Hubert Selby - Galgenfrist

[boris]

Hubert Selby - Galgenfrist

Und noch ein Brocken von Selby. Dieses Mal nicht ganz so unverdaulich, aber in die Abgründe geht es natürlich doch wieder.

Story: Die Hauptfigur hat genug vom Leben und will sich umbringen. Während er auf die Waffe wartet und sein Leben noch eine Galgenfrist vergönnt ist, findet er mit einem Mal einen neuen Sinn für seine Existenz ...

Selby geht, wie immer, an die Substanz. Die Depri- wie auch die Höhenflug-Phasen sind echt heftig. Dabei trifft er immer den Punkt und spart nicht mit ätzender Kritik an den USA. Die Zwischenpassagen, die Gott einwirft, geben dem Ganzen noch eine zusätzliche Würze.
So richtig extrem, wie ein paar andere Sachen von ihm, scheppert "Galgenfrist" nicht, einige Stellen sind auch recht anstrengend zu lesen, da er hier ein Stakkato an Ultrakurz-Sätzen abfeuert, trotzdem ein feistes Buch.

Nicht sein bestes (erst die anderen lesen), aber Selby ist einfach ein Meister.