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Titel: [TXT] Odin - Bierreport
Verfasst am: Do, 18 Okt 2007, 20:38 |
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Autor: Odin
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Meine lieben Freunde...
Wie versprochen will ich mich heute beschaeftigen mit der Problematik
des Biertrinkens vor dem Computer in Verbindung mit der
Datenfernuebertragung.
Kommen wir zunaechst zu den unbedingt notwendigen Vorbereitungen. Da
waere zunaechst einmal ein globales technisches Problem zu klaeren,
das besonders Besitzer eines Atari ST oder Amiga 500 betrifft (PC und
Amiga 2000 Besitzer haben es da ein wenig besser): Wohin mit den
leeren Flaschen? Eine Nacht vor dem Compi ist lang, und nach
spaetestens 2 Stunden ist der Monitor durch eine Flaschenwand voellig
abgeschirmt vor den neugierigen Augen des jugendlichen Trinkers - und
wer moechte sich seine kleine Bude schon mit zahllosen Kaesten
zustellen ... was also tun? Ich empfehle hier aus langjaehriger
Erfahrung die Verwendung von Buechsen, die einige funda- mentale
Vorteile gegenueber der Flasche bieten: Zunaechst einmal die er-
staunlich Faehigkeit zur Volumenverminderung beim Zerquetschen. Sie
kann sich durchaus so drastisch auessern wie die Qualitaetsabnahme von
einem Henry-Brief zum naechsten. Nich ausser Acht lassen wollen wir
auch das unge- heure Befriedigungspotential, das im Ritus des
'Bierbuechse-nach-hinten- schmeissen-und-auf-das-Scheppern-lauschen'
steckt. Ebenso entfaellt bei Verwendung von Buechsen die
Notwendigkeit, jederzeit ZWEI Haende freizuha- lten, um eine Flasche
zu oeffnen (vgl. hier auch Atouks Problem mit dem Zehnagel).
Ebenso uneingeschraenkte Aufmerksamkeit verdient die sorgsame
Auswahl der Biersorte. Ich empfehle hier Koelsch, weil im Geschmack
voellig neutral (will sagen: schmeckt nach nix) und relativ
bekoemmlich. Ein weiterer Vor- teil: Das Gefuehl der Uebelkeit
stellt sich erst nach sehr grossen Mengen ein (sehr angenehm - ist so
unaesthetisch, die Brocken zwischen den Tasten hervorzupuhlen...), ein
Vorteil der umso schwerer wiegt, da der Brechreiz meist schon in
ausreichendem Masse durch entsprechende Texte induziert wird. Die
weiteren Vorbereitungen kann man beschraenken auf die Bereitlegung
einer Anstaltspackung Aspirin sowie der prophylaktischen Einnahme
eines Viertels derselben vor dem Beginn der Sitzung.
Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, steht der erfolgreichen
Durchfuehrung nichts mehr im Wege. Hier sind ebenfalls einige
Hindernisse aus dem Weg zu raeumen, die die Freude an der DFUe
empfindlich trueben koen- nen. Da waere zunachst das Problem der
Beobachtung des Monitors waehrend des Trink- und Schluckvorganges.
Gemaess den physikalischen Gesetzmaessig- keiten des Phaenomens der
Gravitation fliesst das Bier aus der Buechse lei- der nur dann, wenn
ihr Hoehenniveau das des Mundes uebertrifft. Damit ver- bunden ist
die leichte Zurueckneigung des Kopfes sowie der Effekt der Ver-
deckung des Bildschirms durch Arm und Buechse. Ich gebe zu, fuer
dieses Problem noch kein probates Mittel gefunden zu haben. Eine
(zugegebener- massen unbefriedigende) Loesung ist die Benutzung eines
Strohhalms. Gra- vierender Nachteil: Die berauschende Wirkung des
Getraenkes wird potenziert, der noch vor wenigen Augenblicken
nuechterne Computerfreak verwandelt sich in einen lallenden Idioten
(aufmerksame Zuleser werden nun zurecht bemerken: Ist das wirklich
ein Problem?). Ein weiterer Loesungsvorschlag waere die Anbringung
einer aufwendigen Spiegelkonstruktion. Beim Betrachten des eige- nen
Spiegelbildes droht aber der Verlust der Subjektivitaet zur eigenen
Per- son (der aufmerksame Zuleser wird sich erinnern an meine
vorangegangenen Ausfuehrungen zu diesem Problem).
Zuguterletzt moechte ich mich mit der Nachsorge beschaeftigen. Hier
kann ich nur dringend empfehlen: Nach dem Aufwachen zunaechst nach
der noch zu 3/4 vollen Packung Aspirin greifen (dabei in jedem Falle
die Augen geschlossen halten), vorsichtig aufstehen und zur Tuer
tasten (Augen zu! Und nicht ueber leere Buechsen stolpern). Ab in
die Kueche, einen starken Kaffee aufbruehen, zwischendurch die Aspirin
einnehmen ... und Abstand gewinnen. Sie erinnern sich an nichts
mehr? Gut so ... so soll es auch bleiben. Keinesfalls die Captures
lesen (falls sie so dumm waren, ihre Chats mitzuschneiden). Even-
tuelle Captures sofort loeschen, Kopien keinesfalls in die Haende
dritter fallen lassen! (Ich hoffe, sie haben einen serioesen Sysop).
Das Aufraeumen der Hackerstube am besten der Freundin ueberlassen -
bei hier auftretenden Problemen wenden sie sich am besten an meinen
geschaetzten Kollegen Beetlejuice.
in diesem Schwachsinne ... allzeit breit
Odin |
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