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Depressionsindex gefälscht!
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Stubenrein





Titel: Depressionsindex gefälscht!
Verfasst am: Mi, 14 Sep 2005, 20:54
Beitrag
Antworten mit Zitat

Die "Major Depression" geht um!

Ganz Deutschland befindet sich am Rand des Wahnsinns!
...ganz Deutschland?
Nein! Ein kleines Forschergrüppchen des Management-Zentrums Witten leistet erbitterten Widerstand, denn sie wissen:

depressionsbarometer.de gab folgendes von sich:
Oft sind die genannten Symptome verbunden mit Zukunfts- und Verarmungsängsten, dem Gefühl der Hilflosigkeit und der irgendwie paradoxen Gewissheit, nichts an der eigenen Situation ändern zu können (...)

Die kleinen Schlaumeier sind garantiert nicht der "Major Depression" verfallen, die wissen nämlich ganz genau, wie man etwas an der eigenen Situation ändern kann.
Das an dieser Stelle schon häufig gelesene Zitat "Unsere Verdachtsdiagnose ist daher: Deutschland leidet an einer kollektiven Depression!" kann nach der heutigen Aktion der Datenfälscher vom MZW ruhig ein wenig umformuliert werden: "Wir brauchen keinen Verdacht mehr, wir haben absolute Gewissheit, dass Deutschland an einer kollektiven Depression leidet, da wir sie selber produzieren."


Fangen wir aber von vorne an:

Nachdem in der letzten Woche aussergewöhnlich gute Stimmung im Land herrschte (denn das Barometer bildet ja schliesslich "die Gemütslage der Deutschen ab"), bekamen unsere Hobbyforscher wohl langsam ein wenig feuchte Hosen, denn schliesslich steht morgen die Präsentation der Zwischenergebnisse an!
Und wie will man seine "Verdachtsdiagnose" bestätigen, wenn sich die Deutschen den Arsch abfreuen und so garnicht depressiv sein wollen, wie wir es gerne hätten?
Kein Problem, wir haben ja schliesslich alle Fäden in der Hand und können uns ganz leicht unseren eigenen Depressionskuchen backen, wenn die anderen schon nicht mitspielen.

So geschah es, dass der Index am heutigen Tag so bei lustigen 20 rumlungerte, bis ihn die geballte Faust der Wissenschaft traf und, zumindest vorrübergehend, etwas geschaffen wurde, was garnicht geht:


Der Index hüpfte auf stattliche 350, was selbst mathematisch Unbegabten komisch vorkommen muss, da der maximal zu erreichende Wert 105 beträgt, somit ein Tagesdurchschnitt von 350 absolut unmöglich ist.
Weiterhin verwundert, dass der Wert von 350 garnicht am Ende der Grafik auftaucht, es sind danach noch mindestens zwei andere Werte zu erkennen. Wie aber kann denn ein Tagesdurchschnittswert eines längst abgeschlossenen Tages sich plötzlich verändern?
Der aktuelle Tagesdurchschnitt war um diese Zeit (15:17:44) eine satte 30, was in etwa dem bisher erreichten Gesamtdurchschnitt entspricht. Komisch nur, dass der Wert vorher (wie gesagt), bei lässigen 20 rumdümpelte...

Ein paar Minuten später (15:30:32) das nächste Mirakel:


Nicht nur, dass die enorme 350-Spitze verschwunden ist, jetzt ist auch der angebliche Mittelwert (rote Linie) abgesackt, der Index steht auf 25.

Ein Schelm, wer jetzt schon denkt, dass da Daten an der Quelle manipuliert wurden, aber wir sind noch nicht fertig:

Kaum hatte sich die Grafik wieder normalisiert, war der Index plötzlich bei 38,5 aufzufinden, nur einmal Seiteneuladen später wieder bei 20 und noch einmal Neuladen weiter wieder bei 38,5.
Ein Test ergab, dass man mit einmal Abstimmen zu diesem Zeitpunkt den Wert um maximal 0,2-0,3 Punkte verschieben konnte, wie kann man also in Rekordzeit von 350 auf 38,5 auf 20 auf 38,5 gelangen, wenn man nicht Hand an die Daten selbst anlegt?


Was auch immer jetzt wirklich hinter dem bunt zusammengewürfelten Haufen von Spassvögeln steckt, die das Depressionsbarometer in die Welt gesetzt haben, eins ist mal klar: einen wirklichen Index erstellen will von denen sicherlich keiner!
Ich stell mal ein virtuelles Sammelkörbchen auf, vielleicht kommt genug für eine Packung Buntstifte zusammen, dann können sich diese Künstler in Zukunft ihre Statistiken direkt selber malen und müssen nicht noch andere damit belästigen.

Wenn es nicht um eine ernstzunehmende Krankheit ginge, könnte man angesichts solcher Unverschämtheit fast ein wenig grinsen...

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