere ,von
kosmischem Chaos getroffene Gegenstaende ,hinzugesellt. Eine kleine
Armee stampfte ,klirrte ,polterte und droehnte auf der Hauptstrasse
entlang. Ein streunender Kater lauschte kurz aufmerksam und
verschwand dann wieder um Gebuesch. Das Regiment bahnte sich einen
Weg duch den Nebel. Kuehlschraenke und Spuelmaschinen bildeten
einen undurchdringbaren Aussenwall. Das niedere Volk stolzierte in
der Mitte.Eine Badewanne transportierte angebrochene Vasen aus der
Yen-Dynastie.Immer noch schlossen sich freiwillige
Berufsarmisten an und die massereicheren Teile hinterliessen deutliche
Spuren im Asphalt.

Wird Rulf sein Auto jemals wiederfinden ?
Welche Macht zieht das lebende etwas,aus welchen Gruenden?,wohin ?
Wohin reiten die verstorbenen Nebelillusionen und warum ignoriert
Rulf den Muelleimer der sich ihm ungeschickt und blechernd von
von hinten naehert.
Was treibt die Katze mit der anderen Katze im Gebuesch ,gibt es eine
Rettung fuer die Menscheit oder werden sie versklaft und fritiert
ins All geschossen ??
Das sind Fragen die nicht unbeantwortet bleiben duerfen.

Das Ende naht in 7 Jahren .

(c) The Feebles

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