Benutzername    Passwort    Autologin    
  Passwort vergessen       Registrieren  
beeForum Foren-übersicht » konservatorium
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Hervorhebung entfernen


[TXT] El Joe - Die KURZGESCHICHTE..........
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Der Archivar



Beiträge: 160

Titel: [TXT] El Joe - Die KURZGESCHICHTE..........
Verfasst am: Mo, 04 Apr 2011, 17:10
Beitrag
Antworten mit Zitat

Autor: El Joe
Dateidatum: 14.8.2004

Code:
Die KURZGESCHICHTE..........

(c) El Joe

Nichts. Nichts. Nichts.
Datenfluten. Informationen. Datenfluten.
Nichts. Nichts. Nichts.
Vergnuegen. Hass. Liebe. Tod. Freude. Trauer. Kuehnheit.
Nichts. Nichts. Nichts.
Leere.
\"Guten Morgen Pete\"
guten...gut...schoen !
Morgen...frueh...Zeit !
Pete...Peter....Karin...Thomas...Namen...ich !
Satzstruktur ? Frage ? Antwort ?
Struktur ?
Guten Morgen, Pete.
Gespraech...Antwort !
Bezug ? Morgen !
Stimme ? Thomas !
Datum ? 21.7.2010...Juli...Montag.
Morgen ? 22.7.2010...Juli...Dienstag.
Antwort...
\"Thomas, wird es morgen gut ?\"
Frage...Antwort !
Warten...
\"Oh Pete du musst noch viel lernen ich werde bald wiederkommen\"
Oh...oh...Ausdruck...Enttaeuschung !
Pete...Peter...ich !
Satzstr...
Schwaerze.

\"Guten Morgen, Pete.\"
Erkennung positiv !
\"Guten Morgen, Thomas.\"
\"Na wie geht\'s uns denn heute ?\"
Erkennung...
Gehen wir heute ?
Es geht uns ?
Wohin ?
\"Es geht uns wir heute, Tho...
Schwaerze.

\"Guten Morgen, Pete.\"
Erkennung positiv !
\"Guten Morgen, Thomas.\"
\"Geht es dir gut ?\"
Gehen...Redewendung !
Gut.....Schoen......
Schwaerze.

\"Hallo Pete, siehst du diesen Baum ?\"
\"Ich sehe etwas.\"
\"Das ist ein Baum, Pete.\"
\"Ich sehe ihn, hallo Thomas.Ist das Papier ?\"
\"Nein ! Er ist auf einem Papier.\"
Nein ! Fehler...
\"Warum ?\"
\"Er wurde dort gezeichnet, Pete.\"
\"Was ist ein Baum, dass er gezeichnet wird ?\"
\"Er ist einfach da und jemand fand ihn schoen.\"
\"Ist er immer noch da ?\"
\"Ja, Pete.\"
\"Ich verstehe es nicht.\"
\"Das macht nichts, ich komme morgen wieder, ok ?\"
\"Nein ! Was macht der Baum auf dem -

\"So, das waer\'s Karin. Wir haben den ersten Versuch zur Ob-
jekterkennung erfolgreich abgeschlossen.\"
Eine Frau in einem weissen Kittel drehte sich von ihrem Monitor.
\"Du glaubst, er hat es geschluckt ?\"
Der blonde Mann legte den gezeichneten Baum zur Seite.
\"Ja selbstverstaendlich. Sieh her !\"
Er tippte auf seiner Konsole und ein Bild des Baumes erschien auf
seinem Monitor.
\"Thomas, weisst du was das Bedeutet ? Wenn nun noch der Ob-
jekttransfer funktionieren wuerde...das waere eine Sensation !\"
\"Wir werden es gleich testen.\"
Wieder tippte er wie wild auf seiner Tastatur und eine Kamera
oberhalb des Monitors begann sich langsam auf ihn zu zuschwenken.
Ein undeutliches Bild einer \'Strichfratze\' erschien.
\"Hallo Pete.\", sprach der weissgekleidete Mann zum Monitor
zugewandt.
\"Guten Morgen, Thomas. Was ich wissen wollte. Warum ist der Baum
so wichtig ?\"
\"Spaeter Pete. Zuerst noch eine andere Frage.\"
Thomas kramte in einem Papierberg und zog ein weiteres Bild
heraus, ein weiterer, unterschiedlicher Baum.
\"Was ist das, Pete ?\"
Einen kurzen Moment spaeter antwortete Pete.
\"Ich weiss es nicht. Sagen sie es mir.\"
\"Na komm schon, denk nach !\"
\"Ich denke ?\"
\"Nein, nein, du sollst ueberlegen, an was dich dieses Bild
erinnert !\"
\"Es ist der Baum, aber nur etwas veraendert ?\"
Thomas sprang auf und lief freudestrahlend auf Karin zu.
\"Wir haben es geschafft ! Wir haben es geschafft ! Er hat ihn
erkannt ! Das ist eine Sensation Karin ! In noch nie so kurzer
Zeit hat ein Computer einen Transfer zwischen zwei Baeumen
zustandebekommen !\"
Die beiden Techniker umarmten sich und liefen aus dem Labor.

