Film: Das Wunder im Meer von Sargasso

[boris]

Das Wunder im Meer von Sargasso (2019)
Originaltitel: To thavma tis thalassas ton Sargasson

Story: Elisabeth ist Polizistin einer Anti-Terroreinheit und wird nach einer schiefgelaufenen Aktion in die Provinz nach Mesolongi versetzt. (Die Stadt hat offenbar eine reale, bewegte Geschichte, die im Film aber kaum eine Rolle spielt.) Zehn Jahre später ist ihr Leben ein Müllhaufen, sie trinkt, pöbelt ständig rum und hat eine Affäre mit einem verheirateten Arzt. Rita arbeitet in einer Aal-Fabrik in der Stadt, ihre Mutter ist dement, erkennt sie kaum noch, ihr schlagersingender, rassistischer Bruder demütigt sie ständig. Als Ritas Bruder erhängt aufgefunden wird, kreuzen sich die Wege der beiden Frauen, und allerhand Dreck aus dem Untergrund der Provinz wird ans Tageslicht gespült.

Mannomann, kein Film für gute Laune. Es wird sehr langsam erzählt, bis sich die beiden treffen, dauert es recht lange, der Fokus liegt auf den (kaputten) Figuren und dem, was sie Leben nennen (oder auch nicht) - dann geht es allerdings übelst zur Sache.
Während der ersten halben Stunde wollte ich fast aufgeben, weil ich nicht wusste, wohin die Reise geht, das Dranbleiben hat sich allerdings gelohnt, vor allem wegen der beiden grandiosen Hauptdarstellerinnen (Angeliki Papoulia als Elisabeth, die in manchen Einstellungen an Frances McDormand erinnert, und Youla Boudali als Rita). Die Story ist hart und konsequent und macht recht sprachlos.

Fazit: Im Endeffekt dann doch noch ein echt toller Film, daher eine Empfehlung.