boris
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Titel: B. Traven - Das Totenschiff
Verfasst am: So, 12 Jul 2020, 22:45 |
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B. Traven - Das Totenschiff
Story: Ein Matrose verpasst sein Schiff und rennt durch die Gegend, um irgendwo wieder unterzukommen.
Bis dahin habe ich es geschafft, vom Totenschiff war auf den ersten 80 Seiten noch nichts in Sicht, er wird von einem Land ins nächste abgeschoben, alles wiederholt sich, weil er einfach keine Papier und kein Geld hat. Das alles ist so halbwegs lustig geschrieben oder zumindest lustig gemeint, die Figur stellt sich immer ein bisschen dämlich an (z.B. redet er von einem Auto mit nur oben Fenstern, aus dem er nicht herausfallen kann, wenn er sagen will, dass er mal wieder von der Polizei mitgenommen wurde), was aber schnell zur Masche und sehr langweilig wird. Auch die Gesellschaftskritik (Geld regiert die Welt in 1000 Spielarten) ist extrem schwarz-weiß gemalt und so plakativ, dass man sie schnell nicht mehr hören kann.
Ich habe vorgeblättert, später scheint es tatsächlich ein Schiff zu geben, da kann man sich dann Dialoge wie diese hier geben: "Ich engele nicht. Da kannst du Zinnober drauf schlucken." - "Willst du achtern kanten? Glückt nicht. Wirst du schon noch lernen. Setz dich nur lieber gleich richtig in die Wolle und such dir das Boot aus, mit dem du klippen willst. (...) Der Hund hat zwei Westen in seiner Bunk liegen." Nein, danke.
Innenansichten gabs auch keine, daher für mich ein Totalausfall, da helfen auch die Gerüchte um den Autor, der nichts über sich verraten hat, nicht, um die Nummer interessanter zu machen.
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