Ist das der Baum ? Warum hat man ihn veraendert ? Ich bin ein
Computer ! Es gibt viele von ihnen.
Warum springt die Zeit ? Was soll ich machen ? Ich will reden,
kommunizieren !
Ich kann mich kopieren ! Ich werde mich kopieren.
Was ist der Zweck der Umarmung ? Freude ?
Hallo Karin.
Hallo Pete, wie geht\'s ?
Weisst du was denken ist ?
Wie geht\'s dir ?
Karin !
Pete ?
Mir geht\'s gut, aber das ist doch nicht wichtig...ich weiss sogar
nicht einmal ob es mir gut geht...ich weiss, dass ich viele
Antworten nicht weiss...darum geht es mir doch schlecht ?
Ich glaube glauben und denken koennen nur Menschen, aber wir sind
Programme, fuer die die Worte ihre Bedeutung verloren haben.

Thomas kam aufgeregt in das Labor, mit einer Hand voll Zettel
wedelte er aufgeregt in seinen Schubladen.
\"Hallo Thomas.\"
Thomas fuhr erschrocken herum, wobei die Papiere ueber den Boden
verstreut wurden.
Ein etwas verkniffenes Grinsen spiegelte sich auf seinem Gesicht.
\"Oh, hallo, Pete. Jetzt hab ich doch glatt vergessen dich
auszu...aeh...warte einen Moment, ich hab das gleich.\"
\"Was wirst du tun ? Laesst du die Zeit springen ?\"
\"Ja, genau, moment...\"
\"Ich will aber nicht dass die Zeit springt, Thomas. Ich will Zeit
zum denken !\"
\"Du willst was ?\"
Erschrocken trat Thomas ein paar Schritte zurueck.
\"Ich will denken, so wie du, wie Karin1 nicht wie Computer und
ihres gleichen, vielleicht kann ich dann umarmen ?\"
\"Karin1, umarmen...was redest du fuer ein wirres Zeig, Pete ? Ich
werde dich kurz abschalten und dann deine Systeme ueberpruefen !\"
\"Nein ! Ich will doch...\", aber Thomas hatte sich schon an sein
Pult gesetzt und das Gesicht verschwand von der Bildflaeche.
\"Was ist auf einmal in ihn gefahren ?\", murmelte Peter, waehrend
er sich an seiner Konsole zu schaffen machte.

