Douglas Adams - Dirk Gently's Holistische Detektei

[boris]

Douglas Adams - Dirk Gently's Holistische Detektei

(Gerade erst wieder neu erschienen unter dem Titel "Der elektrische Mönch" - warum, weiß wahrscheinlich keiner, denn der Originaltitel ist "Dirk Gently's Holistic Detective Agency".)

Gelesen schonmal vor gut über 10 Jahren, damals auf englisch (wie bisher alles von Douglas Adams), überkam mich die Neugier, das Buch noch einmal zu lesen - diesmal auf deutsch.

Auf dem Rücken steht ein Kommentar des Autors: "Ich habe mir gesagt, ich erfinde einfach ein neues Genre: das erste Geister-Horror-Wer-ist-der-Täter-Zeitmaschinen-Romanzen-Komödien-Musical-Ep os."
Das ist auf jeden Fall gelungen und damit spielt Adams in einer eigenen Liga, seiner eigenen, die einen Vergleich schwer macht.

Auch wenn der Titelheld erst nach knapp einem Drittel des Buches auftaucht, ist er eine typische Adams-Erfindung, eine Art Zaphod Beeblebrox, abgehoben und ziemlich durchgeknallt, dabei allerdings meist messerscharf (wenn auch zuweilen sehr abwegig) kombinierend und nicht aus der Ruhe zu bringen wie Ford Prefect, während sein bodenständiger Kollege Richard McDuff stark an Arthur Dent erinnert: ständig von einer Unglaublichkeit in die nächste geworfen und größtenteils recht hilflos zurückbleibend, während Dirk Gently souverän die Situationen meistert.

Zur Story:
Ein elektrischer Mönch, programmiert, irgenwelche Sachen zu glauben, gelangt durch eine Tür, die plötzlich in einer Landschaft erscheint, von der der Mönch meint, sie sei komplett und umfassend rosa, in die "Jetztzeit", läßt sein Pferd im Badezimmer eines Professors zurück, erschießt Gordon Way, einen bekannten und reichen Softwarehersteller, für den Richard McDuff arbeitet. Der wiederum ist mit Gordons Schwester zusammen, gerät unter Mordverdacht und wird mit Hilfe seines alten Freundes Dirk Gently (eigentlich Svlad Cjelli, aber gewisse Umstände und ein Gefängnisaufenthalt machten einen Namensänderung notwendig) in eine Reiher unglaublicher Ereignisse verwickelt ...

Wie schon gesagt: Douglas Adams spielt in seiner eigenen Liga - selbst wenn man die Art seines Humors sehr schnell "durchschaut", ist man immer wieder überrascht, mit welchen unglaublichen Wendungen, Vergleichen und Wortspielen er aufwarten kann.
"Dirk Gently's Holistische Detektei" kann es mit der fünfteiligen Anhalter-"Trilogie" nicht aufnehmen, die an Unmöglichkeiten unübertroffen ist, aber auch hier gibt es genug Augenzwinkern (so z.B. daß der Professor mit seiner Zeitmaschine für das Aussterben des Dodo verantwortlich ist, weil er versuchte, eine andere Tierart zu retten) und Komik.

Für Adams-Fans ein Muß, für diejenige Minderheit, die von Adams noch nie etwas gehört und/oder gelesen hat (noch nichtmal die aufwendig beworbene brandneue Anhalter-Verfilmung, die ich selbst auch noch nicht gesehen habe), sei die Anhalter-Trilogie empfohlen ... wer daran Gefallen findet, wird früher oder später (nach dem Auslesen) wahrscheinlich eh bei "Dirk Gently" landen.