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[TXT] Beetlejuice - Notdurft
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Der Archivar



Beiträge: 160

Titel: [TXT] Beetlejuice - Notdurft
Verfasst am: So, 07 Okt 2007, 17:23
Beitrag
Antworten mit Zitat

Autor: Beetlejuice
Datum: 1992

Code:
 Notdurft


"Und jetzt ist es wieder soweit. Donnerstag  Abend, 21:15 Uhr und nur bei uns.
 Die einzige  Sendung, die wirklich an das Glueck der gesamten  Familie denkt.
 Die  einzige Sendung, bei  der Blut  fliesst, Leichenteile  durch die  Gegend
 fliegen, normale  Jugendliche  ihre Mitschueler erschiessen und man mit Bier,
 Chips und  guter Laune  mittippen  kann, ob  die siebenjaehrige Susanne ihren
 letzten Roechler so  in das Telefon  haucht, dass  es  das  liebe, gutmuetige
 Erste-Hilfe-Modell am anderen Ende der Leitung auch versteht.

                         ******* NOTDURFT *******

 Bleiben  Sie bei  uns. Sofort  nach der Werbung  geht es los mit einer wahren
 Geschichte des kleinen Peterchens der seiner noch kleineren Schwester das Le-
 ben  rettet, nachdem er  ihr ein Kuechenmesser mit  einer 40 cm Klinge in das
 linke Ohr einfuehrte.........schnipp......"

"Duerfen denn so  sportliche Gesichtslaehmungsmutanten wie Du ueberhaupt Scho-
 kolade essen ??"

"Ja, aber  nur wenn  einem nach jedem  Biss eine wiederliche Pampe in den Mund
 laeuft, die geschmacklich an die Tuete Milch erinnert, die ich nach zweimona-
 tiger Suche in einem Keller-Regal wiederfand...."

                         .......Schnipp.......

"Hach,ist das heute wieder ein schoener Tag. Sieh' nur wie lustig Dein Wellen-
 sittich im Vorhang baumelt und versucht sich aufzurichten. Nur Dein Kaffee...
 Das Zeug schmeckt ja wie  die Eiterpickel meines kuerzlich an waessriger Beu-
 lenpest verstorbenen Dackels."

"Ja, den hat ja auch der Depp gekocht, der da hinten mit einer Schuerze in der
 Kueche kauert und seit Jahren behauptet mein Mann zu sein. Eeeebeeeerhard....
 Wenn Du  beim naechsten Mal wieder nicht die "Spuelung" nimmst, werde ich bei
 unserem  naechsten  erotischen  Abend die  linke  Seite der  Bluse auch  noch
 schliessen."

                         .......Schnipp.......

"Und bevor  es nun mit unserem Programm weitergeht, noch ein kleiner Programm-
 hinweis auf unseren Spaetfilm"

                         .......Schnipp.......

"Jo mei, da hamma aba zwei besonders gewichtige Gruende,die Griffel mal wieder
 an den Knoepfen drehen zu lassen, gell'?"

"Sind Sie hier aus dieser Gegend?"

"Ja"

"Moegen Sie eine Zigarette?"

"Ja"

"Ist Ihnen  aufgefallen, dass ich Sascha Wehen bin und nie in diesem Film mit-
 gespielt habe?"

"Ja"

"Gut, dann lass' uns da hinten bumsen"

                         .......Schnipp.......

"Guten Abend meine Damen und  Herren, hallo liebe Kinder, gute Besserung werte
 Opfer, ein Prost an die gluecklichen Ueberlebenden und Halleluja den Siechen-
 den,die jetzt in dieser Sekunde gen Teppich sinken und diesen auch so schnell
 nicht wieder verlassen werden.

 Bevor wir nun mit unserem heutigen Programm beginnen,moechte ich doch an die-
 ser Stelle auf die Zuschauerpost die letzte Sendung betreffend eingehen. Auch
 Sie sind sicherlich gespannt, wie es Thomas Blaeh aus Wanne-Eickel geht, des-
 sen Rasierklinge beim  letzten Mal so ungluecklich  ausrutschte, dass er sich
 vor unseren Augen 23 Mal die Pulzadern aufsaebelte.
 Wir schalten deshalb einmal kurz zu unserem Aussenreporter Uli Krawallkowski."

                         .......Schnipp.......

"Hallo und guten Abend aus Wanne-Eickel, besser gesagt aus dem Zentralkranken-
 haus Wanne-Eickel-Nord in dem unser lieber Thomas Blaeh seit 2 Wochen mit dem
 Tode  ringt. Wie sie im Hintergrund unschwer erkennen koennen, geht es Thomas
 schon  wesentlich besser. Er  schlabbert  auch nicht mehr  so stark  wie beim
 letzten Mal und wenn er  sein Abendessen heute  einmal so runterbekommt, dass
 er sich nicht anschliessend den  Sabberlatz vollkotzt, sehen  die Aerzte gute
 Chancen, dass er zumindest die naechsten 3 Tage ueberleben wird.
 Ich hoere gerade, dass Moritz Mecker  beim Turnier in Flushing Netcall seinen
 Gegner Muritzu Mifune aus Taiwan in zwei Saetzen,6:0 und 6:0 vom Platz fegte.
 Doch reden  wir nun ein paar  Takte mit Professor Doktor  Friedhelm Bluecher,
 der Thomas Blaeh unmittelbar nach seiner Einlagerung operierte."

