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boris
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Titel: Philip K. Dick - Valis
Verfasst am: Sa, 13 Sep 2008, 21:50 |
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Philip K. Dick - Valis
Erster Teil der "Valis"-Trilogie. Es folgen "Die göttliche Invasion" und "Die Wiedergeburt des Timothy Archer".
VALIS steht für "Voluminöses Aktives Lebendes Intelligenzsystem" ("Vast Active Living Intelligence System") und bezeichnet einen Aspekt von Gott, oder Gott selbst. (In "Die göttliche Invasion" wird VALIS als künstlicher Satellit bezeichnet, der die Realität projiziert.)
Dick hatte im Jahr 1974 eine Vision, durch die er Informationen "zugeführt" bekam. Er erlangte (u.a.) Kenntnis über einen lebensbedrohlichen Geburtsfehler bei seinem Sohn, der bisher nicht diagnostiziert wurde. Den Rest seines Lebens (bis 1982) versuchte er, die Vision zu verstehen und zu deuten. Die "VALIS"-Trilogie ist ein Resultat dieses Versuchs.
Die Hauptperson im Buch ist Horselover Fat, Dicks Alter Ego - Dick selbst tritt auch im Buch auf, und zwar als Ich-Erzähler, der mit Horselover Fat identisch ist (über den aber in der 3. Person geschrieben wird). Hört sich kompliziert an, ist es auch.
Das ganze Buch ist stark autobiographisch, die meisten Sachen sind Dick selbst passiert, so z.B. die Wahrnehmung zweier sich überlagender Realitäten, etc. etc. - Dick versuchte, durch das Buch endlich eine endgültige (d.h. für ihn befriedigende) Erklärung dafür zu finden, was die Realität ist.
Die Hauptperson schreibt die ganze Zeit an seiner "Exegese", außerdem Traktate und Abhandlungen über relionsphilosophische Fragen. So ist er der Überzeugung, daß etwas mit dem Universum, so wie wir es wahrnehmen, grundlegend nicht stimmt - verantwortlich dafür ist die Schöpfergottheit, die verrückt ist und dadurch ein verrücktes Universum geschaffen hat.
Noch mehr ? Das Universum besteht vollständig aus Information, die Erde ist Teil eines Satelliten-Netzwerks, die Menschheit stammt von einer außerirdischen Rasse ab ... das alles in einem wilden Mix aus den verschiedensten Religionstheorien ...
Ich habe nach der Hälfte (ca. 150 Seiten) aufgegeben. Das Buch hat zwar eine Handlung, diese schleppt sich aber äußerst zäh durch die Seiten, das meiste ist extrem komplexes, teilweise auch wirr anmutendes, religions-philosophisches Gefasel, wobei Dick die verschiedenen Theorien nicht einfach nur "vorstellt" sondern auch seine eigenen Interpretationen davon.
Insgesamt sehr schwer lesbar, teilweise garnicht. Und obwohl Dick mein absoluter Favorit in Sachen SF ist, war mir die Nummer einfach zu hart. Ich werde mich an den weiteren Bänden versuchen und dann wieder berichten.
Für Interessierte sei dieser Artikel über VALIS (Wikipedia, englisch) empfohlen, außerdem ist dieser Comic von Robert Crumb über "The religious experience of Philip K. Dick" Klasse - hier wird Dick's Vision anschaulich beschrieben.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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