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Titel: [TXT] Magic Cee - Suffkopp!
Verfasst am: Mo, 04 Apr 2011, 19:26 |
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Autor: Magic Cee
Dateidatum: 14.8.2004
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Suffkopp! Oder: Man lebt nicht nur vom Brot allein.
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Jawohl,ich bin ein Trinker. Angesichts der Tatsache, dass abertausende von Mit-
menschen ihren Lebensunterhalt aus einer Taetigkeit beziehen, die direkt oder
indirekt mit der Lebensmittelbranche, genauer: mit demjenigem Sektor der gerade
genannten Branche, der fuer den fluessigen Anteil der Nahrung verantwortlich
ist, zusammenhaengt, dann kann man geradezu stolz sein, ein Trinker zu sein.Der
Stolz einiger Leute nimmt manchmal sogar recht seltsame Formen an, ich denke da
z.B. an einen Menschen, der ein wenig suedlich wohnt und der zum Saufen immer
auf\'s Matterhorn steigt. Ihr wisst sicher, wen ich meine. Genau - jenen Sonder-
ling, der unter dem Pseudonym \'Louis Trinker\' hier und da immer mal wieder fuer
Schlagzeilen sorgt.
Aber zahlenlos ist das Heer derjenigen,die sich nicht oeffentlich zu ihrem Hob-
by bekennen, doch ich groehle ihnen hiermit zu: steht auf, ihr Trinker, wenn es
noch moeglich ist! Ohne euch bricht die Wirtschaft zusammen. Da! Da haben wir\'s
schon wieder. Wirtschaft. Alles in diesem, unserem Lande haengt irgendwie mit
unserem heutigen Thema zusammen. Aber dies soll uns nicht weiter verwirren, wir
schweifen nun ab, durchqueren Zeit und Raum (wenn auch wankend)...gehen zurueck
(nein, nicht ins Lokal), sondern zurueck zum Anfang des Trinkertums, zurueck in
eine Zeit, in der unsere Vorfahren in endlosen Gelagen den Freuden des Lebens
froehnten, eine Zeit, die einer gigantischen Orgie gleicht. Wir naehern uns un-
aufhaltsam dieser Zeit...achja, noch einige Anmerkungen: wie man ja sicherlich
weiss, wurde Sprache frueher nicht einfach gesprochen, sondern kam in Form von
lyrischen Texten ueber die Lippen der Leute.In meinem Archiv auf meinem Schloss
fand ich unlaengst interessante Dokumente des fruehen Trinkertums, die ich nun
zur Bequemlichkeit der werten Leserschaft ins Deutsche uebersetzt hier ablegen
moechte. Texte in spitzen Klammern enthalten Anmerkungen meinerseits.
-Wir befinden uns nun im Jahre 49 v.K. <vor Kueppers>, hoch ueber den Daechern
einer griechischen Stadt,die in den Schriften leider nicht naeher erwaehnt ist.
Wir haben das unsagbare Glueck, zwei Bauern belauschen zu koennen, die sich ge-
rade von den Plagen der Feldarbeit erholen und sich unter einem Baum niederge-
lassen haben.
Suffokles: \"Ach,zuviel ist\'s heut der Feldarbeit, wie soll man es nur schaffen?
Mich luestet\'s nun nach prallen Frau\'n, Gesang und nach Karaffen.\"
SCTD1045 MAGIC CEEE M.I.E.F. 18-08-1987 00:34:2Munde!
Gern traenk\' auch ich nun dies und das, bis zu des Bechers Grunde.
Allein, die Arbeit laesst uns nicht, so muessen wir\'s vergessen.
So bleibt die Kehle trocken nun, bekommt kein Wein zum Essen.\"
Suffokles: \"Sieh\' dich rasch um, ob niemand schaut, dann sieh\' in meine Tasche,
und bist du, mein Freund, nicht bling gebor\'n, dann siehst du eine
Flasche.\"
<Taste fuer weiter>
Leberton: \"So geht\'s am Ende doch noch gut, vorbei ist\'s mit den Qualen!
Reich mir nur schnell die Flasche her,ich wills auch gern bezahlen.
Doch halt! Erst sag mir, was darinnen ist, sag, ist es keine Pisse?
