Film: Das Feuerschiff

[boris]

Das Feuerschiff (2008)

Kam letztens in ein einer der Öffentlich-Rechtlichen, wurde von der Zeitung hochgelobt - und das zu Recht.

Verfilmung eines Romans von Siegfried Lenz, den ich als Autor überhaupt nicht kenne, der Film macht allerdings einiges her.

Story: Auf einem Feuerschiff (quasi eine bemannte Boje) gibt es den letzten Wechsel der Wache. Der Kapitän (Jan Vedder) nimmt seinen Sohn mit, ansonsten sind noch ein paar Besatzungsmitglieder an Bord. Irgendwann entdecken sie einen kleinen Kahn mit einem Motorschaden und nehmen die drei Passagiere an Bord. Leider handelt es sich dabei um knallharte Verbrecher, die mit ihrer Beute auf der Flucht sind. Während der Kapitän versucht, gewaltfreien Widerstand zu leisten, als die Verbrecher ihn zu überreden versuchen, mit dem Schiff (das nie seine Position verlässt) wegzufahren, fängt die Besatzung, sein Sohn inklusive, langsam an zu meutern.

Ein Film, der es in Hollywood nie geschafft hätte. Viel zu ruhig, zu wenig Explosionen und Titten.
Aber das ist gut so, denn gerade aus der ruhigen, bedrohlichen Spannung zieht der Film seine Kraft. Ebenso aus den klar gezeichneten, realistischen Personen mit ihren echten Dialogen. Jan Vedder als Kapitän mit Prinzipien (die zum Teil aus einem Ereignis in seiner Vergangenheit herrühren), Tobias Schenke als sein heißsporniger Sohn und Axel Milberg als eiskalter Verbrecher sind hervorragend, das ist ganz großes Kino!

Ankucken, falls man nochmal Gelegenheit bekommt, solche Filme verschwinden ja meist schnell wieder in der Versenkung und müssen der 2000. Wiederholung von einem ebenso oft gesehenem Hollywood-Dreck weichen. Auf den Privaten wäre dieser Streifen vielleicht nie gezeigt worden.