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boris
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Titel: Robert Silverberg - Bruderschaft der Unsterblichen
Verfasst am: Mo, 15 Okt 2012, 23:18 |
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Robert Silverberg - Bruderschaft der Unsterblichen
Vier Freunde reisen in die Wüste, um sich in einem Kloster einem Ritual zu unterziehen, von dem sie in einem vergessenen Manuskript gelesen haben. Sie erhoffen sich dadurch, Unsterblichkeit zu erlangen - der Haken: einer der Vier muss sich umbringen, ein weiterer getötet werden, damit die beiden übrig geblieben unsterblich werden können.
Das wars für mich mit Silverberg. "Beobachter aus dem All" war sehr mäßig, "Es stirbt in mir" nicht toll, die Erzählungen "Steinbock-Spiele" nichts für mich, nur "Der Seher" war gut - und "Bruderschaft der Unsterblichen" (im Original "The Book of Skulls") ist Müll, das unfassbar dämliche Cover spricht Bände. Ein weiteres Buch mit Erzählungen habe ich bereits ungelesen in die Trödelmarkt-Kiste verfrachtet.
Silverberg erzählt hier von seinen vier Protagonisten, ein Sportler, ein Jude, ein Schwuler und ein ängstlicher Typ und lässt kein Klischee aus. Die Hälfte des Buches erzählt nur von der Reise zum Kloster und in Rückblenden vom vorigen Leben der Vier. Dabei sind die Figuren reine Abziehbilder, manchmal ist es kaum zu glauben, wie bescheuert er sie beschreibt: Als der Schwule meint, dass er viel nachdenkt, stellt er fest: "Bei Schwulen weitet sich eben nicht nur das Arschloch." Unfassbar. Bis auf die letzten Seiten passiert dann auch nicht viel weiter, außer dass das Ritual vorbereitet werden soll, auch hier wieder Rückblenden bis zum Abwinken, die immer wieder durch explizite und völlig unnötige sexuelle Episoden angereichert werden, was das soll, weiß kein Mensch. Dann gibt es noch seitenweise "name dropping", bei dem Silverberg offensichtlich mal eben alles auskippen will, was er sich über Unsterblichkeit irgendwo zusammen gelesen hat (dass man von diesen stichwortartigen Absätzen nichts versteht, war ihm offenbar egal) und noch einige kleine Ungereimtheiten machen den Mist perfekt (in der ersten Nacht in New York müssen die Jungs unbedingt Mädels aufreißen, um einen Platz zum Schlafen zu haben, in den darauf folgenden Nächten hat einer der Vier plötzlich eine Kreditkarte ohne Limit, so dass sie sich Hotels und Nutten in Serie leisten können).
Ich habe bis zum Schluss durchgehalten, weil ich auf einen Knaller hoffte, der kam aber nicht, der Schluss ist esoterisch blöd und dazu noch offen und lässt nur Ärger über die vertane Zeit zurück - ich bin nämlich nicht unsterblich und hätte in der Zeit ein gutes Buch lesen können.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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