Meinen Penis gaeb\' ich drum, zu gerne moecht\' ich\'s wissen.\"
Suffokles: \"Leberton, du alte Sau, sprich, was er von mir denke?
Pisse sagst du? Nun wohl an, koste dies Getraenke!\"
An dieser Stelle ergreift Leberton die Flasche, prueft mit den Augen ihren In-
halt, laesst dann jedoch davon ab, da die Flasche schwarz ist. Er oeffnet sie,
setzt an, trinkt, trinkt weiter, setzt die Flasche ab und kotzt.
Lerberton: \"Ich wusste es von Anfang an, du wolltest mit mir scherzen.
Piss\' zu trinken gabst du mir, bereitest Pein und Schmerzen!
Drum sag\' mir, was dies alles soll, ja, wolltest du mich toeten?
So wird\'s sein, oh Schande dir, vor Scham sollst du erroeten!\"
Suffokles sinkt mit einem Male von der Bank, waelzt sich wie ein Besessener am
Boden, furzt, steht auf - und hat sich auf wundersame Weise in Dyonisos verwan-
delt, der ja, wie allgemein bekannt, der Gott des Weines ist.
Dyonisos: \"Schande hier! Schande dort! Schand\' an jedem ander\'n Ort!
Sag,wann wird es mir gelingen, den Menschen wahren Wein zu bringen?
Probiere dies, probiere das, was hab ich alles ausgeheckt!
Doch Wein? Nein, das schaff\' ich nicht, nur einen, der nach Pisse
schmeckt!\"
Dyonisos entfernt sich ruelpsend, haelt dann jedoch inne, um zu onanieren.
Huch! Naja, soweit die Sache aus meiner Chronik. Man sieht also, der Anfang war
gar nicht so einfach, aber nachdem die letzten Huerden genommen waren,stand den
Gelagen und Orgien, von denen man ja aus vielen Quellen weiss, nichts mehr im
Wege.
Unsere Zeit, die ja bekanntlich viel schneller vergeht,hat fuer solcherlei Freu-
den leider nichts mehr ueber. Eigentlich schade (oder wie die Englaender sagen:
Sade). Nun ja, man findet aber hier und da wieder Ansaetze, die dem Trinkertum
zu neuem Glanz verhelfen sollen, so wurden in letzter Zeit vermehrt Geruechte
laut, die sich um einen Medien-Uncle drehen, der unter massivem Einsatz von HI-
Tech seine gesammelten Weisheiten verbreitet, in Form einer Bibel.Ich werde den
Geruech(t)en demnaechst auf den Grund gehen. Im Moment sehe ich nur den Grund
meines Glasses, hingegen sehe ich keinen Grund, es nicht wieder aufzufuellen.
Dem geneigten Trinker sei an dieser, unserer Stelle Gelegenheit gegeben, auch
sein
a) Glass
b) Becher
c) Eimer
d) Tank
wieder aufzufuellen. Auch wenn es den Anschein hat, ich moechte hier niemanden
zum Trinken animieren. Wer das meint, der kann ja mal vier Tage lang nichts zu
sich nehmen, was fluessig ist, dann sprechen wir uns wieder,wenn auch unter er-
schwerten Bedingungen, da Tote bekanntlich wenig plaudern.
Soeben flattert mir eine neue Meldung auf den Tisch: in Folge der Emanzipation
sind nun auch vereinzelte Organe dazu uebergegangen, ihr Bewusstsein zu staer-
ken, d.h. sie fuehren nun ihr Eigenleben. So berichtet die DPA in letzter Zeit
immer haeufiger von Saeuferlebern, die groehlend und randalierend durch die In-
nenstaedte ziehen und die Leute provozieren. Nichts gegen die Leber, aus der ja
bekanntlich die meisten Trinker und Sympathisanten bestehen, wenigstens zu 68%.
Mein Glass leert sich nunmehr zum dritten Male, ist ja auch kein Wunder, wo es
doch oben ein riesiges Loch hat. Nunja.Loecher sind zum Auffuellen da, und auch
ich werde nun naeher erkunden, ob man es stopfen kann.
In diesem Sinne: Prost!
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