|
Autor |
Nachricht |
boris
Beiträge: 11194
|
Titel: Julia Cameron - Die Kunst des Schreibens
Verfasst am: Do, 21 Okt 2010, 21:08 |
|
|
Julia Cameron - Die Kunst des Schreibens
... und der spielerischen Freude, Worte fließen zu lassen
Das hat man davon, wenn man Bücher bei amazon kauft: man verlässt sich auf die Rezensionen, kuckt nicht auf den Verlag und kann nicht mal eben reinlesen.
Hätte ich vorher darauf geachtet, dass der Verlag "Knaur MensSana" ist und probeweise solche Sätze wie "Das Recht zu Schreiben erhält jeder Mensch mit seiner Geburt. Es ist eine spirituelle Morgengabe, in der sich der Schlüssel zum Königreich verbirgt. Höhere Kräfte offenbaren sich uns durch das Schreiben." gelesen, hätte ich mir denken können, dass die Rezensenten auf Esoterik-Gelaber stehen und das Buch daher gut finden müssen, dass das für mich aber nichts ist.
Denn wie beim o.a. Beispiel zieht sich die Esoterik durchs ganze Buch, das ich trotz allem durchgelesen habe, denn die Schreibübungen sind nicht übel (auch wenn ich sie nicht gemacht habe), ansonsten bekommt man aber alles doppelt und dreifach wiedergekäut, was man aus diesem, diesem und diesem (warum das hier nicht rezensiert wurde, weiß ich garnicht, gelesen habe ichs) Buch schon wusste, nur eben angereichert mit allerhand Geschwafel.
Was unerträglicherweise noch dazu kommt sind ewige Erzählungen von Leuten, die mit Problemen zu ihr kamen und wie sie denen auf wundersame Weise geholfen hat, denn sie hat natürlich immer Recht. Wie toll sie ist, kommt sowieso ständig vor, auch wen sie alles kennt ("Mein Freund Hunter Thompson, meine Freundin Natalie Goldberg", gähn) ... zwischendurch streut sie noch ein paar doofe Gedichte ein oder erzählt von ihren Pferden ... richtig blöd wird die Angeberei dann, wenn sie Briefe abdruckt, in denen ihr Leute für die tollen Ratschläge und Seminare danken. Nicht zum Aushalten.
Absoluter Müll ist das Buch nicht, denn mit den (meisten) Grundaussagen hat sie durchaus recht, wenn sie sie auch nicht ständig wiederholen müsste. Das ganze Esoterik- und Selbstbeweihräucherungs-Geschwafel ist allerdings absolut überflüssig und nervend und das Buch damit viermal so dick wie nötig. Lieber den Bradbury lesen (hier) oder für die Übungen das Buch von Dorothea Brande.
Hier noch einige der Grundaussagen in Kürze:
- Schreiben um des Schreibens willen, für sich, nicht fürs Publikum / die Leser
- Schreiben ist super und tut gut, kann therapeutisch sein
- Schreiben zu jeder Zeit und an jedem Ort
- inneren Zensor ausschalten, Hauptsache raushauen, später redigieren
- jeder kanns, Schriftsteller ist man und wird es nicht durch das Urteil anderer
... usw.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
|
|
Nach oben |
|
|
|
ähnliche Beiträge |
|
Thema
| Autor
| Forum
| Antworten
| Verfasst am
|
|
William Shakespeare - Romeo und Julia |
boris |
kühnes mittelscharfer |
0 |
Fr, 12 Jan 2024, 19:05 |
|
Sun Tsu - Die Kunst des Krieges |
boris |
kühnes mittelscharfer |
0 |
Fr, 30 Jun 2023, 17:17 |
|
Julia Franck - Die Mittagsfrau |
boris |
kühnes mittelscharfer |
0 |
Mi, 05 Apr 2023, 22:46 |
|
Kunst |
jrose |
laufmasche |
1 |
Mo, 21 Mai 2012, 19:37 |
|
Kunst aus Salz |
jrose |
silikonimplantate |
0 |
Di, 13 Dez 2011, 00:26 |
Schreiben: nein. Antworten: nein. Bearbeiten: nein. Löschen: nein. Umfragen: nein.
|