"Ja, was soll ich  sagen. Ich ass gerade  Haehnchenbrust mit heller Sauce, als
 ich den Alarmton aus dem Notarztwagen wahrnehmen konnte....das heisst, wahge-
 nommen habe ich ihn eigentlich erst eine halbe Stunde spaeter...Sie wissen ja
 wie das ist. Erst den ganzen Abend gesoffen und dann auch noch Notdienst. Ich
 bin dann aber, soweit  ich in der Lage war ein Bein vor das andere zu setzen,
 fast sofort runter zur Aufnahme gestolp....aehm....gehetzt und da habe ich es
 dann sofort gesehen."

"Das blutverschmierte Laken,den blutverschmierten Unterarm, der lediglich noch
 an einigen  duennen Faeden herunter baumelte, die blutverschmierte Trage, die
 blutverschmierten Traeger..?"

"Jaja....anschliessend fiel  mir auch das  auf. Doch zuerst fiel mein geuebter
 Blick auf  den Zigarettenautomat, den die Vertragsfirma nach drei Wochen end-
 lich  wieder aufgefuellt  hat. Sie wissen ja  wie das ist. Wenn  man wie  ich
 60 - 80 Zigaretten  am Tag raucht und dann die letzte Kippe einem armen Kerl,
 gespendet hat, den man  bei uns mit Verdacht auf Streukrebs in der Lunge ein-
 geliefert  hat....da muss man sich zunaechst einmal  um das Wesentliche kuem-
 mern."

"Und dann  haben Sie geistesgegenwaertig  das Richtige getan und  Thomas Blaeh
 mit all' Ihrer Erfahrung das Leben gerettet?"

"Jaja....nur das war zu der Zeit kaum moeglich."

"Waere eine Notoperation zu schwierig gewesen?"

"Mein  Gott, woher sollte  ich das zu diesem Zeitpunkt  wissen? Mit mindestens
 3 Promille im  Blut koennen Sie nicht einmal erkennen, ob da Jemand ohne Kopf
 durch die Gaenge taumelt oder zum  Personal gehoert und die Kacheln schrubbt.
 Es war deshalb nicht moeglich, weil die beiden vertrottelten Traeger stolper-
 ten und  der arme Kerl auf der Trage  mit dem Hinterkopf  auf dem Marmorboden
 aufschlug. Das  war vielleicht  eine Sauerei. Erst  verschmiert der  Kerl die
 ganze Trage und dann krabbelt er auf dem Boden auch noch weiter, anstatt lie-
 gen zu bleiben und versaut die gesamte Kachelung.

"Mein Gott, das  ist ja grauenhaft. Wir haben  diese Szene noch einmal nachge-
 stellt. Hier  sehen Sie deutlich wie  der Hinterkopf auf den Kachelboden auf-
 schlaegt....hier  noch einmal  von links, von rechts, von  oben und aus Sicht
 des Kachelbodens. Einfach grauenhaft..."


                         .......Schnipp.......

"Bleiben Sie bei uns, meine  Damen und Herren. Nach einer kurzen Werbeeinblen-
 dung geht es sofort weiter."

                         .......Schnipp.......

"Ein Bier ?"

"Nein, nicht ein Bier. Das Bier"

"Willst Du wirklich anschliessend wieder durch den Hausflur torkeln,Deine Frau
 verpruegeln, die  Spielsachen Deines  Kindes aus  dem Fenster  werfen und den
 Goldhamster schaenden?"

"Natuerlich nicht!"

"Dann nimm' "Mumpitz leichtes light Light."

"Das mit den ganzen Nuessen?"

"Ja, und jetzt mit nur noch halb so viel Koffein."

"Wird mir davon auch immer schlecht?"

"Nicht immer, aber immer oefter....."

                         ........Schnipp.......

"Wir befinden uns hier im Badezimmer  der Familie Pasalacki aus Roelmen an der
 Schloenz. Bis vor  einiger Zeit war bei den Pasalackis noch alles in Ordnung.
 Bis schliesslich der 13.10.1991 Bewegung in das triste Familienleben brachte.
 Doch bitte Herr Pasalacki, erzaehlen Sie doch selber."

"Jo, dat  war so. Sie wissen ja  wie dat is' mit de  Hooligans und so. Und mit
 dem janzen  DDR-Pack wat da mit den kurzgeschorenen Frisuren durch die Stras-
 sen zieht. Jo und da haben Erna und  ich....Erna is' meine  Frau...Erna lach'
 doch ma'...jo da haben wir uns halt ueberlegt wie wir unsere geliebten Kinder
 in Zukunft besser schuetzen koennen. Ernst, Frieda...los in die Kamera laech-
 eln. Wissen se, die  zwei sind ja  so schuechtern. Der mit  der Narbe auf der
 Stirn  und dem eingeschlagenen  Nasenbein ist uebrigens der Ernst. Los Ernst,
 sach' dem Onkel mal "Tach" sonst hau' ich Dir links und rechts....."