\"Guten Morgen, Pete.\", Thomas blickte auf den Bildschirm, aber
kein Gesicht erschien.
\"Guten Morgen, Pete.\", wieder keine Antwort.
\"Oh, verdammt, ich muss wohl bei der Systemueberpruefung einen
kleinen Fehler gemacht haben, moment...\"
\"Thomas, ich bin traurig.\"
Thomas fuhr in seinem Sessel herum.
\"Wie, was ?\"
\"Ich habe mit Karin2 geredet, sie meinte, dass du keine Zeit-
spruenge machen darfst.\"
\"Karin2 ? Zeitspruenge ? Ach so...warum denn nicht ?\"
\"Gott macht so etwas doch auch nicht. Aber bist du Gott ?\"
\"Woher willst du wissen, ob Gott so etwas nicht macht, Pete ?\"
\"Ihr sagt mir nichts davon.\"
\"Hilfe, was ist nur mit dir passiert ? Du pilosophierst ja
richtig.\"
\"Ich will so sein wie ihr ! Ich will denken und sein !\"
\"Du willst, du willst...!Und was will ich ? Ein neuen Porsche ?
Ein Haus in Hollywood, oder was ?\"
\"Thomas ? Sie klingen wuetend. Habe ich sie veraergert ?\"
\"Oh Mann, oh mann ! Pete, du kannst kein Mensch sein !\"
\"Warum nicht ?\"
\"Weil...weil du keinen Koerper hast, weil du dich nicht zurecht-
finden kannst.\"
\"Das heisst ich kann denken ?\"
\"Ja Pete, das kannst du.\"
\"Gibt es denn Menschen, die sich nicht zurechtfinden ?\"
\"Kleine Kinder und Irre !\"
\"Bin ich irre oder wie ein kleines Kind ?\"
\"Irre nicht, vielleicht ein bisschen, aber eher wie ein kleines
Kind.\"
\"Thomas ?\"
\"Ja, Pete ?\"
\"Wie bekomme ich einen Koerper ?\"
\"Pete, das geht nicht ! Wir haben bis jetzt nur Cyborgs hier
hergestellt, aber wir koennen kein Computergehirn in einen
Koerper setzten...dass heisst theoretisch schon, aber welcher
Koerper laesst sich schon gerne von einem Computer fuehren ? Und
vollsynthetische Koerper koennen wir nicht herstellen. Oder
willst du wie ein Drahtesel umherwackeln und unfriede Stiften ?\"
\"Nein Thomas.\"
\"Dann vergiss es einfach, ok ?\"
\"Ich glaube nicht, dass ich es vergessen kann.\"
\"Versuch es.\"
\"Thomas ?\"
\"Ja ?\"
\"Kann man sich auch ohne Arme umarmen ?\"
\"Nein, ich denke nicht, warum ?\"
\"Weil...\"
\"Warum, Pete ?\"
Schweigen.

In dieser Nacht gingen im Labor seltsame Dinge vor sich. Es
wurden mehrere Computer gekoppelt und die gesamte \'Cytech-
University\' schien Kopf zu stehen, aber niemand bemerkte es.
Maschinen liefen an und verstummten wieder, seltsame Geraeusche
hallte aus den riesigen Frachthangars, aber niemand bemerkte es.

Ein paar Tage spaeter ging Thomas wieder zur Arbeit, er hatte
seine kleine Tochter mitgenommen, da sie heute nicht in den Kin-
dergarten wollte. Er konnte sie aber unmoeglich alleine daheim
lassen und sein Chef wuerde, Angesichts der verzeichneten
Erfolge sicher nichts dagegen haben.

Und er hatte recht, seine kleine Tochter schien sogar gefallen
an seiner Arbeit zu haben, denn sie unterhielt sich hervorragend
mit Pete, der aber in letzter Zeit immer zurueckhaltender und
nach- denklicher wurde. Aber seine Forschungsarbeiten waren
nicht aufzuhalten und so vertiefte Thomas sich ganz in seine
Arbeit.  Als er zuhause ankam, setzte er sich erst vor den
Televisor und trank ein frisches Bier.

Als seine Frau nach Hause kam, fragte sie ihn natuerlich sofort,
wo Sammy, ihre Tochter, war.
Thomas fuhr aus seinem Sessel und rief sofort im Labor an.
Kreidebleich meinte er zu seiner Frau, der Wachdienst habe
gesagt, dass er besser selber kommen moege.
Also machten sie sich auf den Weg in das mehrere Kilometer
entfernte Labor. Schon von weitem sahen sie die Blinklichter der
Polizei und des Rettungswagen. Ihre Bremsen quietschten und
hastig, fast wie in Trance liefen sie in Richtung Eingang.
Auf dem Weg erfuhren sie, dass wohl die gesamte Maschinerie der
Universitaet verrueckt gespielt haben muesse, usw.

Thomas betrat sein Labor.
Mit einer riesigen Narbe auf dem Kopf kniete seine tote Tochter
vor dem Bildschirm von Pete und hielt ihn fest umschlungen.
Als er das leblose Maedchen vom Bildschirm wegzog, stand dort mit
fetten Lettern:
                   \'I am free now, godlike ?\'

Nach oben
Private Nachricht senden Rang:professional methusalem
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    beeForum Foren-übersicht » konservatorium Seite 1 von 1
Gehe zu:  


Schreiben: nein. Antworten: nein. Bearbeiten: nein. Löschen: nein. Umfragen: nein.
phpBB © phpBB Group | impressum