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boris
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Titel: Arthur C. Clarke - Das Lied der fernen Erde
Verfasst am: So, 27 Mai 2007, 13:20 |
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Arthur C. Clarke - Das Lied der fernen Erde
Auf dieses Buch bin ich eigentlich nur deswegen gekommen, weil ich seit Jahren die Platte The Songs of Distant Earth von Mike Oldfield höre, die dieser - inspiriert durch das Buch - komponiert hat (das Buch endet mit einer großartigen Symphonie). Arthur C. Clarke hat auch ein Vorwort für die CD verfaßt.
Ansonsten ist der Autor durch wissenschaftliche Veröffentlichungen bekannt, von ihm stammt z.B. die 1970 realisiert Idee der geostationären Satelliten, die heute jedermann benutzt !
Außerdem schrieb er das Buch zu "2001 - Odyssee im Weltraum" und zwei Fortsetzungen.
Aber zur Story von "Das Lied der fernen Erde":
Die "ferne Erde" ist der Planet Thalassa, auf der vor ein paar Hundert Jahren Menschen gelandet sind, die mit einem sogenannten "Saatschiff" ausgeschickt wurden. Hier haben sich die Menschen angesiedelt, es geht friedlich zu, jeder ist zufrieden.
Bis eines Tages ein Raumschiff eintrifft, das die letzten Überlebenden der Erde zu ihrer neuen Heimat bringen soll - auf Thalassa muß man nur das Eisschild erneuern, daß das mit einem Quantenantrieb ausgestatteten Raumschiff auf der Weiterreise schützen soll.
Die Konfrontation der beiden Kulturen (die dieselben Wurzeln haben), bietet einiges an Konfliktstoff.
Was man Clarke sehr zugute halten muß, ist die Tatsache, daß er hier sehr "realistische" Science Fiction schreibt - so sagt er im Nachwort, daß sämtliche technischen Vorrichtungen irgendwann möglich sein können und die Grundlagen dafür schon geschaffen sind (die ausgearbeitete Romanversion der Geschichte, die er vorher in mehreren Kurzgeschichten angerissen hatte, ist von 1986). Gleichzeitig überschüttet er den Leser aber glücklicherweise nicht mit technischen Einzelheiten (wie es bei Wissenschaftlern, die Science Fiction schreiben, so gerne der Fall ist - hier wäre der Quantenantrieb ein lohnendes Ziel für so ausufernde Erkläuterungen).
Den Zusammenprall der Kulturen beschreibt er gekonnt, aber unaufregend - daß "die Idylle zu zerbrechen droht", wie auf dem Buchrücken reißerisch angekündigt wird, ist ein frommer Wunsch, denn die Geschichte bleibt, obwohl interessant, doch eher ohne richtigen Schwung.
Insgesamt ein gutes Buch, das durch den (eigentlich durchaus positiven) Realismus aber auch nicht wirklich zu begeistern vermag, denn was ist schon toll an einem neuen Antrieb, selbst wenn er irgendwann realisiert werden kann ? Der Rest der Ideen, Schlafkammern für die Jahrhunderte dauernde Reise, etc. etc. ist aus der SF schon so bekannt, daß man auch dabei keine Luftsprünge machen wird.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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