Chuck Palahniuk - Fight Club

[boris]

Chuck Palahniuk - Fight Club

Den Film kennt jeder, den Namen des Autors wohl kaum einer. So gings mir bis vor kurzem auch, und selbst den Film habe ich irgendwie nur zur Hälfte gesehen - wollte das zwar immer noch mal nachholen, aber irgendwas kam mir dazwischen. Bücher wahrscheinlich.
Hier also das Buch, Palahniuks Erstling, nachdem der Film entstand und der sein Leben ändern sollte (wie sein Vorwort eindrucksvoll belegt).

Die Story hat wahrscheinlich auch noch jeder im Kopf: Der unter chronischem Schlafmangel leidende Erzähler, der sich mit Besuchen von Selbsthilfegruppen über Wasser hält (auch wenn er die Leiden der Mitglieder nicht teilt), lernt irgendwann den mysteriösen Tyler Durden kennen, mit dem er sich anfreundet. Tyler hat allerhand Wissen und Weisheiten auf Lager, allerdings auch Marotten, so will er z.B., daß die Hauptfigur ihn "schlägt, so fest du kannst". Die Nummer führt schnell zum ersten "Fight Club", einer Institution, in der sich Leute gegenseitig auf die Fresse hauen. Irgendwann reicht das aber nicht mehr ...

Palahniuks Stil ist schnell und hart, (hier) äußerst un-emotional und präzise. Einige Stellen, in denen es um besonders abwegige (oder eklige) Dinge ging, kamen mir ein wenig überflüssig und aufgesetzt vor, insgesamt funktioniert das Buch aber 1A. Die Story ist - wie ihre Protagonisten - völlig durchgeknallt und mit einem massiv kaputten Ende versehen - genauso, wie ich es mag.

Auch wenn ich momentan keinen Vergleich zum Film ziehen kann (zu lange her und - wie gesagt - nur halb gesehen), das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Inwieweit im Film improvisiert und geändert wurde (ich hatte einiges anders in Erinnerung), werde ich dann hoffentlich bald selbst beurteilen können.

Bis dahin: lesen !

[boris]

Gestern endlich nachgeholt:

Der Film rock auf jeden Fall ähnlich wie das Buch. Die o.a. überflüssigen Details fehlten - leider auch die Geschichte mit Marlas Mutter, die ich eigentlich noch ziemlich cool fand.
Ansonsten wurde das Ganze natürlich aufpoliert, das Ende wurde in Richtung Hollywood noch ein wenig actionreicher gestaltet - paßte aber.
Visuell war der Film hervorragend umgesetzt, ingesamt sollte man sich den auf jeden Fall angesehen haben.

Den Soundtrack von den "Dust Brothers" hatte ich mir schonmal solo angehört - da rockte der nicht. Im Film ist die Musik aber perfekt.