Daniel F. Galouye - Dunkles Universum

boris · Beitr�ge: 11190

"Galouye" ? Nie geh�rt. Allerdings stammt "Welt am Draht" von ihm, ein Buch, das von Fassbinder ebenso verfilmt wurde wie sp�ter als The 13th Floor, den ich garnicht mal so schlecht fand.
Gehandelt wird "Welt am Draht" als "geistiger Vorl�ufer der Matrix-Trilogie" (spon.de), obwohl das zu kurz gegriffen ist, die Idee gabs bei Dick und Lem auch schon.

Aber hier: "Dunkles Universum"
Eine Gruppe von Menschen lebt in einem unterirdischen H�hlensystem in absoluter Dunkelheit. Im Laufe der Zeit hat sich ihr H�rsinn soweit gesch�rft, da� sie allein durch den Schall ihre Umwelt wahrnehmen k�nnen. Es gibt mehrere Sch�chte mit Gruppen, aber auch "Andersartige", die sogenannten "Zerver", die einen Infrarot-Sinn entwickelt haben. Au�erdem bev�lkern die H�hlen riesige Flederm�use aber auch Ungeheuer, die das Leben bedrohen.
Die Hauptperson, Jared, wird zuerst zum Vorstand gew�hlt, ger�t dann aber unter den Verdacht, ein Verr�ter (und Zerver) zu sein, woraufhin er fliehen mu�. Zu den Zervern kann er allerdings auch nicht, und die Ungeheuer werden auch immer zahlreicher ...

Die Story h�rt sich jetzt nicht wirklich spektakul�r an, auch die Aufl�sung ist jetzt nicht super-�berraschend und wirkt am Schlu� doch minimal gestelzt, aber trotzdem: Hut ab ! Wie Galouye die dunkle Welt beschreibt und wie konsequent er dabei mit den Begriffen (z.B. "Jared h�rte das �berhaupt nicht ein" - mal auf dem Trommelfell zergehen lassen, wenn man wei�, da� derjenige nicht sehen kann) umgeht, ist wirklich hervorragend. Ich habe mir bei jedem zweiten Satz vorgestellt, wie das wohl Film auss�he (wenn es verfilmbar w�re), und das ist auf jeden Fall ein erstklassiges Kriterium f�r ein gutes Buch: man will einfach weiterlesen, die dunkle Welt wird so plastisch dargestellt, da� man sich selber (nach dem Lesen) vorstellt, wie man Gegenst�nde wohl "h�ren" w�rde.

Also: kein riesiger Wurf, aber in der Umsetzung der originellen Idee so Klasse gemacht, da� das Buch eine Empfehlung wert ist !