Arno Geiger - Der alte König in seinem Exil

[boris]

Arno Geiger - Der alte König in seinem Exil

Story: Arno Geiger beschreibt die Demenz seines Vaters.

Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, das Buch stand auf meiner Liste der 1000 Bücher, gehört meiner Ansicht nach aber nicht unbedingt dahin. Geschrieben ist das Buch nicht schlecht, angesichts des Themas sehr einfühlsam und reflektiert mit ein paar guten Weisheiten und Einsichten (die man hoffentlich - so schnell - nicht brauchen wird), immer wieder gibt es kurze Gespräche in kursiv, wahrscheinlich Aufzeichnungen tatsächlich so passierter Unterhaltungen. Den Verfall und die verschiedenen Stufen mitzuerleben, ist schon interessant - inwieweit es bis zum Ende detailliert ist oder bleibt, kann ich nicht beurteilen, der Vater kommt irgendwann ins Pflegeheim, von ewigen Herumliegen und Dahinvegetieren ist (glücklicherweise) nicht die Rede. Was ein wenig seltsam ist, aber wahrscheinlich nötig, ist die sprachliche Distanz, die Geiger herstellt: Wenn er von der Vergangenheit schreibt, nennt er seinen Vater "mein Vater", während der Krankheit dann (nur noch) "der Vater".

Fazit: Nicht uninteressant, für mich ein wenig zu viel Biografisches der Eltern, insgesamt kein Muss.