Sasa Stanisic - Wie der Soldat das Grammofon repariert

[boris]

Saša Stanišić - Wie der Soldat das Grammofon repariert

Story (von amazon): "Als der Bürgerkrieg in den 90er Jahren Bosnien heimsucht, flieht der junge Aleksandar mit seinen Eltern in den Westen. Rastlos neugierig erobert er sich das fremde Deutschland und erzählt mit unbändiger Lust die irrwitzigen Geschichten von damals, von der großen Familie und den kuriosen Begebenheiten im kleinen Višegrad. Aleksandar fabuliert sich die Angst weg und „Die Zeit, als alles gut war“ wieder herbei."

"Deutscher Buchpreis der Herzen" oder so etwas stand auf der Rückseite, heißt wohl: nicht gewonnen, hätte man aber gerne so gehabt?
Das Buch ist nicht schlecht geschrieben, mir gefallen vor allem die teilweise abstrusen Vergleiche und Assoziationen, die man häufig bei Büchern findet, die aus anderen Kulturkreisen stammen, in denen es eben andere Sprichworte, Vergleiche und Wortbildungen gibt. Ansonsten war mir das alles zu sprunghaft und nicht irrwitzig genug. Der Krieg bricht erst nach einem Drittel des Buches aus, bis dahin kommt man von Hölzken auf Stöcksken, hier der Vater von dem Typ, dann dessen Sohn, dann eine Busfahrt, dann die Erzählung, wie man an den Bus gekommen ist ... das alles ist nicht uncharmant, aber irgendwie fühlt sich das wie zu viel Gelaber an, fast ein wenig "stream of consciousness", wo ich ja schnell die Krise kriege, weil man einfach nicht auf den Punkt kommt.
Knorrige Figuren und passenden Irrwitz gibt es bei Janosch, der dazu auch noch lustig und weise ist, das ist das hier alles leider nicht.

Die Beschreibungen der Zustände im Krieg hatten dann schon wieder was, aber bis dahin war ich schon zu müde, daher abgebrochen.
Insgesamt nicht meins.