F.M. Dostojewski - Das Gut Stepantschikowo

[boris]

F.M. Dostojewski - Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner
Aus den Aufzeichnungen eines Unbekannten

Mehr aus Russland, dieses Mal Dostojewski, von dem ich bisher nur "Der Spieler" gelesen habe, was ich ziemlich gut fand.

Story: Der Junge Student Sergei wird von seinem Onkel Jegor auf das titelgebende Gut berufen, um die junge, aber mittellose Nastenka zu heiraten. Auf dem Gut hält sich außer der Mutter des Onkels (und ein paar anderen Figuren) Foma Opiskin auf, ein narzisstischer Kerl, früher unbedeutender Beamter, der sich als Dichter versteht und von allen Anwesenden gleichsam angebetet wird. (kompletter Inhalt hier)

Schwierig, aber trotzdem ein Knaller. Wenn man mit der Zeit der Leibeigenschaft und des Landadels in Russland nicht sonderlich vertraut ist (hier war zum Teil auch schon die Rede davon), fällt es einem schwer, die Machtverhältnisse und Umgangsformen, die Redensarten und Beziehungen der Personen zu verstehen. Die gegensätzlichen Figuren des völlig unterwürfigen Onkels und des ekelhaften Tyrannen sind allerdings grandios gezeichnet, man kann es teilweise kaum aushalten und möchte am liebsten mit der Axt dazwischen fahren, wenn man mitbekommt, wie der eine den anderen behandelt.

Aufgrund des Alters, der Sprache und der beschriebenen "Welt" nicht einfach zu lesen, trotzdem bleibt man dran und fiebert mit, daher eine Empfehlung.