Theodor Fontane - Effi Briest

[boris]

Theodor Fontane - Effi Briest

Story: Effi Briest heiratet 17-jährig einen älteren Baron, der vor langer Zeit ihrer Mutter den Hof gemacht hatte. Er vernachlässigt sie aber, weswegen sie eine Affäre beginnt.

Das ist noch nicht einmal die halbe Story und noch nicht einmal halb soviel habe ich gelesen. Ich habe mich durch 50-60 Seiten gekämpft, aber es passierte einfach zu wenig, die Handlung plätscherte nur so vor sich hin - aber: ich tue Fontane offenbar krass unrecht, denn wenn man bei wikipedia nachliest, ist der Roman zum einen eine Zeitenwende in der deutschen Literatur, auf der anderen Seite ein Meisterwerk der Erzählkunst, da er verschiedene Stile mischt, dann wiederum großartig, weil er die herrschende Moral bloßstellt, ohne sie anzuklagen, und dann habe ich noch nicht die ganzen Verweise erwähnt, die ich selber nicht kapiert habe. Alte Platanen sind da ein Sinnbild des Alten, ein Chinese ein Symbol für etwas Bestimmtes, viele Themen kommen immer wieder vor, werden wiederholt und variiert, sodass das eigentliche Thema bereits ganz am Anfang vorkommt, der Ausdruck "ein weites Feld" ging in den allgemeinen Sprachgebrauch über (nicht zuletzt von Günther Grass für einen Titel verwendet) ... usw. usw.
Wie viel davon gewollt, wie viel davon interpretiert ist, kann ich nicht sagen, für meine eigenen Werke kann ich auf jeden Fall ein paar Anregungen mitnehmen, trotzdem mochte ich den Roman nicht weiterlesen, weil alles zu schleppend verlief und mich die Sache sprachlich auch nicht umgerissen hat. Wahrscheinlich habe ich etwas verpasst, aber damit muss ich dann leben.

Fazit: Wahrscheinlich ein typischer Klassiker.