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Stars in Concert, Duisburg Mercatorhalle, 22.4.07

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boris

Beitr�ge: 11190

Titel: Stars in Concert, Duisburg Mercatorhalle, 22.4.07
Verfasst am: Mo, 23 Apr 2007, 13:27

Stars in Concert, Duisburg Mercatorhalle, 22.4.07

Zun�chst einmal die Theorie:

stars-in-concert.de gab folgendes von sich:

"STARS IN CONCERT" � DIE LAS VEGAS LIVE-SHOW in einer einzigartigen Live-Show pr�sentieren die weltbesten Doppelg�nger die Hits der gro�en Stars des Musikbusiness � von Frank Sinatra, Marilyn Monroe, Aretha Franklin und Louis Armstrong bis hin zu Elvis Presley, Tina Turner, Michael Jackson oder Madonna.
Mit perfekter Mimik und Gestik sowie verbl�ffender �hnlichkeit zu ihren Vorbildern singen die Stars die weltbekannten Hits live und pr�sentieren eine B�hnenshow der Extraklasse. Begleitet werden die Stars von einer erstklassigen Band und verf�hrerischen T�nzerinnen.

Warum kucken wir uns sowas �berhaupt an ? Wir haben die Karten geschenkt bekommen, soviel vorab als ... naja, man mu� es wohl Ausrede nennen.

Aber jetzt zur Praxis: "Einzigartig" war es auf jeden Fall, aber nicht im positiven Sinn. Die "weltbesten Doppelg�nger" stelle ich mir auch ein bi�chen anders vor. "Elton John" sah zwar wirklich echt aus, da das Auftreten des Originals aber zu 90% von den Verkleidungen dominiert wird, war das auch nicht weiter schwer. "Joe Cocker" sah dem Original keine Spur �hnlich, "Tina Turner" und "Whitney Houston" �hnelten sich auch eher untereinander als dem Original nahe zu kommen. Bei "Cher" war man schon wieder n�her dran, aber jede Frau, die sich mit einer schwarzen Langhaarper�cke in ein billiges Schlampenkost�m wirft, kann diesen Effekt erzielen.

"B�hnenshow der Extraklasse": ein absoluter Witz. Ein B�hnenbild war praktisch nicht vorhanden (wenn man von dem schwarzen Vorhang im Hintergrund absieht. Nichts an der Seite abgeh�ngt, kein Vorhang vorne, einfach nur ein Podest, das man f�r eine B�hne halten sollte. Das Licht war m��ig, Projektionen oder mal eine �nderung des B�hnenumfelds: Fehlanzeige.
Einige der offensichtlich konzertunerfahrenen Zuschauer aus dem durchweg etwas �lteren Publikum schien das nicht zu st�ren, hier wurde munter mitgeklatscht und -geschunkelt. Wenn man darauf steht, von zweitklassigen Kopien zum Mitsingen aufgefordert zu werden, mag das ganz nett sein, "Extraklasse" ist allerdings etwas ganz anderes. Da half es auch nicht, da� st�ndig "Thank you, you're wonderful." von der B�hne gekreischt wurde, obwohl kaum jemand applaudierte.
Unweigerlich f�hlte man sich an erfolglose Animateure in schmierigen Billig-Urlaubsclubs erinnert. Gruselig.

"erstklassige Band": kaum zu beurteilen. Der Sound in der gerade neu er�ffneten Mercator-Halle war unter aller Sau. Entweder die Halle ist einfach nicht geeignet f�r Konzerte oder der Tonmischer hat seinen Job verfehlt - ich bef�rchte eine Mischung aus beidem.
Von der Band war fast nur Schlagzeug und Bass zu h�ren, Keyboard und Gitarre gingen (bis auf die Soli) fast vollst�ndig unter, das dumpfe Dr�hnen �bert�nte sogar die S�nger, die man nur h�ren konnte, wenn aus vollem Hals gegr�hlt wurde, die leisen T�ne waren �berhaupt nicht zu vernehmen. Einzige Ausnahme: der Anfang von "Greatest love of all", a capella, daf�r nervten dann die T�nzerinnen, die sich offensichtlich im Raum hinter der B�hne lautstark unterhielten, woran der komplette Zuschauerraum teilhaben konnte.
Ein paar weitere S�ngerinnen h�tten der Nummer auch gut getan, aber so kamen die Background-Stimmen komplett vom Band (oder aus sonst einer unerfindlichen Quelle), was den Eindruck, man solle hier nach allen Regeln der Kunst verarscht werden, nur noch best�tigte.

"Verf�hrerische T�nzerinnen": Naja, "billig" triffts eher. Eine miese Show rei�t man nicht dadurch raus, da� man halbnackte Tussis auf die B�hne stellt, die mit haarstr�ubenden Choreographien so gut wie jeden Song t�nzerisch - oder sagen wir: wild rumhampelnd - begleiteten. Der Sinn dieser hektischen Bewegungen (immerhin einigerma�en synchron waren sie) konnte sich einem auch nach angestrengtem Nachdenken und unter Aussch�pfung der gr��tm�glichen Toleranz, es vielleicht f�r "Kunst" zu halten, nicht erschlie�en.

Bleibt noch der Gesang der "welbesten" Doppelg�nger: die Songs wurden fast vollst�ndig anders interpretiert und phrasiert, "Whitney Houston" sang v�llig abgehackt hektisch und gef�hlloser als "Joe Cocker" kann man den normalerweise unglaublichen Klassiker "You are so beautiful" wohl nicht mehr singen. Auch hier dachte man eher an eine billige Kirmesschaubude als ein irgend etwas aus dem Bereich der "Extraklasse".
Kombiniert mit dem miserablen Sound war man geneigt, sich die Ohren zuzuhalten oder diese Folterst�tte zu verlassen, was wir auch vorzeitig taten.

Also, wenn das "Berlins erfolgreichste Live-Show!" (so der Slogan auf stars-in-concert.de) war, dann mache ich mir ein bi�chen Sorgen um unsere Hauptstadt !

Alles in allem: Finger weg von diesem Haufen M�ll !

Wie die (angeblichen) Pressestimmen, die auf der Seite der "Stars" aufgelistet werden, zustande kommen, ist uns absolut schleierhaft geblieben, der Abend war absolute Zeitverschwendung und eine musikalische (wie auch k�nstlerische) Katastrophe !
Da man nur hoffen kann, da� die Kunstlegastheniker und geschmacksverirtten Volltrottel, die sich gerne f�r einen Abend lang f�r dumm verkaufen lassen wollen und daf�r auch noch Geld hinlegen, nicht so zahlreich sind, da� sich die Show f�r l�nger als ein paar Tage halten kann, wird dieser uns�gliche Mist wohl sehr bald wieder auf dem Schrottplatz der Unterhaltungsbranche verschwinden. Zu Recht.

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