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boris
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Titel: Antti Tuomainen - Die letzten Meter bis zum Friedhof
Verfasst am: Mi, 03 Jul 2019, 11:13 |
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Antti Tuomainen - Die letzten Meter bis zum Friedhof
Story: Jaakko ist 37, als sein Arzt ihm mitteilt, dass er bald sterben wird. Offenbar hat er über längere Zeit ein Gift zu sich genommen, wahrscheinlich aus Pilzen, das ihn in Kürze umbringen wird. Zusammen mit seiner Frau hat er eine Firma für den Export von Pilzen aufgemacht, zu Hause überrascht er sie in flagranti mit einem jüngeren Angestellten - da liegt die Vermutung nahe, dass er das Gift, das ihn töten wird, nicht zufällig zu sich genommen hat. Als wäre das nicht schon genug, macht sich eine neue Firma in der Stadt breit, die ebenfalls ins Pilzgeschäft einsteigen will, sich aggressiv auf den Markt drängt und Jaakko die Angestellten abwirbt. Schon bald gibt es einen Toten, und das ist nicht Jaakoo, sodass sich die Polizei auch noch einmischt.
Tuomainen ist in Finnland ein ziemlicher Star, ich hatte von ihm noch nicht gehört. Zum Buch sagt Legende Aki Kaurismäki "Großartig", das sind zumindest schon einmal ziemliche Vorschusslorbeeren.
Die Story ist recht skurril, die Figuren auch, so macht sich die Hauptfigur trotz des bevorstehenden Ablebens immer wieder Gedanken über seine Plautze, auf der anderen Seite wird es bei den Todesfällen recht handfest. Ob jemand sich mit seinem baldigen Tod (und der Tatsache, dass seine Frau ihn betrügt) derart lakonisch und fast unbeteiligt abfinden kann, sei einmal dahingestellt, vielleicht sind Finnen so, keine Ahnung.
Sprachlich ist der Roman ok, die Handlung plätschert leider etwas dahin, ohne das wirklich Spannung aufkommt, bis zum Schluss ist das trotzdem einigermaßen unterhaltsam, dann hat man aber den Eindruck, als müsste unbedingt noch eine Wendung eingebaut werden, die zwar nicht völlig unglaubwürdig ist, aber aus heiterem Himmel hereinbricht, was den Leser dann nicht mehr wirklich berührt, weil es willkürlich wirkt, und es wird plötzlich hektisch inklusive Rettung in letzter Sekunde, was zum restlichen Buch auch nicht wirklich passen will.
Fazit: Wird dem Vorschuss nicht gerecht (auch - völlig unzutreffende - Vergleiche mit den Coen-Brüdern werden in Rezensionen gezogen), der seltsame Schluss hinterlässt zusätzlich einen faden Geschmack. Als ok unterhaltsamer Film ist der Stoff allerdings durchaus vorstellbar.
____________ beehave - home of humbug ... [we can't afford to be neutral]
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