Joseph Conrad - Die Schattenlinie

[boris]

Joseph Conrad - Die Schattenlinie
Vollständiger Titel: Die Schattenlinie: Ein Bekenntnis "meiner unauslöschlichen Achtung würdig"
Originaltitel: The Shadow Line. A Confession

Story: Der Ich-Erzähler hat gerade der Seefahrt abgeschworen und von einem Dampfschiff abgemustert, als er zum Kapitän auf einem Segelschiff berufen wird. Er lässt sich überreden und geht an Bord des Schiffes, dessen Kapitän vor Kurzem verstorben ist, auf der ihn ein Offizier erwartet, der ihm zunächst feindselig gegenübersteht, weil dieser selbst gerne das Kommando übernommen hätte. Sie stechen in See und geraten schnell in eine Flaute, in der sich das Schiff zwei Wochen nur im Kreis dreht. Der Offizier dreht immer mehr durch und erzählt von einem Fluch des vormaligen Kapitäns, der das Schiff am Weiterfahren hindert, während die gesamte Besatzung einer nach dem anderen an Fieber erkrankt.

Basiert auf Conrads eigenen Erfahrungen, die "Schattenlinie" des Titel beschreibt dabei zum einen den Breitengrad, den das Schiff nicht überqueren kann, zum anderen die Linie, die das Jugendalter vom Erwachsenen trennt.
Wieder großartig geschrieben und erzählt. Eine zweiwöchige Flaute zu beschreiben, ohne dass es langweilig wird, muss man auch erst einmal hinkriegen. Das Ende kommt ein wenig wie ein Antiklimax daher, etwas anderes wäre wahrscheinlich aber auch unglaubwürdig gewesen.

Fazit: Conrad schreibt meisterlich. Empfehlung.