Paul Auster - Sunset Park

[boris]

Paul Auster - Sunset Park

Das Buch erzählt von einer Gruppe von Menschen und deren Leben und Leiden. Hauptfigur dabei ist Miles Heller, der vor Jahren von zu Hause (New York) verschwunden ist und jetzt in Florida lebt, ohne dass seine Eltern etwas davon wissen - meint er. Als er in Schwierigkeiten gerät, zieht er zurück nach New York und lebt zusammen mit einem Freund und anderen in einem besetzten Haus im Bezirk Sunset Park. Erzählt wird von den verschiedenen Figuren dieser Konstellation und der langsamen (Wieder-)Annäherung des Jungen an seine zerrissene Familie.

Schwieriges Ding. Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, dachte ich: Und jetzt? Aber je länger die Erzählung einwirkte, desto mehr positive Sachen fielen mir auf. Zum einen ist das Buch hervorragend erzählt und wird trotz zahlreicher Abschweifungen über Nebenfiguren, Abhandlungen über Baseball und andere Themen wirklich keine Minute langweilig. Im Gegenteil könnte man der nicht gerade großflächig vorhandenen Handlung einfach immer so weiter folgen - und so etwas zu schaffen, ist schon großes Kino. Außerdem gibt es zahlreiche Querverweise zwischen den Begebenheiten der Figuren in den verschiedenen Kapiteln und immer wieder andere Sichtweisen der Protagonisten auf dieselben Situationen - das ist wirklich sehr gut gemacht.
Ich glaube, mein Haupt"problem" mit dem Buch war anfänglich, dass es gemessen an Austers anderen Büchern wenig Überraschungen bietet und nicht mit unerwarteten Wendungen um sich wirft. Auch hier spielt wieder der Zufall eine große Rolle, aber im Gegensatz zu anderen Büchern, hat man hier "nur" eine Erzählung vor sich. Aber eine sehr gute, daher nach ein paar Tagen Sackenlassen auch eine Empfehlung hierfür.