Max Frisch - Biedermann und die Brandstifter

[boris]

Max Frisch - Biedermann und die Brandstifter

Beliebte Schullektüre, ist mir zu Schulzeiten allerdings erspart geblieben, sonst hätte ich es 1. nicht gelesen und 2. aus Prinzip nicht gut gefunden.

Worum gehts ? In der Stadt gehen Brandstifter um. Bei Biedermann klingelt es irgendwann und ein fremder Herr bittet um Hilfe. Im Laufe des Stücks quartiert er sich bei Biedermann auf dem Dachboden ein und holt sogar noch einen Kumpel hinzu.
Nicht nur die Hinweise, daß es sich bei den beiden um Brandstifter handelt, verdichten sich, es sind dafür auch handfeste Beweise vorhanden: Fässer mit Benzin, Zündschnüre, etc.
Biedermann allerdgings - ein Schwätzer, wie er im Buche steht - will das alles nicht wahrhaben, selbst als die beiden unumwunden zugeben, was sie vorhaben. Auf der einen Seite erzählt Biedermann die ganze Zeit, was er tun würde, kommt es dann aber zur Entscheidung, macht er das Gegenteil. Gegenüber der Witwe eines Bekannten ist er hart, bei den Brandstiftern greift er nicht durch.

Natürlich geht es hier um geistige Brandstifter, die Parallelen zum (z.B.) Nationalsozialismus sind übersehbar: man sieht, was passiert, macht aber nix. Die Ursachen und Hintergründe werden dabei (auf beiden Seiten) nicht beleuchtet, aber das ist meiner Meinung nach auch nicht notwendig, die offensichtliche Doppelmoral des Biedermann ist so opklar ersichtlich, da würde jegliche Erklärung wahrscheinlich nur aufgesetzt wirken.

Meine Empfehlung.


Hier noch ein Teil aus dem Chor der Feuerwehr, die zwischendurch immer wieder auftritt:
"Klug ist und Herr über manche Gefahr,
Wenn er bedenkt, was er sieht,
Der Mensch.
Aufmerkenden Geistes vernimmt er
Zeichen des Unheils
Zeitig genug, wenn er will."