Cormac McCarthy - Draussen im Dunkel

[boris]

Cormac McCarthy - Draussen im Dunkel

Im Original "Outer Dark", McCarthys zweiter Roman von 1968, auf deutsch erst knapp 30 Jahre später erschienen - warum auch immer.

Story: Ein Geschwisterpaar zeugt ein Kind, er setzt es im Wald aus, von wo es ein herumreisender Kesselflicker mitnimmt. Die Schwester macht sich daran, das Kind zu suchen, ihr Bruder folgt ihr und versucht, sie wiederzufinden. Auf ihrer Wanderung durch die Südstaaten der USA treffen sie allerhand Leute.
Immer wieder unterbrochen wird die Erzählung durch kurze Absätze, in denen von einer Bande die Rede ist, deren Weg auch der Bruder später kreuzt.

Von den Protagonisten erfährt man so gut wie überhaupt nichts, es wird lediglich dargestellt, was sie tun und reden, aber echte Innenansichten gibt es nicht - trotzdem funktioniert der Roman sehr gut, vor allem durch die Mischung zwischen kurzen, lakonischen Unterhaltungen, die unglaublich realistisch sind und überaus poetischen Beschreibungen der Umgebung. Man fiebert mit, kann es nicht fassen, was da für Dinge passieren und wie die beiden von der Zeit mitgerissen werden, ohne dass sie wirklich die Chance haben, etwas an ihrem Schicksal zu ändern.

Ein hervorragend geschriebenes, düsteres, mitreißendes Buch, das einen ergreift. Mehr kann man kaum verlangen.