Film: Ich. Darf. Nicht. Schlafen.

[boris]

Ich. Darf. Nicht. Schlafen. (2014)
Originaltitel: Before I Go to Sleep

Story: Christine leidet unter Gedächtnisverlust. Jeden Morgen, wenn sie aufwacht, wähnt sie sich als 20-jährige, dabei ist sie bereits 40 und seit 14 Jahren verheiratet. Jeden Morgen muss ihr Mann ihr ihr Leben erneut erklären. Sie erhält den Anruf eines Arztes, bei dem sie in Therapie ist - offenbar schon einige Zeit, doch wie soll die Therapie funktionieren, wenn sie sich nicht erinnern kann? Und wie kann man sich über irgendwas sicher sein, wenn alles nur auf den Erzählungen der anderen basiert?

Ein bisschen hat das großartige "Memento" hier Pate gestanden, denn nur bruchstückhaft bekommt man - wie die Protagonistin auch - immer weiter Einblick in die Vorgeschichte der Hauptfigur, die im Laufe der Zeit immer rätselhafter und verstörender wird. Es gibt ein paar feiste Wendungen und einen ordentlichen Spannungsanstieg zum Ende hin, leider wird es am Schluss etwas Hollywood-rührselig. Bis dahin allerdings gibt es eine spannende Geschichte, die glücklicherweise nicht nur das ist, sondern sich auch Zeit nimmt für die Emotionen der Hauptfigur, was ihre Unsicherheit, Verlust und Trauer angeht, die sie Tag für Tag neu durchleben muss. Das ist hervorragend einfühlsam und mitreissend dargestellt von einer toll aufspielenden Nicole Kidman, daher gibt es für diese Leistung - auch wenn der Film ansonsten kein Meisterwerk ist (vor allem, wenn man ihn mit "Memento" vergleicht) - doch noch so eben eine Empfehlung.