Stanislaw Lem: Das Hospital der Verklärung

[boris]

Stanislaw Lem: Das Hospital der Verklärung

Hierbei handelt es sich um den Erstling des SciFi-Meisters Lem, der allerdings gar kein Science Fiction ist, sondern eher ein Stück Zeitgeschichte aus dem zweiten Weltkrieg.

Story: Stefan, ein junger Arzt, nimmt eine Stelle in einem Sanatorium an, hier wird er mit den verschiedenen Charakteren der Kranken, aber auch der anderen Ärzte konfrontiert.

Sprachlich ist das Buch wirklich gut, Lem schreibt sehr literarisch, teilweise fast poetisch - wenn auch der Techniker immer wieder durchdringt und er manches Mal seltsame, technische Vergleiche anbringt, die das Bild ein wenig seltsam erscheinen lassen - dem Stil tut das allerdings keinen großen Abbruch.
Inhaltlich war ich mehrere Male kurz davor, das Buch wegzulegen, denn es ist unglaublich langatmig und sehr detailreich, was die Figuren zwar lebhafter macht, oft aber sehr langweilt. Hätte ich nicht im Netz das Ende schon vorher nachgelesen (das wirklich heftig ist und überraschend kommt), hätte ich auf jeden Fall vorher aufgehört.

Insgesamt ein sprachlich gut gemachtes Abbild einer Zeit, bei dem mir aber zuviel "Beiwerk" dabei war (das komplette erste Kapitel behandelt z.B. eine Beerdigung, die nachher nicht mehr relevant ist), auch die philosophischen Diskussionen mit dem Dichter im Sanatorium sind extrem anstrengend. Daher: Kein Muss.