Franz Kafka - Er

[boris]

Franz Kafka - Er

Das Buch ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von Kafka (die mir alle schon aus den "Gesammelten Erzählungen" bekannt waren), dem berühmten "Brief an den Vater" und einiger Aphorismen, die den eigentlichen Titel des Buches bestimmen.

Von den Aphorismen habe ich nur einige gelesen. "Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit.". Mmhkay. Davon aber 20 Seiten ist einfach zuviel und wahrscheinlich nur etwas für fanatische Liebhaber.

Der "Brief an den Vater", der nie abgeschickt wurde und über dessen Inhalt man sich hier ausführlich informieren kann, hat es allerdings in sich! Kafka schreibt hier an seinen Vater und seziert bis ins kleinste seine Kindheit, die Komplexe seiner Erziehung, seiner Religion und die Haltung seines Vaters zu allem, was Franz versuchte. Auch wenn er es ständig beteuert, so ganz kommt er um eine Schuldzuweisung nicht herum, aber trotzdem ist der Brief ein heftiges Stück Literatur. Unglaublich scharfsinnig und sich selbst in keinster Weise schonend, legt er hier Inneres und Äußeres (das auf ihn einwirkte) offen und macht seine düsteren Erfahrungen für den Leser schmerzhaft nachvollziehbar.

Allein dieses Stücks wegen verdient das Buch eine Empfehlung.