Ian McEwan - Kindeswohl

boris · Beitr�ge: 11190

Story: Fiona ist Richterin f�r Familienrecht und wird von ihrem Mann vor die Entscheidung gestellt, ihm eine Aff�re zuzugestehen, weil er mit ihrem Sexleben nicht mehr zufrieden ist. Nebenbei gibt es ganz viele F�lle vor Gericht, besonders einer, bei dem ein Junge den Empfang einer Bluttransfusion aus Glaubensgr�nden verweigert, was seinen Tod bedeuten wird.

Nicht zu Ende gelesen. Und zwar aus folgendem Grund: Die schon �fter bei McEwan (z.B. bei "Amsterdam" oder "Solar", die ich beide nicht gut fand) gelobte Recherchearbeit ger�t hier zum reinen Selbstzweck. Die eigentliche Handlung �ber die beiden Eheleute ist nur der Rahmen - und letztendlich eine Ausrede - f�r ein endloses Aneinanderreihen von Gerichtsf�llen (Mann entf�hrt Kind nach Marokko, Trennung von siamesischen Zwillingen ja/nein, wenn einer dabei sterben wird, Bluttransfusion verweigernde Zeugen Jehovas). Die allseits so gelobte Aktualit�t mag bestehen, aber das Buch ist kein Roman, sondern ein �des Sachbuch mit moralischem Anspruch in endlosen Gespr�chen, Argumentationen, Zitaten aus juristischen Werken und anderem Mumpitz.

Gut schreiben kann McEwan, gut konstruieren ist aber etwas anderes, und das Buch hier hat au�er einer verschenkten Mini-Handlung nichts, sondern ist letztendlich nur langweilig und daher leider sehr �rgerlich.