Michel Houellebecq - Die Möglichkeit einer Insel

[boris]

Michel Houellebecq - Die Möglichkeit einer Insel

Nachdem "Elementarteilchen" super war, mir "Ausweitung der Kampfzone" nicht gefallen hat und "Plattform" wieder sehr gut, hier der nächste Hullebeck.

Story: Daniel erzählt seine Lebensgeschichte als Komiker und wie er in Kontakt mit der Sekte der Elohimiten kam, die Forschungen betreiben, um Menschen zu klonen. Gleichzeitig werden die Berichte von Daniel24 und Daniel25 erzählt, Klone von Daniel, die 2000 Jahre in einer emotionslosen Gesellschaft leben.

Das ist schon eigentlich die gesamte Handlung, aber die ist der Knüller. Allein schon der Lebensbericht von Daniel(1) ist lesenswert, zynisch, gesellschaftskritisch, dabei sehr gebildet und tiefsinnig. Er berichtet darüber, wie den Generationen nach ihm die Liebe abhanden kommt und diagnostiziert, dass es der gesamten Gesellschaft so geht. Die kurz eingestreuten Fragmente seiner Klone Daniel24 und (später) Daniel25 werfen ein Licht auf die gesellschaftliche Entwicklung der Welt 2000 nach Daniel(1). Das macht Houellebecq wirklich hervorragend, das ist "Science Fiction" oder "Social Science Fiction" (keine Ahnung, ob es das Genre gibt) in Bestform.

Idee, Aufbau, Ausführung: Großes Kino!