Stanislaw Lem - Die Astronauten

[boris]

Stanislaw Lem - Die Astronauten
Originaltitel: Astronauci, aka Planet des Todes

Ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur, heute teilweise etwas antiquiert, aber da im Mittelpunkt eh keine technischen Spielereien stehen, kann man das getrost vernachlässigen.

Story in kurz:
1908 geht in der sibirischen Tundra ein Meteor nieder, der sich erst ca. 100 Jahre später als außerirdisches Raumschiff entpuppt. Schnell stellt man fest, daß das Gerät von der Venus kommt, von Invasionsplänen der Erde gegenüber erfährt man ebenso ... eine Mission startet, um die Ursprünge der "Sonde" und die Absichten der Absender zu erkunden.

Wie z.B. auch bei "Eden" ergeht sich Lem in unglaublich exakten Beschreibungen der Landschaften und Umgebungen. Oft glaubt man, er sei selbst da gewesen, Respekt ! Allerdings erfordern diese Beschreibungen auch hohe Konzentration, was das Buch - abgesehen von der außerirdischen Spielstätte eigentlich eher ein Abenteuerroman - nicht zu einer 08/15-mal-eben-zwischendurch-Lektüre macht.
Am Schluß wirds ein bißchen salbungsvoll (allerdings durchaus annehmbar, vor allem im Hinblick auf das Entstehungsdatum: 1950 und die damals vorherrschende politische Lage).

Fazit:
Durchaus guter SF-Roman vom Großmeister persönlich. Wenig Technik, wenig SF-"Idee" (im Sinne dessen, wovon Lems "Sterntagebücher" nur so sprühen), sondern eher eine Analogie zur menschlichen Gesellschaft und Plädoyer für Frieden und Völkerverständigung in Form einer spannenden Abenteuerreise.


Mehr über Lem gibts hier (offizielle Seite, englisch) oder hier (Fan-Seite inkl. Examensarbeit, deutsch)