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Stewart O'Nan - Halloween
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boris



Beiträge: 11154

Titel: Stewart O'Nan - Halloween
Verfasst am: Fr, 03 Nov 2006, 08:54
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Stewart O'Nan - Halloween

Passend zur Jahreszeit und zum aus den USA re-importierten Feiertag "Halloween", hier ein Buch, das ich statt dieses Titels (und dem passenden, schwarz-orangenen Cover mit dem Kürbisgesicht) lieber mit einer guten Übersetzung des Originals "The Night Country" überschrieben gesehen hätte.

Naja, immerhin geht es um Halloween und die Handlung des Buches spielt auch komplett innerhalb von 24h, vom Vorabend von Halloween und vom 31.10. in seiner kompletten Länge.

Zur Story:
Vor einem Jahr kamen bei einem Autounfall drei Jugendliche ums Leben. Ein weiterer überlebte, ein fünfter ebenfalls, allerdings ist seit Gesicht durch Narben entstellt und er hat einen Gehirnschaden davongetragen, er ist behindert, kann sich an nichts mehr erinnern. Der Polizist, der die Jugendlichen jagte, ergeht sich in Schuldgefühlen, seine Frau hat ihn verlassen, ihm unterlaufen bei Routine-Jobs Fehler, er überlegt, sein Haus zu verkaufen und die Gegend zu verlassen.
In dieser Situation tauchen die Geister der drei Verstorbenen Jugendlichen auf, auch der Geist des Behinderten ist aus einer Art "Zwischenwelt" vor Ort. Sie merken, daß Tim (der Überlebende) etwas Schreckliches vorhat und begleiten ihn.

Das Buch ist gewidmet Ray Bradbury, dem die Story auch alle Ehre antut. Zwar spielt Bradbury noch in einer deutlich anderen Liga, aber O'Nan ist auch hier wieder mal wirklich gut.

Gerade wie er mit den Gestalten der Geister umgeht, ist Klasse. Es handelt sich hier hier nicht um eine Gespenstergeschichte, sondern um eine Story, die mit Schuld und Gewissen umgeht. Die Personifizierung ist da ein genialer Kniff, so daß man im Hintergrund immer wieder Unterhaltungen der "Geister" hat, die sich immer bei den Personen aufhalten, die gerade an sie denken.
Natürlich scheint auch dieses Mal kein Licht in der Welt von O'Nan, aber das kennen wir ja schon. Der grandios eingesetzt Konjunktiv wird zwar meiner Meinung nach von ihm ein bißchen überstrapaziert, einmal wird er mir ein wenig zu modern, als er schreibt, daß ein Gedanke auftaucht "wie eine Website", aber trotzdem: super geschrieben, schnell, folgerichtig und dabei düster.

Alles in allem eine super Lektüre, besser als das etwas schleppende "Sommer der Züge" (Rezension s. hier im Brett) und mindestens genauso gut wie sein Erstling "Engel im Schnee". Absolut Empfehlung !


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