"Ja, sehr schoen. Und wie war das dann mit dem 13.10?"

"Jo, dat war so. Die Erna die  Schlampe ist erst wieder mittags aus'm Bett ge-
 krochen. Und dann kam'se wieder nich' in de Poette. Der 13.10. war ja'n Sams-
 tag und da  wird bei uns  immer gebadet. Na und ich hatte Ihnen ja eben schon
 gesagt, dass wir  uns was ueberlegt  haben wegen den Hooligans und so. Na und
 ich hatte im besoffenen  Kopp die Knarre im  Badezimmer stehen lassen. Na und
 meine Frau die Schlampe war sich  grade die Haare  am foenen. Die Kinder also
 inner Badewanne und die fette Kuh vor'm Spiegel....fette Kuh...hoehoe...johl,
 groehl...hust, roechel...Frieda  nimm' den Finger aus der Nase, sonst schlage
 ich Dich windelweich. Wir sind doch im Fernsehen. Lach' doch ma'!
 Na jedenfalls  ist die dumme Kuh, also  meine Frau...wir stehen uebrigens auf
 Gruppensexparties....war jetzt  nur fuer die Erika  Berger...na die dumme Kuh
 is' dann  mal  raus aus'm  Bad weil mein Bier  alle war und sie in den Keller
 musste, neues hohlen."

"Und dann ist es passiert?"

"Jo. Der bloede Balg hat seiner  Schwester die Knarre an den Kopf gehalten und
 abgedrueckt. War nur bloed,weil die Kleene grade mit dem Foen am Spielen war.
 Und der ist dann auch noch in die Wanne gefallen."

"Das ist ja grauenhaft."

"Jo, der Foen war fast neu. Und  das Bad war auch grade mal geputzt und so. Na
 jedenfalls war dat ne ziemliche Sauerei."

"Und dann hat Ihre Frau Ihre Kinder in der Badewanne gefunden?"

"Jo...die  kam runter  gerannt und hat  gebruellt: "Heinz, komm' schnell...die
 Kinder versauen  das ganze  Bad." Na und  dann hab' ich mir den Rohrstock ge-
 schnappt und bin in's Bad."

"Und dann haben Sie das  Leben Ihrer Kinder  unter Einsatz des  eigenen Lebens
 gerettet."

"Jo wa. Also  ich rein in's  Bad und dann  dat Bild. Koennen se sich gar nicht
 vorstellen. Dat  sah aus als waeren die Break-Dance am machen. Na ich mir die
 Knarre geschnappt und  erst mal  geguckt ob die  noch in Ordnung war. Die war
 naemlich teuer muessen'se wissen. Na und dann die Baelger geschnappt und raus
 aus  der Wanne. Die  Kleene war ja am  bluten wegen dem Einschussloch und der
 Jung' lag so komisch verkruemmt mit dem Foen in der Hand."

"Wie ging es dann weiter?"

"Na meine Olle am  kreischen wie'ne Sirene. Hab' ich der erstmal eine geschos-
 sen. Da war die ruhig. Na und dann hab' ich mir die Kinder geschnappt und bin
 zum Franz rueber. Dat is' mein Nachbar."

"Und der hat sie dann alle in's Krankenhaus gefahren?"

"Jo. Die Kleene hat dem den ganzen Wagen versaut. Die war ja am Auslaufen. Der
 kriegt aba  keine muede Mark. Na jedenfalls war dann nach'n paar Wochen alles
 wieder klar. Nur der Foen  war im Arsch. Da hat meine Olle dann noch ne Putz-
 stelle annehmen muessen. Jetzt haben wir nen neuen Foen."

"Und wie geht es Ihren Kindern heute?"

"Och jo. Los ihr zwei. Guckt  ma in die  Kamera. Jo. Denen  geht's gut. Na die
 Kleene iss' zwar  jetzt auf einem Auge  blind und wackelt so komisch beim Ge-
 hen...aber dat faellt nur auf wenn man genau hinsieht. Dafuer hab' ich meinem
 Sohn auch 'ne Hasenscharte gezogen....der Idiot."

"Vielen Dank fuer diesen  wirklich grauenhaften  Bericht. Liebe Zuschauer, wir
 sind damit am Ende unserer Sendung. Bitte versaeumen Sie nicht naechste Woche
 eine neue Ausgabe von "Notdurft".Diesmal mit einer Live-Reportage vom Kinder-
 spielplatz  Huelsten-Sued auf dem  zwei Rottweiler fuer ein wenig Abwechslung
 sorgten als sie einem dreijaehrigen das linke Ohr abbissen. Und nach der Wer-
 bung geht  es weiter mit Erika Berger  und ihrem flotten Magazin "Wir kriegen
 das Schoene  am Sex schon klein". Heute  zum Thema "Sodomie  unter'm Kuechen-
 tisch, oder - warum es mit Hansi am schoensten ist.
 Vielen Dank fuer Ihre Aufmerksamkeit."

                         .......Schnipp.......

(c) by Beetlejuice 1992

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