Margaret Atwood - Hexensaat

[boris]

Margaret Atwood - Hexensaat
Originaltitel: Hag-Seed

Story: Felix ist exzentrischer Theaterregisseur und schockiert immer wieder mit gewagten Inszenierungen. Durch eine Intrige verliert er seinen Job und zieht sich aufs Land zurück, um wieder zu sich zu kommen, weil ihn auch ein privater Verlust schwer belastet. Zwölf Jahre später, er arbeitet in einem Gefängnis mit einer Gruppe Insassen an einem Theaterprojekt, kommt die Gelegenheit, eiskalte Rache zu servieren.

Angeblich handelt es sich hier um die Story von "Der widerspenstigen Zähmung" (von Shakespeare), im Buch geht es um das Stück "Der Sturm" (von Shakespeare) ... und ganz viel mehr Shakespeare.
Schön und glaubwürdig erzählt, vor allem die immer wieder tragischen Szenen mit der verstorbenen Tochter der Hauptfigur, auch die Story ist gut, aber: Shakespeare. Wenn man dessen Stücke nicht wirklich kennt, wird es schnell zu viel. Die ganzen Charaktere aus dem Stück (die mir nichts sagen) haarklein auszuarbeiten, ist für die Aufführung wohl nötig, bei Shakespeare-Unbedarften aber ordentlich lang. Und auch wenn die Idee, die Schauspieler am Schluss die Weiterentwicklung der Figuren aus dem Stück erzählen zu lassen, ganz gut ist, für mich hatte es vorher schon gereicht.

Fazit: Eine gute, gut erzählte Rachegeschichte mit (für meinen Geschmack) etwas zu viel Shakespeare - was aber natürlich in der Natur der Sache liegt.