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boris
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Titel: Isaac Asimov - Die nackte Sonne
Verfasst am: Do, 27 Okt 2005, 19:25 |
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Isaac Asimov - Die nackte Sonne
Wenn ich vorher noch kein riesiger Fan von Isaac Asimov war (obwohl er ein paar nette Kurzgeschichten geschrieben hat), bin ichs jetzt erst recht nicht.
Nicht, daß ein falscher Eindruck entsteht: Asimov ist einer der ganz großen der Science Fiction, seine Robotergeschichten und - vor allem anderen - die Entwicklung seiner "Drei Regeln (Robotergesetze)" war ein ganz großer Wurf. Leider erschöpft sich da aber auch meine Vorliebe für ihn schon fast.
"Die nackte Sonne" ist eigentlich ein Kriminalroman, der in der Zukunft spielt. Auf einem fernen Planeten, bewohnt von "Astroniden", Abkömmlingen der Menschen, die über ein riesiges Heer an Dienstrobotern herrschen, geschieht ein Mord. Ein Detektiv von der Erde wird gerufen, um den Mord zu lösen, ihm zur Seite steht ein Roboter.
Soviel zur Story. Was sich Asimov gut ausdenkt und auch konsequenst umsetzt, sind die verschiedenen Welten:
Auf der Erde leben die Leute in überdachten und überfüllten Städten oder direkt komplett unterirdisch und können keine freie Luft (oder sogar die "nackte Sonne") mehr ertragen.
Im Gegensatz dazu leben die Astroniden total vereinzelt, "sichten" sich nur gegenseitig über Hologramm-Telefone und können die Gesellschaft anderer nicht (mehr) aushalten.
In diesem Setting kommt es zu einigen aberwitzigen Situationen, darüber hinaus geht es (wieder einmal) um die Überwindung der Drei Gesetze (in diesem Fall werden Roboter als Mordwaffe und zu Mordanschlägen verwendet, was ja eigentlich nicht möglich sein sollte).
Alles in allem: Asimov schreibt intelligente Stories und Dialoge, manche Schlußfolgerungen nötigem dem Leser ein anerkennendes Kopfnicken ab, und trotzdem: die Auflösung des Falls kommt aus ziemlich heiterem Himmel, man fühlt sich ein wenig an eine Derrick-Folge erinnert, in der der Komissar am Schluß auf einmal Beweise und Informationen aus dem Hut zieht, die man vorher nicht kannte, so daß man sich irgendwie ein bißchen auf den Arm genommen fühlt.
Fazit: Nette Idee, gute Umsetzung der "Kulisse", vielversprechende Story, die aber schnell an Schwung verliert und am Schluß nur einen mittelmäßigen Krimi ergibt.
Darüber kann auch die nackte Ische auf dem Cover nicht hinwegtäuschen.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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