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UncleR
Beiträge: 2084
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Titel: Weinbewertungen
Verfasst am: Fr, 18 Aug 2006, 13:52 |
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Wer sich mit dem Thema Weinprobe oder Beurteilung von Wein etwas auseinander setzen möchte, möge sich hier bitte fachkundigen Rat holen:
Weinbewertung
Im übrigen für Fans dieses Forums und angehende Weinscouts sehr zu empfehlen ist die gesamte Homepage von Achim Becker www.weinterminator.de.
Bis zum nächsten Schluck...
____________ Staatskrise ist, wenn plötzlich keiner mehr RAUCHT, SÄUFT, RAST und SCHROTT aus China KAUFT...
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step
Beiträge: 199
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Fr, 18 Aug 2006, 17:16 |
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Die Idee, von einer 100 Punkte Skala, aus Prinzip nur die 51 Stufen von 50 - 100 zu nutzen, leuchtet mir nicht ganz ein. 0-50 Punkte würden es doch dann auch tun.
Das sollte mal psychologisch untersucht werden. Bitte alle Weinliebhaber einmal in der Klinik antreten
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UncleR
Beiträge: 2084
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Fr, 18 Aug 2006, 23:06 |
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Berechtigter Einwand.
Lassen wir mal folgende Hypothesen gelten:
1. Wein (selbst schlechter) ist allemal 50 Punkte wert - einfach weil es WEIN ist und nicht Tafel- oder gar Teichwasser.
2. Die Weinkritiker haben zumindest einen Grundrespekt vor der (handwerklichen) Arbeit des Weinmachers, daher die höflichen 50 Punkte Vertrauensvorschuß.
3. Weinbewertungen unter 70 Punkten geben für Weintrinker eh schon höchsten Anlass zur Sorge. Daher sprechen alle sowieso nur vom "Oberen Bereich der großen Skala".
Es sieht (für unser aller mathematisches Vorstellungsvermögen) dann einfach stilvoller aus von 100/100 Punkten zu sprechen als von 30/30, oder ähnlichem.
>> In dieser Hinsicht natürlich Augenwischerei, aber mit Methode.
Robert Parker (der Urheber der 100 Punkte-Wertung) korrigiert unsere Vorstellung dahingehend, dass es sich tatsächlich um eine 50 Punkte-Skala handelt, die jedoch bei 50 Punkten ihren Ausgangspunkt hat.
Insoweit trifft Hypothese 3 dann wohl am ehesten zu, weil es um die Wirkung des 100-%-Ratings auf die Konsumenten geht.
Aber was soll man da streiten?
Der Weinterminator hat es doch treffend dargestellt:
Mach dir doch deine eigene Bewertung. Solange die für dich ausreicht, erfüllt sie ihren Zweck.
Was den Aufruf zum Klinik-Apell angeht, komme ich gern, wenn es einen 1982er Chateau Latour, einen Aalto PS 2001 oder einen Shafer Hillside Select aus 1995 in die Tasse gibt
PS: Der Weinterminator sicherlich auch -brauchst nur Bescheid sagen...
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step
Beiträge: 199
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Sa, 19 Aug 2006, 14:01 |
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Die 1. Hypothese kann ich als Gelegenheitsweintrinker ja mal gar nicht gelten lassen Die Bewertung ist ja auch für Wein gedacht und nicht für Wasser... Aber egal.
Meine eigene Skala besteht derzeit noch aus 3 Stufen:
- igitt, das gibt Kopfschmerzen
- Leckerer Tropfen, bitte noch einen.
- Genuß pur, am besten beim Essen oder im Anschluss.
Die Skala wird sich wahrscheinlich mit zunehmender Erfahrung weiter verfeinern (hoffe ich doch), aber ob ich bis 100, respektive 30 Stufen komme, wird es noch dauern. Aber soll ein jeder nach seiner Facon glücklich werden (frei nach dem Weinterminator und jemand anderem (un)bekanntem).
Ich frage mich, bei diesen ausdifferenzierten Skalen halt immer, ob man das konsistent beurteilen und nutzen kann. Es gibt eine Reihe Studien, dass sehr umfangreiche Skalen (100 Punkte o.ä.) gar nicht richtig ausgenutzt werden. Die Leute nutzen entweder nur einen kleinen Bereich der Skala (s.o.), geben Wertebereiche an oder benutzen vielfache von 10.
Ich gebe dir in dem Punkt recht, es klingt einfach stilvoller Werte nahe an der 100 zu vergeben. Da hat jeder eine Art Obergrenze im Kopf, kann sich das ganze als Prozentrang denken und so weiter.
In diesem Sinne, Prost!
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boris
Beiträge: 11195
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Fr, 25 Aug 2006, 20:33 |
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step @ Sa, 19 Aug 2006, 14:01 gab folgendes von sich: |
Es gibt eine Reihe Studien, dass sehr umfangreiche Skalen (100 Punkte o.ä.) gar nicht richtig ausgenutzt werden. |
Beispiele ?
Es kommt auch immer drauf an, wie die Punkte zustande kommen - hier haben wir es ja (wie offen zugegeben wird) lediglich mit einer 51-Punkte-Skala zu tun, die auch noch subjektiv genutzt wird und nicht mit einem wissenschaftlichen Instrument, das in irgendeiner Art und Weise "geeicht" werden könnte, daher kann man das in diesem Fall wohl auch kaum vergleichen.
Trotzdem würde mich die "Reihe Studien" interessieren und welche Skalen die in welchem Zusammenhang beschreiben - geht man nämlich z.B. von gewissen Unterkategorien aus, die einzeln bewertet werden, kann man rein mathematisch sehr gut von 0-100 differenzieren, so z.B. wenn man in 10 Kategorien von 0-10 bewertet oder (wie bei kanadischen Schulnoten), einfach eine zu erreichende Gesamtpunktzahl festgelegt wird und die Note (von 0-100) nachher den Prozentsatz der tatsächlich erreichten Punkte angibt.
Wie gesagt: beim Wein überhaupt nicht relevant (und bei anderen Anwendungsgebieten bestimmt auch nicht 1. Wahl), dies sei nur zur "Ehrenrettung" der Nützlichkeit einer gewissen "breiten" Skala (für bestimmte Fälle) erwähnt.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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step
Beiträge: 199
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Sa, 26 Aug 2006, 01:11 |
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Da ich derzeit quasi obdachlos bin und erstmal ne bude suchen muss, kann ich dir keine Orginalliteratur raussuchen.
Bei Borg & Staufenbiel "Theorien und Modelle der Skalierung" gibt's aber nen Abschnitt dazu. (zumindest in der neuen Auflage, ab nächstem Frühjahr)
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boris
Beiträge: 11195
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: So, 27 Aug 2006, 18:42 |
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Is schon recht, ich denke, es gibt auch literaturbelegte Gegenbeispiele (s.o.)
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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step
Beiträge: 199
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Mo, 12 Nov 2007, 14:10 |
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Skandal???
Wohl eher nicht, aber gewisse Urteilsbeinflussungen bleiben wohl in keiner Branche aus.
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UncleR
Beiträge: 2084
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Titel: (Kein Titel)
Verfasst am: Mo, 12 Nov 2007, 14:27 |
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Wobei hier der Kritiker nicht glaubwürdiger ist als der Kritisierte selbst...
Alles eine Frage der Lobbywirtschaft.
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Schreiben: nein. Antworten: nein. Bearbeiten: nein. Löschen: nein. Umfragen: nein.
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